Das 15. Jewish Film Festival ist eröffnet

04.05.2009 - 09:05 Uhr
Spielzeugland
Mephistofilm
Spielzeugland
1
0
Mit Der Junge im gestreiften Pyjama wurde gestern Abend das Filmfest eröffnet.

Seit seiner Gründung 1995 versteht sich das Jewish Film Festival Berlin als Forum für den jüdischen Film weltweit. Es hat sich zur Aufgabe gesetzt, die neuesten und interessantesten Beiträge jüdischer internationaler Filmemacher nach Berlin zu holen. Es will das heutige Judentum aus aller Wert als etwas Spannendes und Anregendes nach Berlin bringen, die Zuschauer sollen erfahren, wie Juden in anderen Ländern leben.

In seiner 15. Auflage führt das Festival von Tunesien und Jordanien über Kasachstan, Frankreich, Norwegen, die USA und Israel. Es folgt den Spuren jüdischer Geschichte aus belgischer, britischer, deutscher und amerikanischer Sicht. Dabei sind die Themen vielfältig; sie reichen von der Auseinandersetzung mit den Eltern und der Suche nach dem “Richtigen” bis zum realen Leben in Israel hinter dem verzerrten Bild der Medien.

Gestern Abend wurde das Festival in Anwesenheit der Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, des Berliner Kulturstaatssekretärs André Schmitz sowie der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süsskind eröffent. Gezeigt wurde die Romanverfilmung Der Junge im gestreiften Pyjama von Mark Herman. Erzählt wird vom achtjährigen Bruno, dem behüteten Sohn eines Nazioffiziers. Als sein Vater befördert wird, muss er mit seiner Familie aus Berlin in eine trostlose Gegend umziehen, wo der Junge keinerlei Ablenkung geschweige denn einen Spielgefährten findet. Von Langeweile und Neugier getrieben, schleicht sich Bruno zu einer Ansammlung von Gebäuden und Menschen. Dort trifft er auf den gleichaltrigen Schmuel, der auf der anderen Seite eines hohen Stacheldrahtzauns lebt – der Beginn einer intensiven Freundschaft… Ab 7. Mai läuft der Film auch bundesweit in den Kinos.

Das Festival ist in diesem Jahr prominent besetzt. So spielt Gérard Depardieu in Hello Goodbye einen assimilierten französischen Juden, der nach Israel auswandert. Spielzeugland mit Julia Jäger in einer Glanzrolle wird laufen, der neben vielen anderen Preisen auch den Oscar als Bester Kurzfilm erhalten hat. Die Dokumentation Harlan – Im Schatten von Jud Süss sowie Waltz with Bashir, der animierte Dokumentation des israelischen Regisseurs Ari Folman über seine Erinnerungen an den Einsatz als Soldat in Beirut 1982 werden gezeigt.

Bis zum 14. Mai sind im Kino Arsenal im Filmhaus am Potsdamer Platz sowie vom 15. bis 17. Mai im Filmmuseum Potsdam dreiundzwanzig neue jüdische oder israelische Filme zu sehen, darunter eine Europa-Premiere und 13 Deutschland-Premieren. Neben Filmen aus Israel werden auch Produktionen aus Frankreich, den USA, Großbritannien, Belgien, Kasachstan, Norwegen und Deutschland gezeigt. Die Filme laufen überwiegend in englischer Sprache. Soweit sie in anderen außerdeutschen Sprachen gedreht sind, werden sie englische, teilweise auch deutsche Untertitel haben. Teilweise werden sie auch auf Deutsch eingesprochen.

Hier geht’s zur Website des Festivals: Jewish Film Festival Berlin

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News