Die Filmanalyse zu Fast and the Furious 6

27.05.2013 - 00:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Diesel Walker vs Filmanalytiker
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Diesel Walker vs Filmanalytiker
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Der Filmanalytiker lässt auch den 6. Teil kräftig gegen die Wand rasen.

Der 6. Teil der The Fast and the Furious -Reihe ist so wie die anderen fünf Filme zuvor: leidlich unterhaltsam, wenig intelligent und künstlerisch wertlos.

Eine weitere Fortsetzung läßt sich nur ökonomisch begründen. Die Krise des Kinos hat einen Namen: das Serielle. Hollywood baut Marken auf und verkauft dann unter diesem Namen jährlich neue Produkte. Zum Iphone 5 gibt’s Fast & Furious 6. Die Halbwertzeit dieser Filme ist äußerst gering und so scheint es, als hätte auch in diesem Falle die Filmindustrie von der High-Tech-Industrie gelernt, denn dort baut man ja bekanntlich schon lange eine geplante Obsoleszenz ein. Der Zuschauer wird zum hörigen Konsumenten.

Der Erfolg des Films bei den Massen kann einen pessimistisch stimmen; direkte Demokratie hätte also auch ihre Nachteile. Vin Diesel, Dwayne Johnson, Paul Walker, Michelle Rodriguez und Gina Carano verkörpern auch dieses Mal verschiedene Prototypen, in denen sich der Zuschauer (und möglicherweise auch die eine oder andere Zuschauerin) spiegeln kann. Die Träume aus schnellen Autos, “heißen Bräuten” und aufregenden Metropolen sind die eines Lottomillionärs. Wir reisen in eine Katalogwelt, in der man den glückverheißenden Luxus uns jederzeit feilbietet und uns gleichzeitig eintrichtert: Schuster bleib bei deinen Leisten! Oder wie Nicole einst sang: Flieg nicht zu hoch, mein kleiner Freund!

Gerade darin liegt die ungeheure Obszönität und vermutlich der Erfolg der Serie. Denn neben der hemmungslosen Werben für die bunte Warenwelt, wirbt der Film für das gutbürgerliche Konstrukt „Familie“, welches selbstverständlich auch längst aufgeweicht ist und als (allerdings handgenähtes) Patchwork-Produkt im Film in Erscheinung tritt. Der Film will natürlich breiten Konsens erzeugen. Die Familie aber ist letztlich nur ein großer Deckdiskurs, um dem Zuschauer die wahre Botschaft des Films ganz perfide unterjubeln zu können: „Freiheit und Glück sind käuflich.“

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