Der polnische Regisseur Andrzej Zulawski ist gestorben

17.02.2016 - 17:00 Uhr
Andrzej Zulawski
TV5 Monde
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Der vielseitige polnische Regisseur Andrzej Zulawski ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Zu seinen berühmtesten Werken zählte Nachtblende mit Romy Schneider in der Hauptrolle.

Der polnische Filmemacher Andrzej Zulawski ist in der Nacht auf diesen Mittwoch im Alter von 75 Jahren in Warschau einer Krebserkrankung erlegen. Das berichtet unter anderem Spiegel Online . Der in Lwiw geborene Regisseur lernte sein Handwerk nach dem Studium in Frankreich in den frühen 60er Jahren bei einer anderen polnischen Regiegröße: Andrzej Wajda. Als Regieassistent verwirklichte Zulawski in Polen zusammen mit Wajda Filme wie Liebe mit zwanzig und Legionäre. An ersterem arbeiten auch François Truffaut und Roberto Rossellini mit. Später arbeitete er erst für Fernsehfilme und später auch für Kinofilme selbst als Regisseur und Drehbuchautor.

Zunächst inszenierte Andrzej Zulawski in Polen, nach Schwierigkeiten mit der Zensur durch die dortigen Behörden kehrte er aber bald nach Frankreich zurück. Dort entstand 1975 mit Nachtblende einer seiner bekanntesten Filme, für den er Romy Schneider als ins Erotik-Milieu abrutschende Schauspielerin in Szene setzte. Schneider wurde für ihre Darbietung mit dem César ausgezeichnet. Es folgten mitunter Ausflüge ins Horrorgenre mit Possession, für den Hauptdarstellerin Isabelle Adjani ebenfalls mit dem César und auch in Cannes ausgezeichnet wurde, oder ins erotische Drama mit Die öffentliche Frau. In den 90ern begann Andrzej Zulawski sich als Schriftsteller zu betätigen und verarbeitete in diesem Zuge auch persönliche Beziehungen.

Zwischenzeitlich war Andrzej Zulawski mit der französischen Schauspielerin Sophie Marceau liiert, die in mehreren seiner Filme, wie zum Beispiel Liebe und Gewalt oder Meine Nächte sind schöner als deine Tage, zu sehen war. Nach Die Treue der Frauen, für den er im Jahre 2000 ebenfalls Marcaeu besetzt hatte, wurde es ruhiger um Zulawski, der sich nun verstärkt seiner schriftstellerischen Tätigkeit zuwandte. 2015 führte er noch einmal Regie bei der französisch-portugiesischen Koproduktion Cosmos, die beim Filmfestival in Locarno im selben Jahr uraufgeführt wurde.

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