7 Fragen an FilmFreak2K13

16.03.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Is that a rabbit in your pocket or are you just happy to see me?
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Grüne Familientraditionen, prähistorische Einstiegsdrogen, ein Sakrileg, das diesen Namen tatsächlich verdient, und ein toter Schuh: Diesmal gibt’s 7 Fragen on the rocks – und wir meinen Eis!

Liebster Fragebogen, lass uns der Liebe Vielzahl aufzählen: 1001, 1002, … Das könnte jetzt so weitergehen, bis uns ein Safe auf den Kopf fällt, und wir tatsächlich Sterne sehen – widmen wir uns also besser den 7 Fragen, die uns FilmFreak2K13 diese Woche beantwortet hat. Dort erwarten uns nämlich schicksalhafte Begegnungen mit ausgestorbenen Superstars, die perfekte Inspiration für angehende Kanalarbeiter und sadistisches Callcenter-Personal. Und am Ende lassen wir den Tag bei einem Auftritt von Jessica Rabbit ausklingen. Hört sich gut an? So gut, dass ihr auch mal den Fragebogen ausfüllen wollt? Dann her mit eurer Freiwilligenmeldung an Kängufant! Und jetzt? Jetzt wird kein Karnickel umgebracht, jetzt wird geantwortet!

Was ist deine erste Erinnerung an Film, Kino oder Fernsehen? Womit fing alles an?

Womit alles anfing, ist schwierig zu sagen. Hab diesbezüglich schon häufiger meine Eltern gefragt. Und laut denen war mein erster Kinofilm Arielle, die Meerjungfrau. Doch meine erste eigene Erinnerung, was Fernsehen und Kino angeht, hängt definitiv mit vier Schildkröten zusammen, die durch eine grüne Flüssigkeit mutierten, und von einer Ratte, welche auch mutierte, die zu Ninjas ausgebildet wurden und allesamt Namen berühmter Künstler erhielten. Die Rede ist natürlich von den Teenage Mutant Hero Turtles. Als Junge, der 1984 geboren wurde, gingen diese vier Kröten natürlich auch an mir nicht spurlos vorbei. So wurde nach und nach alles mögliche gesammelt, gekauft und gehortet, was auch nur irgendwie mit den Turtles zu tun hatte; Spielzeug, Zeitschriften, Comics, Figuren, Brettspiele. Selbst ein Raphaelkostüm lag eines Tages unterm Weihnachtsbaum. Umso aufgeregter war ich natürlich, als der erste Film 1990 ins Kino kam. Doch meine Eltern ließen ihn mich nicht im Kino schauen. Ich war halt mit meinen sechs Jahren noch weit von der FSK-12-Freigabe für Turtles entfernt.

Zum Glück änderten sie ihre Meinung ein Jahr später für den zweiten Teil. Und so ging ich voller Vorfreude und mit großen, strahlenden Augen gemeinsam mit meinem Vater in das kleine „Princess Kino“ bei uns in der Stadt und genoss 88 grüne, witzige und atemberaubende Minuten mit meinen Lieblingshelden auf der großen Leinwand. Als wir dann aus dem Kino kamen, war ich hin und weg und mehr als begeistert. Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Was ein Erlebnis! Meine Helden in echt zu sehen. Nicht ohne Grund wollte ich damals Kanalarbeiter werden und nach New York umziehen. Bis heute ist Turtles II – Das Geheimnis des Ooze auch mein Lieblings-Teil (auch wenn der erste Film im O-Ton näher an den Comics ist als die anderen. Aber das Wissen besaß ich damals ja noch nicht).

Heute noch gehört den vier Kröten ein besonderer Platz in meinem Fanherzen. Die Filme werden sich mindestens ein bis zwei Mal im Jahr angeschaut und durch meinen Neffen (neun Jahre) werde ich auch immer mal wieder mit den Schildkröten konfrontiert. Er ist ein ebenso großer Turtles-Fan wie ich damals (es ist schon erschreckend, wie sehr wir uns in manchen Sachen ähneln), natürlich wächst er mit der neuen Generation der Turtles auf, aber im Kern sind sie ja gleich, und so reden wir schon häufiger mal über die Vier und freuen uns gemeinsam sehr auf den neuen Film.

Welcher Film, welche Serie hat dein Leben verändert? Was war danach nie wieder so wie vorher?

Im Filmbereich, ganz klar Jurassic Park. Dieser Film veränderte wirklich mein Leben. Noch bevor Jurassic Park 1993 ins Kino kam, war ich schon ein großer Dino-Fan und ging allem und jedem mit meinem Wissen und Fragen auf die Nerven. Zeitschriften und Bücher wurden gekauft und verschlungen und das dadurch angeeignete neue Wissen wurde direkt an Eltern, Geschwister, Großeltern usw. weitergegeben. Ob sie nun wollten oder nicht, war egal.

Dann sah ich irgendwo den Trailer zu Jurassic Park und war hin und weg. Das Gezeigte sah so gut und die Tiere so echt aus, dass ich mich fragte, ob die Dinos wirklich echt sein könnten. Ich denke mal, damals fragten sich das mehrere Kinder in dem Alter. Aber gerade mein Alter damals brachte natürlich ein großes Problem mit sich; ich war erst neun Jahre alt, als der Film anlief und er erhielt die FSK 12. Wie schon beim ersten Turtles-Film nahmen es meine Eltern (gut, meine Mutter mehr als mein Vater) mit der Freigabe sehr ernst. Daher rückte ein Kinobesuch erst mal in weite Ferne. Die damalige Berichterstattung zu dem Film half mir auch nicht wirklich.

Ich weiß es noch ganz genau: In einer Ausgabe der Bild hieß es damals „Schülerin rennt schreiend aus dem Kino“. Während einer Sondervorstellung für eine Schulklasse haben mehrere Schülerinnen fluchtartig das Kino veranlassen und mussten von ihren Eltern abgeholt werden. Vor allem die Szene mit dem Ziegenbein auf dem Autodach brachte sie aus der Fassung. Und der ganze Film sei ja soooo brutal und überhaupt nichts für Kinder. Dass nach diesem Bericht ein baldiger Kinobesuch für mich in noch weitere Ferne rücken würde, war klar. Doch zum Glück konnte mein Vater meine Mutter überzeugen und sie trafen die Abmachung, dass ich den Film sehen darf, wenn ich denn reinkommen würde. Also ging es eines Tages mit einem Kumpel und meiner Mutter an die Kinokasse und ich kaufte, voller Angs,t keine zu bekommen, zwei Karten, welche ich auch sofort erhielt. Vor Jubel schreiend und hüpfend vor Freude ging es zu meiner Mutter, um letzte Details zu besprechen: Treffpunkt nach dem Film, wie wir uns zu benehmen haben usw. Und dann ging es los.

Was genau mir alles während des Films durch den Kopf ging, weiß ich nicht mehr. Was ich jedoch noch weiß, ist, wie geflasht ich während der zwei Stunden war. Die Dinos konnten nur echt gewesen sein. Anders konnte ich es mir nicht erklären. Die sahen einfach so lebensecht aus. Was Besseres, Spannenderes und vor allem Realistischeres hatte ich vorher noch nie gesehen. Bis zu dem Punkt kannte ich Dinosaurier nur aus Zeitschriften oder schlecht animierten Filmen. Erst Jurassic Park zeigte mir die Tiere so, wie sie (wahrscheinlich) gewesen sind, in ihrer vollen Pracht. Auf diese erste Sichtung des Films sollten in den darauf folgenden Jahren (mittlerweile ja schon Jahrzehnte) noch 125 weitere auf allen möglichen Datenträgern (VHS, DVD, BD, 3D) folgen. War ich vorher ein Dino-Fan gewesen, bin ich nach dem Kinobesuch zum Dino-/JP-Freak mutiert. Alles, was es von beidem irgendwie gab, wurde aufgesaugt, angeschaut und gekauft.

Kleine Anekdote am Rande, wie bekloppt ich gewesen bin (gewesen ist gut…): Im Herbst 1994 gab es in einer Zeitschrift einen Werbeflyer für einen Jurassic-Park-Koffer. Es handelte sich dabei um einen Plastikkoffer, in dem sich der Film auf VHS, ein Kinoposter, eine Uhr mit einem 3D-Hologramm vom Kopf des T-Rex, ein Buch über DNS, eine Übersichtskarte des Parks sowie ein „echter“ Security Pass, um in bestimmte Bereiche des Parks gelangen zu können, befanden. Selbstverständlich landete dieser Koffer auf meiner Wunschliste für Weihnachten. Doch wie nun mal Kinder im Alter von zehn Jahren so sind, konnte ich es nicht bis Heiligabend abwarten und versuchte, vorher schon zu erfahren, ob ich den Koffer bekommen würde oder nicht. Meine Eltern sagten natürlich nichts. Doch ich war ja nicht blöd. „Komm…“, dachte ich mir, „rufste mal da an, wo das Teil bestellt wird.“ Ganz lieb und nett fragte ich den netten Herren, ob meine Mutter einen Koffer bestellt hätte?!? Als er fragte, ob ich das wegen Weihnachten wissen wollte, antwortete ich natürlich mit ja. Daraufhin lachte er kurz auf, um nur direkt darauf ganz trocken zu sagen: „Verrate ich dir nicht!!“

Am Ende bekam ich natürlich besagten Koffer an Heiligabend. Ich hatte mich so dermaßen darüber gefreut, dass ich mich übergeben musste (Hey, wie Tim, als er mit dem Auto im Baum landete). Kann aber auch die Aufregung gewesen sein. Ich denke mal, eher beides.

Inwiefern dies alles nun mein Leben verändert hat? Nun zum einem begann mit JP erst so richtig meine Begeisterung für das Medium Film. Ich wollte einfach mehr darüber wissen und vor allem noch mehr davon sehen, von diesem Medium, das es ermöglicht, Dinosaurier so lebensecht auf die Leinwand zu zaubern.

Parallel dazu eröffneten mir mein Vater und ein Kumpel von ihm, der eine eigene Videothek besaß, die ganze Welt der Filme. Entsprachen manche Filme nicht meinem Alter, schaute mein Vater sie sich vorher an, um zu gucken, ob die was für mich waren oder nicht (z.B Starship Troopers oder Scream – Schrei!). Unnötig zu erwähnen, dass das Urteil meistens zu meinem Gunsten ausfiel. Außerdem kam ich durch meinen Vater das erste Mal mit Sci-Fi/Horror (Alien(s)) in Berührung. Eigentlich hatte ich diesbezüglich große Freiheiten gehabt. Nur Tanz der Teufel wurde mir von ihm immer verboten. Doch eines Tages fand ich den Film bei meinem heutigen Schwager als VHS im Schrank, die daraufhin selbstverständlich im Recorder landete. Die verbotenen Dinge sind doch immer am reizvollsten.

Des Weiteren weckte der Film meine, bis heute anhaltende, Neugierde und Begeisterung für Technik aller Art. Zum einen war ich einfach von den SFX im Film begeistert, und ich wollte auch so ein Hacker werden wie die Lex. Nur mit einem Amiga500 und ohne Internet ging das schlecht.

Und schließlich brachte der ganze Informationsfluss zu Jurassic Park mich dazu, Filme nicht nur einfach zu gucken, abzuhaken und zu vergessen. Nein. Viel mehr veranlasste er mich dazu, noch mehr von bestimmten Filmen zu erfahren und hinter die Kulissen zu gucken. Damals zu VHS und Nicht-Internet-Zeiten gestaltete sich dies sehr schwierig. Aber spätestens als die Playstation 2 mit ihrem DVD Laufwerk gemeinsam mit einem 56k Modem bei uns einzog, wurde sich jedes Making-Of und jede noch so kleine Info zu Filmen angeschaut und durchgelesen. Dies zieht sich bis heute und wird wohl auch so bleiben. Da wird sich auch schon mal das 2 × 4,5-stündige Making-Of von Der Hobbit: Eine unerwartete Reise angeschaut, nur um soviel über die ganze Arbeit hinter der Kamera zu erfahren, wie es geht.

Bei Serien waren es Die Sopranos, die mein (Fernseh-/Serien-) Leben verändert hatten. Noch nie von der Serie gehört, erfuhr ich das erste mal auf Giga (damals noch der TV-Sender) von der Serie. Sie wurde von allen Anwesenden durchgehend in den Himmel gelobt. Doch irgendwie war ich noch nicht ganz überzeugt und hatte sie schnell vergessen. Trotzdem hatte sie sich, ohne mein Wissen, in meinem Hirn verankert, und wartete dort darauf, nochmal erwähnt zu werden. Einige Zeit später hatte ich ein Interview meines Lieblings Musikers D-Bo gesehen, in dem auch er von den Sopranos schwärmte. Wenn er davon schon so begeistert ist, dann muss da was dran sein! Daraufhin fuhr ich direkt zu Saturn und kaufte mir die erste Staffel.

Tja, was soll ich sagen? Ne Woche später war schon die zweite Staffel im Briefkasten, und in sechs Wochen hatte ich die ganze Serie weg geschaut. Danach war serienmäßig für mich nichts mehr, wie es vorher war. Ich schaute mir keine Serien mehr im TV an, sondern durchforstete Foren und Amazon-Empfehlung nach der nächsten, am besten bereits abgeschlossenen Serie, die mir gefallen könnte. Dass es bei den Sopranos nicht geblieben ist, ist, glaub ich, klar. Danach ging es dann direkt mit 24, Prison Break und Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI weiter. Bis heute folgten zahlreiche andere Formate: u.a. Weeds – Kleine Deals unter Nachbarn, Dr. House, My Name Is Earl, Scrubs – Die Anfänger, Futurama, Raising Hope, The Middle, Game of Thrones, The Walking Dead und diverse andere. Mittlerweile würde ich mich echt als Serienjunkie bezeichnen, der immer auf der Suche nach der nächsten, süchtig machenden Seriendosis ist.

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