Bizarre Romanze beim Charles Manson-Prozess

08.09.2009 - 13:09 Uhr
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Lesly, My Name Is Evil, unternimmt den Versuch, die Geschehnisse um die Massaker der Anhänger Charles Mansons aus einem neuen Blickwinkel zu beleuchten: Als Romanze zwischen einem Geschworenen und einem Manson-Groupie.

2009 jährt sich nicht nur das Woodstock Festival zum 40. Mal, sondern auch die vermutlich düsterste und abgründigste Episode aus dem Umfeld der Hippiekultur: Das Massaker der Manson Family, jener bizarren Kommune, die angeführt von dem gescheiterten Rockmusiker Charles Manson (Ryan Robbins) einer kruden Mischung aus Hippie-, Todes- und Rassenkult folgend, mehrere Menschen rituell ermordet hat, darunter die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate, Ehefrau von Roman Polanski.

In Leslie, My Name Is Evil wird der unbeschultene junge Chemiker Perry (Gregory Smith) als Geschworener zum Prozess der “Manson Family” berufen. Nachdem er einer der Hauptangeklagten, Leslie van Houten (Kristen Hager), in die Augen gesehen hat, wird sich sein Leben radikal verändern. Er wird seiner dunklen Seite begegnen und alles, was er für normal und sicher hielt, in Frage stellen.

Regisseur und Autor Reginald Harkema hat bisher nur einen Dokumentarfilm und eine Komödie gedreht, die in Deutschland wenig Beachtung fanden. Schenken wir ihm Glauben, so wird Leslie, My Name Is Evil mitnichten die Taten der “Manson Family” glorifizieren. Harkema bezeichnet Manson als “billigen Jesus-Zuhälter”. Er meint weiter: “Das Ganze lässt sich runterbrechen auf einen gescheiterten Hippie-Musiker, der seinen Mädchenharem durch Angst intakt halten wollte, indem er eine Geschichte von apokalyptischer Verdammnis sponn.”

Der Film soll sich auf die verhängnisvolle Amour Fou zwischen Leslie und Perry konzentrieren und auf die tragische Geschichte der christlich erzogenen Leslie van Houten, die nach einer Reihe von Traumatisierungen dem LSD und der grotesken Lehre des Charles Manson verfiel.

Wenn euch meine bescheidene Meinung interessiert: Das hört sich alles verdammt spannend an, und auch der Trailer sieht gut aus:

Leslie, My Name Is Evil wird diesen Monat auf dem Toronto Film Festival zu sehen sein. Weitere Starttermine stehen noch nicht fest. Mehr auf der Homepage zum Film.

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