7 Fragen an christoph.sachs.77

14.09.2014 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
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Unser dieswöchiges Fragebogenopfer beweist Mut (mit seinem Bekenntnis), Geschmack (mit seinem Soundtrack) und Härte (als König Hollywoods) – wie es sich für einen Soprano gehört!

Der erste Sonntag mit 7 Fragen im neuen Gewand, und diese Woche bringt uns christoph.sachs.77 mit seinen Antworten nicht nur eine Vision für ein besseres Hollywood, ganz ohne Superheldengeldmacherei, er hält auch den ultimativen Serientipp bereit, für alle, die immer noch hart am Breaking Bad-Entzug zu knabbern haben. Wenn ihr euch grad ganz besonders mutig fühlt, euch ein Geständnis auf den Lippen brennt oder ihr ein Wahlprogramm zusammengestellt habt, mit dem Hollywood gar nicht anders kann, als euer Haupt zu krönen: Werft einfach eine kurze Nachricht in Kängufants Briefkasten, und schon ist der Fragebogen unterwegs!

Welchen großen, hochgelobten Klassiker oder Kultfilm magst du insgeheim überhaupt nicht? Welche Lücke in deinem Filmwissen hast du bisher geheim gehalten? Wir verraten es auch keinem…


Ich habe tatsächlich Pulp Fiction und The Big Lebowski noch nie gesehen und schäme mich gerade instant dafür. Oft schaue ich abends dann doch lieber einen Film der etwas leichteren Kost und will mir diese Perlen für einen netten DVD Abend mit Freunden aufheben, aber irgendwie kommt der nie.

Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?

Da ich leider keine tolle Geschichte dazu erzählen kann, wie ich an diese Serie gekommen bin, erzähle ich einfach, wie derjenige, der mir die Serie empfohlen hat, zum ersten Mal auf sie gestoßen ist. Es war ein kalter aber klarer Wintermorgen, als er zuhause die Treppen hinunterstieg und sich nach draußen begab um den Briefkasten zu leeren. Neben der morgendlichen Tageszeitung fiel ihm eine DVD in die Hände. DVD 1 – Staffel 1 – Die Sopranos. Ein Freund hatte in einer Nacht und Nebelaktion die DVD in den Briefkasten befördert und damit den sprichwörtlichen Zaunpfahl geschwungen.

Mir selbst wurde die Serie dann vor ca. 3 Jahren in einem Gespräch über gute Serien mit einem Glühen in den Augen als beste Serie aller Zeiten angepriesen. Ich kannte zu dieser Zeit nur die überall laufenden Kalauer wie How I Met Your Mother oder Two and a Half Men und hatte von den gut und teuer produzierten Serien in Filmmanier keine Ahnung. Das einzige was ich dazu jetzt zu sagen habe ist: Danke! Danke für die Empfehlung – ich hatte ja keine Ahnung! Und falls das gerade jemand lesen sollte, der Die Sopranos noch nicht gesehen hat, aber gleichzeitig Breaking Bad als beste Serie der Welt bezeichnet, dem kann ich nur sagen: Your’re welcome. Das ist deine DVD im virtuellen Briefkasten.

Wenn du drei Filme für eine einsame Insel wählen müsstest (auf der es unerklärlicherweise ein Home-Entertainment-System gibt), welche wären es?


Die Sopranos (Sorry, geht leider nicht anders)
Der Pate 2
Das Leben des Brian

Bibbedi-bobbedi-buh: Du bist jetzt König von Hollywood! Was würdest du als erstes ändern?

(Achtung!! Diese Antwort lässt die Thematik der Wirtschaftlichkeit völlig außer Acht!!) Die Frage ist natürlich erst einmal, was der König von Hollywood denn zu entscheiden im Stande ist. Gehen wir einfach mal von dem guten alten Absolutismus aus und ich darf alles entscheiden, was ich mir nur vorstellen kann und die Studios müssten nach meiner Pfeife tanzen, dann gäbe es keine Superheldenfilme mehr….und nein ich habe wahrlich nichts gegen Superheldenfilme per se, ich nenne sie einfach stellvertretend für die lieblose Abarbeitung von etwas, was irgendwann mal Kunst war. Schema F lässt grüßen. Und wenn heute mal ein Film als Kunst bezeichnet werden darf, dann läuft er hier nicht einmal im Kino (Halllooooo…. Under the Skin!?!? Was lief da denn falsch?)

In dieser utopischen Vorstellung wünsche ich mir dann doch, dass man die Wirtschaftlichkeit der Studios außen vor lassen kann und nicht jedes Jahr einen Film hinrotzen muss, der nur im Entferntesten noch auf irgendeiner durchdachten Grundlage basiert. Die Avengers-Filme mögen zwar das Handwerk des Filmemachens gut umgesetzt haben aber die Intention, warum diese Filme überhaupt existieren ist, meiner Ansicht nach, einfach falsch. Marvel melkt die Kuh indem sie jedem drittklassigen Superhelden ein eigenes Franchise verpasst und am anderen Ende der Stadt baut sich Michael „Transformer“ Bay einen Geldspeicher. Ich würde wollen, dass Hollywood „wieder“ zu einem Mekka der Kunst wird.

Es folgt eine Liste mit Schauspielern und Regisseuren, die ich mit einem Berufsverbot belegen würde: Michael Bay, Adam Sandler, George Lucas, Kevin James, Peter Jackson (Danke für King Kong und den Hobbit – geradezu eine Bereicherung), Mark Wahlberg, Seth MacFarlane, Vin Diesel (stellvertretend für die Fast&Furious-Reihe).


Um das Ganze aber nicht mit negativen Gedanken abzuschließen, würde ich als König von Hollywood die Forschung in der Richtung vorantreiben, dass man sich gezielt Filmerlebnisse bzw. Filme aus dem Gedächtnis streichen lassen kann. Was würde ich nicht darum geben, noch einmal zum ersten Mal Fight ClubThe Sixth Sense oder Tucker & Dale vs Evil(!) zu sehen.

Kontaktbörse: Welche zwei Leute (ob vor oder hinter der Kamera, noch lebendig oder nicht) wären wie geschaffen für eine Zusammenarbeit? Und wie sähe dieser Film aus?

Benedict Cumberbatch und Morgan Freeman. (Enough said!)
Okay, Bob Ross hätte noch ein Cameo …

Wenn deinem Leben ein Soundtrack gegeben werden müsste, welchen würdest du wählen? Und warum?

Da ich nicht wüsste, welcher schon fertige Soundtrack passen würde, gebe ich einfach mal selbst ein paar Lieder aus Film und Fernsehen an, die ich für passend halte. Anfangen würde es an einem sonnigen Freitagmorgen wie Darjeeling Limited von Wes Anderson, als Bill Murray und Adrien Brody versuchen, den abfahren Zug noch zu erwischen, mit „This Time Tomorrow“ von The Kinks. Sollte es sich leider um einen regnerischen Montagmorgen handeln, ändert sich das Ganze in „Woke Up This Morning“ von Alabama 3.

Da mein verfilmtes Leben mehr skurrile Roadmoviekomödie als ein schwer im Magen liegendes Drama wäre, kommen für den Einstieg und den Mittelteil nur „Belleville“, „Minor Swing“ und „Coucou“ von Django Reinhardt in Frage. Für das kleine bisschen Spannung in dem Film meine Lebens würde ich mir „Machine Gun“ von Chase&Status wünschen, und zum Ausklang läuft dann entweder „Gimme Shelter“ von den Rolling Stones, oder „On a Journey“ von Neonschwarz.

Welcher Film drückt jedes Mal auf deine Tränendrüse, ob du willst oder nicht? Und welcher Film schafft es jedes Mal, alle Wolken weg zu schieben?

Und schon wieder die Sopranos – auch wenn es kein Film ist. Es ist die Folge „Was bleibt, ist die Hoffnung“ (Staffel 6 Folge 2), als Tony alleine im Hotelzimmer sitzt und in der Ferne den Leuchtturm erblickt. Währenddessen setzt „When it’s cold i’d like to die“ von Moby ein und mir läuft der kalte Schauer den Rücken hinunter. Ich weiß nicht, ob es allein an der Szene+Musik liegt, oder an der Thematik, die in den Folgen zuvor behandelt wird, aber immer wieder schafft es diese Folge aufs Neue, mich mit offenem Mund zurückzulassen.

Danach leg ich dann „Schule“ von Marco Petry ein und mir geht’s wieder gut! (Ach, du herrliche Jugendzeit)

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