7 Verfolgungsjagden, die Theos Herz rasen lassen

19.01.2012 - 08:50 Uhr
Meine 7 liebsten Verfolgungsjagden
MGM/20th Century Fox/moviepilot
Meine 7 liebsten Verfolgungsjagden
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Nächste Woche startet Drive in unseren Kinos und anstatt über Ryan Gosling und Oscar-würdige Leistungen zu sinnieren, erinnere ich mich viel lieber an 7 vergangene Verfolgungsjagden, die mein Herz zum qualmen bringen.

Ein gut gemachter Actionfilm konnte mich schon immer einfacher ins Kino locken als ein behäbig inszeniertes Drama. Nicht dass ich das eine dem anderen prinzipiell vorziehen würde, aber mein heimischer Fernseher kann schlichtweg nicht mit einer riesigen Leinwand und einem fetten Surround Sound mithalten. Und darauf kommt es bei Action nun mal an. Trotzdem fängt die tausendste Explosion und die millionste abgefeuerte Patrone mich langsam an zu langweilen. Eine perfekt geschnittene, rasante Verfolgungsjagd fesselt mich jedoch jedes Mal aufs Neue. Deshalb will ich euch an dieser Stelle die 7 Verfolgungssequenzen vorstellen, die mich wirklich auf Touren bringen, und natürlich auch erklären, weswegen das der Fall ist.

Dass Drive an oktanhaltige Filme vergangener Jahrzehnte erinnert, deckt sich hervorragend mit meinen Vorlieben einer guten Verfolgungsjagd. Autos, nicht etwa Boote oder Parcours-Rumgehopse, müssen in meinen Augen die zentrale Rolle einnehmen. Echte Stuntarbeit ist das A und O, um mich mitzureißen, weswegen ich CGI überhaupt nicht dulden kann (tut mir leid, Matrix Reloaded). Wenn ein gecrashter Wagen aussieht, als wäre er wie in einem Videospiel in seine pixeligen Bestandteile aufgelöst worden, empfinde ich keinen Funken an Spannung. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum meine liebsten Verfolgungsjagden schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und sie nur selten danach aussehen, als seien sie auf Hochglanz poliert worden.

Terminator 2 – Tag der Abrechnung, weil keiner Arnie etwas vormacht
Die erste Verfolgungsjagd, die mein Adrenalin in die Höhe schnellen lässt, hat mit meiner sonstigen Auswahl wenig zu tun. Beteiligt sind keine Autos im herkömmlichen Sinne, sondern ein LKW und eine Harley Davidson. Auch mit Realismus hat das ganze wenig zu tun, aber wer kann schon einem Truck, der von einer Brücke in einen trockenen Kanal springt, widerstehen? Und wie Arnie einhändig seine Pumpgun auf dem Motorrad sitzend mit einer Drehbewegung nachlädt, kann ich bis heute vor meinem inneren Auge sehen.

French Connection – Brennpunkt Brooklyn, weil Klassiker zeigen, wie es richtig geht
Die nur zweieinhalb Minuten andauernde Sequenz gilt zurecht als eine der besten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte. Gene Hackman, alias “Popeye” Doyle, jagt mit seiner Schrottkarre einer Hochbahn hinterher. Die Spannung wird durch die akkurat gesetzten Schnitte zwischen den beiden Gefährten erzeugt, die nicht einmal auf dem gleichen Untergrund unterwegs sind. Die Szene wirkt nicht nur sehr real, sondern war es auch. Einer der Unfälle kam durch verzögertes Reagieren eines Stuntmannes zustande, wurde jedoch vom Regisseur William Friedkin aus offensichtlichen Gründen nicht herausgeschnitten.

The Italian Job – Charlie staubt Millionen ab, weil Kreativität noch nie geschadet hat
Vergesst das Remake, denn das einzige, was daran unterhaltsam war… waren, nunja, die Verfolgungsjagden. Aber der wegweisende Einfallsreichtum des Originals von 1969 ist unschlagbar. Die Mini Cooper von Michael Caine und seinen Spießgesellen fahren über Stock und Stein, durch Häuser und sogar auf deren Dächern. Ich werde mich zwar nie dabei erwischen, wie ich fingernägelknabbernd das Geschehen verfolge, aber der Unterhaltungswert und der Aufwand, der für die Choreographie aller Umgebungselemente betrieben worden musste, ist beeindruckend.

Fluchtpunkt San Francisco, weil Hippies die besseren Autofahrer sind
Vanishing Point, so der Originaltitel, ist im Grunde eine einzige lange Verfolgungsjagd. Kowalski (Barry Newman) transportiert einen aufgemotzten, weißen Dodge Challenger von Denver nach San Francisco. Dummerweise scheint die Polizei etwas dagegen zu haben und so werden die ultraschnellen 16 Stunden Fahrzeit zu den längsten seines Lebens. Für mich dagegen könnte die dauerhafte Überschreitung des Tempolimits ruhig noch etwas länger dauern. Die Mischung aus Hippie-Vibe und der weiten Landschaften des amerikanischen Westens machen den Film einzigartig. Kowalski und sein Dodge Challenger sind schlicht und ergreifend Kult.

Mad Max II – Der Vollstrecker, weil Benzin einfach essentiell ist
In einer Welt, in der Benzin zum knappsten Gut geworden ist, mag es vielleicht unlogisch sein, dass so viele Gefährte Mel Gibson am Ende des Films verfolgen, doch schließlich sitzt er in seinem Tanklaster auf einer ganzen Wagenladung von Sprit. Die Sequenz kommt mir so lang vor wie die finale Schlacht von Der Herr der Ringe: Die zwei Türme, doch komme ich aus dem Staunen ob der unzähligen Angriffe von Mad Max’ potthässlichen Widersacher nicht mehr heraus. Sich überschlagende Autos (bzw. Buggys) und Explosionen bleiben am Ende des Tages doch eine potente Mischung.

Blues Brothers, weil die Gebrüder Blues es auf die Spitze treiben
Die Blues Brothers von 1980 sind neben The Italian Job ein weiteres Beispiel dafür, dass eine Verfolgungsjagd nicht immer dramatisch sein und alles auf dem Spiel stehen muss. Unzählige Polizeiautos stapeln sich übereinander, wenn die gut gekleideten Männer, die im Auftrag des Herren unterwegs sind, sich der Staatsgewalt entziehen. Dass dabei der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt, sollte selbstverständlich sein.

Ronin, weil es nur einen geben kann
Ronin setzt für mich der Kunst der Verfolgungsjagden die Krone auf. Realistisch und mitreißend heizen Robert De Niro und Jean Reno in ihrem Audi S8 – respektive Peugeot – durch die Straßen Frankreichs. Selbst der Gegenverkehr kann sie dabei nicht aufhalten. Der alte Hase John Frankenheimer weiß einfach, wie es funktioniert. Er hat das, was er in Grand Prix erfand, was er in Sachen Schnitttechnik aus French Connection gelernt hat und was er bei Mad Max II an purer Action bewundern durfte, zu einem stimmigen Ganzen zusammengefügt, bevor die Welle an CGI-Effekten das Genre überrollt hat.

Welche Verfolgungsjagden sind für euch unvergesslich? Was hätte auf die Liste gemusst? Bullitt? Death Proof – Todsicher?

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