Die besten Trash- & Exploitationfilme in 3D

14.10.2010 - 08:50 Uhr
Der Schrecken des Amazonas
Universal Pictures
Der Schrecken des Amazonas
8
11
Zum Start des Fun-Splattermovies Piranha 3D werfen wir einen Blick zurück auf die Geschichte des 3D-Trash und seiner wildesten Erzeugnisse. Was die Macher dem Zuschauer in 3D nicht so alles vor den Latz knallen kann…

Piranha 3D, der neue Fun-Horror von Alexandre Aja, kommt in die Kinos und schon der Trailer verspricht allen Horror-Fans mal wieder ein richtig tolles Trasherlebnis und das, wie der Titel schon sagt, auch noch in 3D. Schon seit seinen Anfängen hat der dreidimensionale Film eine besondere Affinität zu jenen (Body-) Genres, die den 3D-Effekt so richtig schön ausschlachten können: Action, Horror, Porno – und am Besten von allem etwas! Deshalb ist der Exploitationfilm im Grunde die adäquateste Form für das 3D-Kino, denn seien wir ehrlich: Kommen die grandiosen Möglichkeiten der dritten Dimension nicht erst so richtig zur Geltung, wenn die Zuschauer bis ins Gedärm schockiert oder von plastischen Genitalien in Entzückung versetzt werden?

Bedrohliche Tiefe – Das Grauen aus dem Wasser
Bereits in der sogenannten goldenen Ära des 3D-Films Anfang der 50er Jahre sorgte in Der Schrecken vom Amazonas ein monströser Fischmensch auch in der dritten Dimension für Gänsehaut. Das Filmen unter Wasser hat sich eben schon immer gut für den 3D-Film geeignet, erlaubt es doch, die ganze Leinwand mit gefährlichen Biestern zu füllen. Das dachten sich wohl auch die Macher von Der weiße Hai 3 (im Original Jaws 3D), der sich mit glorreichen fünf goldenen Himbeeren definitiv zum Megatrash qualifiziert hat. Regisseur David R. Ellis kommt mit seinem Projekt eines Haifilms für die 3D-Generation also 30 Jahre zu spät, um noch originell zu sein. Dennoch wird der für 2011 angekündigte Shark Night 3D mit Sicherheit ebenfalls ein Trash-Event der Spitzenklasse, was sollten wir vom Regisseur von Snakes on a Plane auch anderes erwarten?

Der Klassiker – Titten, Zombies und Gedärme
Mit Andy Warhols Frankenstein kam 1973 eine deftige und herzerfrischend perverse Mischung aus Splatter, klassenkämpferischer Subversion, nekrophilem Porno und bewusstem Trash ins Kino – ein echter Klassiker des 3D-Trash. Exploitation- und Arthouse-Ikone Udo Kier stolpert als durchgeknallter und schrecklich deutsches Englisch radebrechender Baron Frankenstein durch sein Schloss und bastelt munter an seinen Kunstzombies, während Joe Dallesandro als geiler Stalljunge die Baronin befriedigt – und das weibliche (und schwule) Publikum gleich mit. Weibliche Brüste werden hier bei jeder Gelegenheit entblößt, damit auch für jeden Geschmack was dabei ist. Abwechselnd ragen noch an lebenden Körpern befindliche und bereits abgetrennte Körperteile aus der Leinwand und der unbestrittene Höhepunkt des Films ist eine aus der Froschperspektive gefilmte Szene, in der sich durch ein Gitter die Gedärme der Magd des Barons auf den Zuschauer ergießen.

Die 80er – Glorioser Höhepunkt des schlechten Geschmacks und des 3D-Horrors
Alexandre Aja lehnt sich in Piranha 3D nach eigener Aussage stark am Horrorkino der 80er Jahre an. Damit ist wohl nicht nur Piranha II – Fliegende Killer von James Cameron gemeint, denn es gab Anfang der 80er eine ganze Welle von 3D-Horrorfilmen wie Bloodline – Zum Killen dressiert, Der Killerparasit, Und wieder ist Freitag der 13. und nicht zu vergessen Amityville 3. Letztere beiden folgten ebenso wie Der weiße Hai 3 dem damaligen Trend, den dritten Teil einer Filmreihe dreidimensional zu machen. Hier sprangen einem aus der Leinwand noch vom Militär abgerichtete Rottweiler und vom Mad Scientist im eigenen Darm gezüchtete Parasiten entgegen. Hier konnte sich der Zuschauer vom irren Jason mit der Mistforke aufpieken lassen, vor einem niedersausenden Jo-Jo zurückschrecken und vom Haunted House mit Kronleuchtern erschlagen lassen. Und wer sich am 3D-Effekt einfach nicht satt sehen konnte, kam im treffend betitelten Spaghetti-Western Alles fliegt dir um die Ohren auf seine Kosten, wo der Zuschauer ununterbrochen Dinge auf sich zukommen sehen konnte wie Fledermäuse, Ratten, brennende Pfeile und einen schmutzigen Babypo. Ein Film, dessen hanebüchene Handlung wohl nur als Vehikel für den fetischisierten Effekt gedacht war.

Tiefe Einblicke – Die Wunderwelt des 3D-Porno
Natürlich konnte es nicht ausbleiben, dass irgendwann auch alle Schöpfer des Obszönen, Hersteller von Schmuddelfilmen und mehr oder minder professionellen Pornographen auf das Effektpotential des 3D-Films aufmerksam wurden und so konnten Kinogänger schon ab den Swinging Sixties dreidimensionalen Orgien hautnah beiwohnen in obskuren Filmen mit Titeln wie Swingtail, The Playmates in Deep Vision 3-D oder Black Lolita. Und auch der deutsche Sexfilm entdeckte in den 70ern die Liebe in drei Dimensionen für sich.
Selbstverständlich hat die aktuelle 3D-Technik bereits großen Zuspruch in der Porno- und Erotikbranche gefunden. Sowohl in China, als auch in Frankreich und den USA werden schon veritable 3D-Pornos in der Avatar – Aufbruch nach Pandora -Technik gedreht. Und niemand geringeres als Eurosleaze-Veteran Tinto Brass hat sich als neuestes Projekt ein Autoremake seines legendären Skandalklassikers Caligula als 3D-Erotikfilm vorgenommen. Schade nur, dass Russ Meyer nicht mehr unter den Lebenden weilt, wer seine Filme kennt, wird wissen, was der gute Mann so alles aus der Leinwand hätte wippen lassen…

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News