Christiane Paul unter Mordverdacht im Wüstensand

24.01.2011 - 10:00 Uhr
Für Maja (Christiane Paul) beginnt ein Albtraum
ZDF/Sandra Hoever
Für Maja (Christiane Paul) beginnt ein Albtraum
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Heute Abend sendet das ZDF mit Der Verdacht einen eindrucksvoll bebilderten Krimi vom preisgekrönten Regisseur Matti Geschonneck. Ob der Film mehr zu bieten hat als schöne Aufnahmen?

Der Verdacht erzählt folgende Geschichte: Maja (Christiane Paul) und ihr Mann Hanno (Hans-Jochen Wagner) kommen aus geschäftlichen Gründen nach Namibia. Die beiden betreiben ein Büro für Umwelttechnologien und bewerben sich um einen großen Auftrag vor Ort. Doch die Reise soll zum Albtraum werden. Majas Mann stirbt, sie wird zur Hauptverdächtigen. Unter dringendem Tatverdacht wird sie festgenommen. Ihr bleiben lediglich zwei Stunden, um eine Mitarbeiterin der deutschen Botschaft von ihrer Unschuld zu überzeugen. Dabei wird die Geschichte in Rückblenden erzählt und der Zuschauer mit auf die Reise nach der Wahrheit genommen. Wem kann Maja trauen? Womit haben es die merkwürdigen Ereignisse auf sich? Wieso taucht auf einmal Majas Konkurrent aus Berlin auf? Können wir der Protagonistin selbst überhaupt trauen? In Der Verdacht beginnt ein von Matti Geschonneck inszeniertes Kammerspiel, weit weg von der Heimat.

Hanna Suppa von der Hannoverschen Allgemeinen äußert sich kritisch: "Es gibt viele Ungereimtheiten in diesem ZDF-Fernsehfilm. Die Handlung springt, die Intentionen der Figuren bleiben bis zuletzt unklar – dass am Ende doch alles anders ist, als die zunächst gelegten Fährten annehmen lassen, ist für einen Fernsehkrimi da ja schon fast obligatorisch. Und dennoch bleiben am Ende Fragen offen. Die Motive werden angeschnitten, bleiben letztendlich aber an der Oberfläche. Christiane Paul spielt überzeugend – bleibt aber erstaunlich blass in dem kargen Wüstenumfeld, das ohnehin einen düsteren Schleier über den Film legt. "

TAZ-Redakteur Steffen Grimberg sieht vorrangig die Schwächen des Films: In der Unendlichkeit der Wüste verliert sich Der Verdacht, der die Geschichte “in einer Verschachtelung aus Rückblenden erzählt. Die fremde Welt wirkt beklemmend und bei aller Weite eng, aber nur mäßig spannend. Namibia und seine Menschen geraten – offenbar ganz gewollt – zur bloßen Staffage eines Stoffes (Buch”Bernd Lange (Bernd Lange)“:/people/bernd-lange, der auch gut in einem einzigen Raum hätte inszeniert werden können. Die letzten zehn Minuten gehören zu den stärksten des Films und setzen ganz auf klassische Suspense.”

Marcus Bäcker von der Berliner Zeitung hingegen sieht Mängel, ist aber dennoch überzeugt: “Der Verdacht ist kein perfekter Thriller, dafür fehlen ihm noch ein paar Volten. Aber er ist ein ungewöhnlich guter Fernsehfilm mit beklemmender Atmosphäre, großartigen Bildern und interessanten Charakteren.”

Thilo Wydra vom Tagesspiegel erinnert Verdacht gar an Alfred Hitchcock, ohne diese Klasse jemals zu erreichen: “Es sind die inneren Vorgänge der Figuren, die hier die Spannung ausmachen. Die Dramaturgie ist bei alledem etwas verworren, die Handlungsstränge sind nicht immer überzeugend zusammengeführt, so dass es dem gut besetzten Darstellerensemble zuweilen schwerfällt, der Geschichte und ihrem Personal Glaubwürdigkeit zu verleihen.”

Ob Der Verdacht letztendlich euren Ansprüchen gerecht wird, solltet ihr selbst entscheiden. Überzeugen könnt ihr euch am Abend des 24. Januars um 20:15 Uhr im ZDF. Weitere Informationen zum TV-Geschehen findet ihr in unserem Fernsehprogramm.

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