Wenn wir Lara Croft hören, dann denken wir automatisch an Tomb Raider. Falsch ist das nicht, so wirklich richtig aber auch nicht, denn mittlerweile gibt es nicht nur eine, sondern gleich zwei Spielereihen, die sich mit der taffen Archäologin beschäftigen.
2010 erschien Lara Croft and the Guardian of Light, das sich nicht nur namentlich von der Tomb Raider-Reihe abhob. Anstatt allein ins Abenteuer zu ziehen, wurde euch mit Totec ein Maya-Sammesmann an die Seite gestellt, der von einem eurer Freunde gespielt werden konnte. Der Bruch der bisherigen Singleplayer-Tradition funktionierte erstaunlich gut, weshalb es niemanden wundern dürfte, dass nun mit Lara Croft and the Temple of Osiris der Nachfolger des Koop-Titels vor der Tür steht.
Für diejenigen, die sich unsicher sind, was sie im neuesten Lara Croft-Ableger erwartet, haben wir hier fünf Dinge, die ihr wissen müsst, bevor ihr euch ins Archäologie-Abenteuer stürzt.
Grabraub ist nicht gleich Grabraub
Es hat viele gute Gründe, warum der Titel der Spin-off-Reihe “Lara Croft” und nicht Tomb Raider im Titel trägt. Einer von ihnen ist, dass es sonst zu leicht wäre, die unterschiedlichen Serien für nur eine zu halten, was für ordentlich Verwirrung sorgen könnte. Sie existieren nämlich nicht in einer Kontinuität, also quasi einem Universum, sondern in verschiedenen, ähnlich wie zum Beispiel Comic-Reihen von Marvel oder DC Comics nicht in einem Universum mit den auf ihnen basierenden Filmen existieren.
Auch optisch und spielerisch unterscheidet sich Lara Croft and the Temple of Osiris gewaltig von Tomb Raider, wobei der Koop-Modus (später mehr dazu) gerade erst der Anfang ist. Tomb Raider präsentiert klassisches 3D mit einer flexibleren Kamera, während euch bei Lara Croft eine isometrische Sicht erwartet, die ohne Zweifel für etwas Ordnung im Koop-Chaos sorgen soll. Räsel und Zusammenarbeit stehen im Vordergrund während Charakterentwicklung und Geschichte eine eher untergeordnete Rolle einnehmen.
Je nachdem, wie ihr eure Prioritäten bei Spielen legt, könnte also die eine oder die andere Reihe eher etwas für euch sein.
Zurück zu den Wurzeln
Es mag ein wenig irreführend klingen, wenn ich sage, dass Lara Croft and
the Temple of Osiris ein wenig zurück zu den Wurzeln geht, nachdem
sowohl Optik als auch Gameplay sich so stark von den früheren Tomb
Raider-Spielen unterscheiden. Trotzdem ist die Lara, die wir im neuesten
Teil der Spin-of-Reihe treffen, sehr viel näher an der kühnen
Archäologin früherer Zeiten als an der jungen Frau, die im Tomb
Raider-Reboot gerade erst in ihre Rolle als Schatzjägerin findet.
Das wird nicht nur beim Outfit deutlich, sondern auch beim Ägyptischen Setting, das es schafft, ein wenig an Tomb Raider 4: The Last Revelation zu erinnern, und natürlich ihrer Persönlichkeit selbst. Die Lara in Temple of Osiris hat bereit ihren Platz in der Welt der Mythologie und bizarren Vorkommnisse gefunden beziehungsweise erkämpft, während ihr AAA-Zwilling gerade noch dabei ist.
Wer also die alte Lara vermisst, die ohne mit der Wimper zu zucken gegen Riesenkäfer antritt, der kann ihr in Lara Croft and the Temple of Osiris einen Besuch abstatten. Alle anderen müssen sich noch bis Ende 2015 gedulden.
Mit und gegen Freunde
Während sich Lara Croft and the Guardian of Light noch darauf beschränkt hat, euch mit einem Freund nicht-ganz-so-verlassene Gräber erkunden zu lassen, zieht ihr in Temple of Osiris mit bis zu drei Freunden im Drop-In/Drop-Out-Modus in den Kampf, das Ende der Welt zu verhindern. Ihr schlüpft dabei entweder in die Rolle von Lara, ihres Rivalen Carter Bells oder die der Götter Horus und Isis. Während die beiden Archäologen eher klassische Schusswaffen mit sich bringen, ermöglichen ihre göttlichen Begleiter die Verwendung von Magie.
Gespielt werden kann sowohl offline als auch online und je nachdem, wie viele Leute ihr mit ins Abenteuer nehmt, verändert sich die Anzahl der Rätsel und Herausforderungen, über die ihr stolpert. Obwohl Lara Croft and the Temple of Osiris ein Koop-Titel ist, tretet ihr dennoch gegen eure Freunde an. Zwar müsst ihr zusammenarbeiten, um voranzukommen, allerdings ist im Kampf gegen Edelsteine jeder auf sich gestellt. Diese benötigt ihr, um im neu überarbeiteten Loot-System Schatztruhen öffnen zu können, in denen sich Gegenstände verbergen, die den Kampf entscheiden können. Wer also mit Freunden ins Abenteuer zieht, sollte sich bewusst sein, dass sie nicht immer eure Freunde sein werden …
Wer sich nicht nur mit den Freunden messen will, erhält außerdem die Chance, sich in regelmäßigen Community Challenges zu beweisen, in denen ihr exklusive Ingame-Inhalte freischalten könnt. Diese Herausforderungen reichen von besonderen Bosskämpfen über das Töten einer bestimmten Anzahl an Feinden unter bestimmten Bedingungen und mehr.
Lara trifft auf Agent 47
Um euch etwas Ansporn im Kampf mit euren Freunden zu bieten, gibt es wie bereits erwähnt ein neues Loot-System, in dem ihr Kisten mit Edelsteinen öffnet. Je mehr Steinchen ihr benötigt, desto kostbarer der Inhalt. Unter anderem findet ihr auf diese Weise Waffen, Ringe und Amulette.
Während Ringe nur den Status eures Charakters verändern, wirken sich Amulette auf die ganze Gruppe aus und beeinflussen sich gegenseitig. Wer hier zusammenarbeitet, kann das Meiste aus den erbeuteten Schätzen herausholen und so die komplette Kampfdynamik der Gruppe verändern.
Außerdem gibt es Kostüme. Wer schon immer ein Lara auf Hitman treffen sehen wollte, muss keine Crossover-Fanfiction mehr lesen – zumindest falls ihr an der richtigen Stelle vorbestellt habt ...
Lara für alle
Die Spielewelt staunte nicht schlecht als während der gamescom 2014 verkündet wurde, dass Rise of the Tomb Raider exklusiv für Xbox One erscheinen würde. Kurze Zeit später wurde bekannt, dass es nur eine vorläufige Exklusivität sein soll. Was genau das aber nun bedeutet und wann auch PC- und PS4-Spieler den zweiten Teil des Reboots spielen können, bleibt vorerst ungewissen.
Bis sich daran etwas ändert, könnt ihr immerhin Lara Croft and the Temple of Osiris spielen, das sowohl für Xbox One als auch für PS4 und PC erscheint.