CD Projekt erklärt die Hintergründe des Witcher 3-Downgrades

21.05.2015 - 15:39 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
The Witcher 3
CD Projekt Red
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Obwohl das Jahr noch nicht einmal die Halbzeit erreicht hat, wird der Rollenspielgigant The Witcher 3 bereits jetzt schon euphorisch als Rollenspiel des Jahres gehandelt. Doch die Downgrade-Debatte hat Fans wütend gemacht. Nun bezieht CD Projekt Stellung.

Während die riesige Community die Tage bis zum Release von The Witcher 3: Wilde Jagd  ungeduldig zählte, heizte sich in den letzten Tagen eine für die Entwickler sehr unangenehme Diskussion im Internet auf: Auf reddit wurde ein Vergleichsbild gepostet, das einen Ausschnitt eines Gameplay-Trailers von den VGX Awards von vor zwei Jahren mit Bildmaterial aus dem fertigen Spiel verglich.

Fans erkannten erhebliche Unterschiede und brachen die Downgrade-Debatte vom Zaun, die das Spiel weiterhin beherrscht. Wurde die Grafik der PC-Version etwa heruntergedreht, um Rücksicht auf die schwächeren Konsolen zu nehmen? Allein dieser Gedanke sorgt für viel Unmut bei einem nicht unerheblichen Teil der Community, weswegen die Entwickler jetzt selbst Stellung bezogen.

So hübsch kann der Witcher leider nicht aussehen.

In einem Interview mit Eurogamer  sprachen Studio-Chef Adam Badowski und der Global Communication Manager Michal Platkow-Gilewski über die Prozesse im Hintergrund, die zu den grafischen Unterschieden führten, über die sich die Spieler in großen Teilen noch immer aufregen.

Haben die Konsolen die grafischen Möglichkeiten der PC-Version zurückgehalten?

Die Antwort der Verantwortlichen fällt auf diese Frage eindeutig aus: "Ohne die Konsolen hätte es niemals das Witcher 3 gegeben, wie wir es heute haben." Der Konsolenmarkt ist riesig und nur durch ihn war es für das Team möglich, ein so ehrgeiziges Projekt zu organisieren. Hätte CD Projekt ein Spiel ausschließlich für den PC entwickelt, wäre die Grafikqualität sicherlich höher ausgefallen — ein solcher Titel hätte allerdings spielerisch deutlich anders ausgesehen.

Warum hat sich die Grafikqualität verändert?

Das erste gezeigte, prächtige Bildmaterial war tatsächlich Ingame-Grafik der PC-Version, das versichern die Entwickler. Allerdings habe es anschließend Probleme gegeben, diese Engine auf eine riesige Welt zu übertragen, sodass das Grundgerüst wieder geändert werden musste, je größer die Spielumgebung von The Witcher 3 wurde.

Möglicherweise war es ein Fehler, so räumen sie ein, den ersten Trailer in dieser Form gezeigt zu haben. Das Team wollte niemanden hinters Licht führen, sondern konnte unmöglich einschätzen, wie sich die Engine in einer größeren Welt verhalten wurde. An anderen Stellen war der Kompromiss gefragt: Natürlich hätte man Rauch- und Feuer-Effekte auf dem hohen Standard der ersten Bilder belassen können — oder man baut 5000 Türen in Novigrad ein, die geöffnet werden können und neue Räume erschließen. Hier stand wie so oft die spielerische Erfahrung im Vordergrund.

Warum habt ihr erst so spät über die Probleme gesprochen?

Hier geben die beiden Team-Mitglieder ganz offen zu: Für CD Projekt selbst war dieser Prozess bis zuletzt kein Problem. Man nahm die Kritik aus der Community wahr und versucht nun, dieser mit Patches zu begegnen, aber das Downgrade war aus Sicht der Entwickler unvermeidbar und gehörte schließlich zum organischen Prozess einer mehrjährigen Entwicklungsarbeit.

Das Team nehme sich die Kritik sehr zu Herzen und möchte unzufriedene Spieler auf die nahe Zukunft vertrösten. Alle Mitarbeiter arbeiten fieberhaft daran, so die beiden Männer, die Spielerfahrung weiterhin zu optimieren.

Beruhigend zu hören, wie motiviert CD Projekt weiterhin um den Support von The Witcher 3 bemüht ist.

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