Vorab muss ich noch sagen, dass ich die Buchvorlage nicht gelesen habe und deshalb den Film nur als solchen und nicht als Buchverfilmung bewerten kann. Der Film startet direkt spannend mit dem Auftauchen eines Monsters und dem Tod von Abe. Die nächste halbe Stunde zieht sich allerdings dann doch ein bisschen. Die Rückblenden zur Erklärung und zur Einführung der Kinder und die Zeit in der Jake zur Insel reist und diese erkundet sind zwar halbwegs interessant gestaltet, ziehen sich aber auf Dauer doch ein bisschen. Erst, als Jake dann endlich Miss Peregrine und die Kinder kennenlernt, kommt etwas Schwung in das Ganze. Gerade Eva Green ist wirklich fantastisch als Waisenhausleiterin, aber auch die Kinder sind sehr abwechslungsreich und interessant gestaltet und die Jungdarsteller können durchaus überzeugen. Etwas enttäuschend ist hingegen Samuel L. Jackson als Hauptbösewicht. Er wirkt die meiste Zeit viel zu aufgedreht und komisch (im lustigen Sinne), als dass er einen ernstzunehmenden Gegner darstellen könnte.
Abgesehen von den Schauspielern gibt es das übliche, vermutlich unvermeidbare Zeitreiseproblem, das sich aber gut ignorieren lässt, Wer den Film allerdings gesehen hat, weiß wahrscheinlich, was ich meine. Ansonsten ist der Film aber wunder fantasievoll und schrullig (typisch Tim Burton eben). Auch atmosphärisch überzeugt der Film, nicht zuletzt durch die (vorerst) sparsame Einsetzung von Special Effects. Der Showdown gestaltet sich da doch etwas wilder, aber auch das lässt sich noch vollkommen aushalten und macht auf jeden Fall Spaß.
Der Film mag vielleicht nicht der Beste von Burton sein, weiß aber doch zu überzeugen ( jedenfalls mehr, als Alice im Wunderland oder Dark Shadows) und ist ein gelungenes Fantasy-Märchen für Jugendliche und auch Erwachsene im typischen Burton-Stil.