Channing Tatums Muskeln sind stärker als Amnesie

18.11.2011 - 15:00 Uhr
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Im neuen Trailer zur Erinnerungsromanze The Vow verliert Rachel McAdams ihr Gedächtnis und der gut gebaute Channing Tatum versucht sie an die schöne gemeinsame Zeit zu erinnern. Unterlegt ist das ganze mit ordentlich Schmonzetten-Musik.

Wenn der Film nicht auf einer wahren Geschichte beruhen würde, dann wäre The Vow eine astreine Metapher auf den verlorenen Zauber der Ehe. Was tun wir, wenn plötzlich all die gemeinsame Magie, all das angesammelte Leben verschwunden ist? Zusammenreißen, alles wieder aufbauen, sich ein zweites Mal verlieben und sich darauf besinnen, warum wir das eigentlich gemacht haben. Genau das versuchen Paige (Rachel McAdams) und Leo (Channing Tatum) in Für immer Liebe, nachdem Paige die Erinnerungen der letzten fünf Jahre verloren hat und ihren Ehemann nicht mehr erkennt.

Michael Sucsy hat Regie geführt. Es ist sein erster Kinofilm, doch zuvor fiel er mit seiner preisgekrönten TV-Produktion Die exzentrischen Cousinen der First Lady (mit Jessica Lange, Drew Barrymore) auf, die zu Teilen auf der goldwerten Dokumentation Grey Gardens basiert. Mit The Vow hat er einen brisanten Stoff mit hochkarätigen Jungstars verfilmt. Wie schon in seinem TV-Film liegt die Herausforderung des Projekts vor allem im Schauspiel. Erinnerungsverlust geht einher mit Identitätsverlust. Wird der Ehemann von seiner Ehefrau plötzlich als fremder Doktor angesprochen, dann möchte so eine radikale Szene auch radikal gespielt werden. Wenn Channing Tatum und Rachel McAdams an den Ansprüchen wachsen und die Stimmung des Stoffs angemessen transportieren, könnte das ein schöner Genre-Film werden.

Der Trailer setzt auf den Prall von Intimität und Fremde: In einem Moment hören wir noch den liebenswert peinlichen Privatgesang von Leo und dazu Paiges Gelächter. In der nächsten Szene befinden wir uns im Krankenhaus, Leo ist zu einem Fremden geworden. Das Interessante der Geschichte kommt klar heraus. Gleichzeitig driftet der Trailer ins falsche Klischee ab. Das Radikale und Befremdliche der Thematik endet in einer MTV-artigen Teen-Love-Show. In der Entwicklung eines ganzen Films können zurückkehrende, kitschig jugendliche Gefühle liebenswert und lebensecht wirken. In einem zweieinhalb Minuten-Trailer wirkt es unangenehem verwaschen, gleichzeitig verhärtend.

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