Cameron Crowe entschuldigt sich für Emma Stone in Aloha

03.06.2015 - 14:30 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Aloha
20th Century Fox
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Regisseure haben es nicht immer leicht. In die lange Liste der Filmschaffenden, die sich für ihre Entscheidungen rechtfertigen müssen, trägt sich jetzt auch Cameron Crowe ein, der Emma Stone als teil-asiatische Figur gecastet hat.

Seit vergangenen Freitag läuft in den US-amerikanischen Kinos die romantische Komödie Aloha - Die Chance auf Glück von Cameron Crowe, ein Film, der nach Angaben des Regisseurs auch deshalb existiert, um die "vielseitige Kultur und Geschichte von Hawaii" zu repräsentieren. Wer wäre also für die Rolle der zu einem Viertel asiatisch, zu einem Viertel hawaiianisch abstammenden Allison Ng besser geeignet, als Emma Stone, die womöglich weißeste Schauspielerin  Hollywoods? Genau, niemand. Das dachte sich auch Cameron Crowe und verpflichtete Stone kurzerhand für seinen Cast rund um Bradley Cooper, Rachel McAdams und Bill Murray, nichtsahnend, dass diese Entscheidung womöglich nicht von allen Zuschauern gleichermaßen glücklich akzeptiert wird. Es kam, wie es kommen musste, und Crowe erntete ordentlich Kritik , die sogar so weit ging, dass das MANAA (Media Action Network for Asian Americans) zu einem Boykott  aufrief.

Sowas geht an einem Regisseur natürlich nicht spurlos vorbei und so veröffentlichte Cameron Crowe jüngst einen kleinen offenen Brief , in dem er sich bei all denjenigen, die sich von Emma Stones Besetzung angegriffen fühlten, aufrichtig entschuldigen wolle. Crowe rechtfertigt die Entscheidung damit, dass die Figur auf einer wahren Person beruhe und dass es ein zentraler Aspekt ihres Charakters sei, Probleme damit zu haben, eben nicht wie eine typische Hawaiianerin auszusehen. Außerdem hätten ja trotzdem ziemlich viele Einheimische an dem Film mitgewirkt:

Ich bin so stolz darauf, dass wir in diesem Film viele Amerikaner asiatischer Herkunft, Einheimische aus Hawaii und pazifische Inselbewohner angestellt haben, vor und hinter der Kamera... unter anderem Dennis 'Bumpy' Kanahele und sein Dorf und viele andere Ortsansässige, die eng mit unserer Crew und unserem Skript gearbeitet haben, um Authentizität zu gewährleisten.

Crowe übernehme die alleinige Verantwortung und möchte nicht, dass Emma Stone, die unermüdlich für ihre Charakterrecherche gearbeitet habe, für ihr Auftreten zur Rechenschaft gezogen werde. Abschließend kommt Crowe zu einer wundervollen Erkenntnis:

Ich habe etwas sehr Inspirierendes gelernt. So viele von uns sehnen sich nach Geschichten mit größerer rassischer Diversität, nach mehr Wahrheit in der Repräsentation und ich bin erpicht darauf, diese Geschichten in Zukunft zu erzählen.

Ob sich sein Versprechen bewahrheitet, wird sich herausstellen. Bis dahin müssen wir uns weiterhin mit Aloha begnügen. Der Film startet bei uns am 3. September.

Was haltet ihr von Emma Stone in Aloha?

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