Das sind die Probleme der heutigen Action-Filme

10.02.2015 - 19:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Liam Neeson in Taken 3
Universum Film
Liam Neeson in Taken 3
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Der heutige Actionfilm hat zu viele Probleme. Das zumindest behauptet Chris Stuckmann in seinem YouTube-Video The Problem with Action Movies Today. Wir haben uns seine Einschätzungen angesehen und gehen auf seine Kritik am heutigen Action-Film ein...

Der Actionfilm von heute ist nicht mehr das, was er einmal war. Das zumindest behauptet Chris Stuckmann  in seinem YouTube-Video The Problem with Action Movies Today, in dem er mehr oder weniger plausibel begründet, was aktuelle Action-Filme so alles falsch machen. Sein 20-minütiges Video hat er nach den Punkten Geschichte, Held, Bösewicht, Stunts und Kameraarbeit unterteilt. Einige seiner Betrachtungen empfand ich als interessant und absolut nachvollziehbar, aber in mancherlei Hinsicht wiederspricht er auch seinen Thesen gründlich.

Ich persönlich kann durchaus damit übereinstimmen, dass ein immer wieder genutztes Plot-Konzept (das 96 Hours-Franchise lässt grüßen), die Dekonstruktion ehemals liebenswerter Heldenfiguren (John McClane ist angesichts des lieblos dahingepfuschten Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben ein wirklich gutes Beispiel) oder der übermäßige Gebrauch von Wackelkamera-Einstellungen (schon wieder Taken) problematische Syndrome sind, die tatsächlich in vielen aktuellen Actionfilmen vorzufinden sind. Auch mit ungesunder Regelmäßigkeit produzierte Actionfilm-Reboots wie RoboCop und Total Recall würde ich nicht gerade als Errungenschaft des modernen Action-Kinos bezeichnen.

Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann und wo sich Stuckmann zu widersprechen scheint, sind die Punkte Bösewicht und Stunts. Natürlich gibt es auch in heutigen Actionfilmen eindimensionale Bösewichte, doch gerade in den letzten Jahren konnten wir mit Le Chiffre (Mads Mikkelsen), Khan (Benedict Cumberbatch) und natürlich dem Joker (Heath Ledger) einige der besten Bösewichte aller Zeiten auf der großen Leinwand sehen. Einerseits scheint Stuckmann dem auch gar nicht zu widersprechen und andererseits blendet er, wenn er von gesichtslosen Widersachern spricht, überraschenderweise auch noch Blofeld in einem der alten Connery-Bonds ein. Sind also auf einmal die Bösewichte alter Action-Filme wenig glaubwürdig?

Auch im Bereich Stunts kann ich mich seiner Meinung nicht anschließen. Gerade wenn ich an atemberaubende Action-Stunt-Choreographien wie in den beiden The Raid-Teilen oder derzeit in John Wick denke, komme ich zu dem Schluss, dass es heute massig gelungene Actionfilme mit vorzüglicher Stuntarbeit gibt. Was dem im Wege steht, sind eben oftmals besagte Wackelkamera und unnötig schnelle Schnitte.

Natürlich dürfen nicht alle heutigen Actionfilme über einen Kamm geschwert werden und glücklicherweise geht Stuckmann erst gar nicht soweit. Aber wenn wir bedenken, wie erfolgreich Filme wie die Taken-Reihe mit ihren immer gleichen Konzepten, Charakteren und Bildern sind, steckt auch durchaus eine Portion Wahrheit in den Aussagen von Stuckmann.

Was haltet ihr vom heutigen Actionfilm und habt ihr auch Probleme mit ihm?

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