Ben (Robert Gwisdek) ist Student der Komparatistik und an den Rollstuhl gefesselt. Er lebt, von wechselnden Zivildienstleistenden betreut und seiner Mutter (Leslie Malton) betüdelt, in einer Duisburger Hochhaussiedlung. Mit seinem Fernglas beobachtet er die Musikstudentin Annika (Anna Brüggemann). Als sein neuer Zivi Christian (Jacob Matschenz) mit Annika zusammenstößt, entwickelt sich eine Dreiecksgeschichte. Christian verguckt sich in Annika, die ist aber auch an dem pessimistischen Ben interessiert.
Renn, wenn Du kannst ist ein Film über die Liebe und das Leben. Mit der komplexen Dreierkonstellationen von Ben, Christian und Annika fördert Regisseur Dietrich Brüggemann nach und nach die jeweiligen Sehnsüchte und Wünsche seiner Protagonisten zu Tage. Es ist aber auch ein Film über die Frage nach dem richtigen Lebensweg, die sich alle drei stellen müssen. Christian schiebt den Abschluss seiner Magisterarbeit vor sich her. Annika leidet als angehende Cellistin unter ihrem permanenten Lampenfieber. Und Christian kann als Medizinstudent kein Blut sehen. Dazu kommt Bens Behinderung, die es dem Querschnittsgelähmten unmöglich macht, sein Leben nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Die Lähmung wirkt sich metaphorisch auf eine ganze Generation verunsicherter Heranwachsender aus.
Dietrich Brüggemann schrieb das Drehbuch zusammen mit seiner Schwester Anna Brüggemann, die die Rolle der Annika übernommen hat. Zusammen realisierten sie schon den Film Neun Szenen. Renn, wenn du kannst startete in Deutschland auf der Berlinale 2010 in der Sektion Perspektive deutsches Kino. Der Autodidakt Jacob Matschenz war in Die Welle und An die Grenze zu sehen. Robert Gwisdek spielte in 13 Semester, Neue Vahr Süd und Das Wochenende mit. Alle drei kamen erneut für 3 Zimmer/ Küche/ Bad zusammen. Abermals ein Generationenfilm, diesmal über das Leben in einer Wohngemeinschaft.
Was?: Renn, wenn du kannst
Wann?: 20:15 Uhr
Wo?: EinsFestival