Barry Levinson & der wichtigste Film der 1980er

06.04.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
American Diner
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Heute feiert Barry Levinson seinen 70. Geburtstag. Der Filmemacher hat uns einige interessante Filme geschenkt. Vor kurzen wurde einer davon sogar zum wichtigsten Film der 1980er Jahre gekürt.

Der Name des Regisseurs, Drehbuchautors und Produzenten Barry Levinson ist nicht jedem geläufig. Aber einige seiner Filme dürften dem einen oder anderen von euch bekannt sein: Als Regisseur stand er hinter der Kamera von American Diner, mit dem er nicht nur sein Regie-Debüt in Hollywood gab, sondern den die Varity vor kurzem auch zum wichtigsten Film der 1980er Jahre kürte. Hier begann – so die These des Autors – das, was später im Pop, bei Quentin Tarantino &. Co. oder in erfolgreichen TV-Serien wie Seinfeld zur Vollendung getrieben wurde: ellenlanges Gerede über Belanglosigkeiten. Wie lang sind die Pommes in Frankreich? Welcher Song ist der beste beim Knutschen? Was hat sich Madonna eigentlich bei dem Song gedacht? Sprechen ohne Ziel wird hier zur Vollendung getrieben.

Auch wer statt American Diner andere Filme als wichtiger für das Jahrzehnt erachtet, wird bei Filmemacher Barry Levinson einige Streifen entdecken, die in der Filmgeschichte ihren Platz haben werden. Er drehte Der Unbeugsame, in dem er "Robert Redford (Robert Redford)":/people/robert-redford zum erfolgreichen Baseballspieler macht, ließ Robin Williams in Good Morning, Vietnam als unkonventionellen Radiomoderator die ganze Schrecklichkeit eines Krieges erleben oder den autistischen Raymond in Gestalt von Dustin Hoffman mit seinem Bruder Tom Cruise eine lange Reise durch Amerika unternehmen. Er hat uns den Gangsterfilm Bugsy mit Warren Beatty geschenkt und das beeindruckend gespielte Drama Sleepers, in dem sich das Leben von vier Jungs aus Manhattan schlagartig ändert, als sie wegen eines kleinen Vergehens in eine Jugendstrafanstalt kommen. Selten war ein Satire so dicht am politischen Geschehen wie Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt, in der ein US-amerikanischer Präsidenten von seinen Affären ablenken will, indem er eine medienwirksame Kampagne über einen Krieg inszeniert.

Barry Levinson hat einige Klassiker gedreht, aber nie den großen Ruhm seiner Kollegen aus der gleichen Generation wie Martin Scorsese, David Cronenberg oder Roman Polanski erringen können. Er besitzt einen Oscar (für Rain Man) und natürlich ist Kennern sein Name bekannt, aber vielleicht ist seine Filmographie nicht derart stringent wie jene seiner Zeitgenossen. Er hat sich nicht an einem großen Thema abgearbeitet oder ein Genre bestimmt. In seiner Karriere gibt es auch einige Flops, wie die Filme Toys – Tödliches Spielzeug oder "Sphere – Die Macht aus dem All (Sphere – Die Macht aus dem All)":/movies/sphere-die-macht-aus-dem-all. Die sollen uns aber nicht daran hindern, dem Filmemacher heute zu seinem 70. Geburtstag zu gratulieren. Zur Zeit dreht er The Bay – Nach Angst kommt Panik, einen Katastrophenfilm über ein ökologischen Unfall in Maryland. Außerdem sind noch sechs weitere Projekte mit ihm angekündigt. Wir sind gespannt, was Barry Levinson uns noch bieten wird.

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