Die Königsdisziplin: Beste Regie - Chancen & Voting

11.02.2015 - 09:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Die Kandidaten des diesjährigen Oscars für die Kategorie Beste Regie
Oscars/Square One Entertainment/20th Century Fox/StudioCanal/Universal
Die Kandidaten des diesjährigen Oscars für die Kategorie Beste Regie
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Um einen Film gekonnt zu inszenieren, braucht es mehr als nur ein gutes Gespür für tolle Bilder. Fünf besondere Talente der Regie wurden auch in diesem Jahr für den Oscar nominiert. Wir haben die Chancen der Kandidaten in der Kategorie Beste Regie eingeschätzt.

Neben der Kategorie des Besten Films gehört auch der Regie-Award der glamourösen Oscar-Verleihung zu den prestigeträchtigsten Preisen der gesamten Filmbranche. Auch in diesem Jahr haben sich bereits vor dem Event mit Richard Linklater für Boyhood und Alejandro González Iñárritu für Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit klare Favoriten herauskristallisiert. Jedoch sollte die starke Konkurrenz nicht unterschätzt werden.

Mehr: Beste visuelle Effekte - Chancen & Voting

Linklater und Iñárritu teilen sich die Liste der diesjährigen Nominierten mit ebenfalls tollen Filmen, die nicht weniger interessant in Szene gesetzt wurden. So kann sich auch Bennett Miller Hoffnungen auf eine Auszeichnung machen, inszenierte der US-amerikanische Regisseur mit Foxcatcher ein ruhiges, aber sehr intensives Drama rund um den strauchelnden Ringer Mark Schultz gespielt von Channing Tatum. Für diese tolle Leistung erhielt Miller bereits die Goldene Palme in Cannes. Darüber hinaus qualifizierte sich etwas überraschend auch Symmetrie-Fetischist Wes Anderson mit Grand Budapest Hotel in der ehrwürdigen Kategorie. Der Filmemacher bewies mit seinem letzten Film einmal mehr sein einzigartiges Gefühl für tolle Bilder, so dass beinahe jeder Frame ein eigenes kleines Kunstwerk ist. Jedoch gilt Grand Budapest Hotel nicht unbedingt als der bester Streifen des Amerikaners, weshalb seine Chancen letztendlich nicht allzu groß sein dürften. Mit The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben von Morten Tyldum schaffte es außerdem ein weiteres Biopic in die illustre Runde der Nominierten. Zwar ist die erzählte Geschichte durchaus mitreißend und weiß in gewissen Momenten zu begeistern, jedoch ist die Inszenierung zu konventionell und unspektakulär, weshalb Tyldum im Rennen um den Goldjungen Außenseiter bleibt. Interessant wäre auch noch das Martin Luther King-Drama Selma von Ava DuVernay gewesen, der leider nicht nominiert wurde.

Trotzdem scheint schon festzustehen, dass es in der Kategorie Beste Regie auf ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Richard Linklater und Alejandro González Iñárritu hinausläuft. So konnte Birdman zwar den wichtigen Hauptpreis beim Award der Directors Guild of America abstauben, wurde aber bei der vor Kurzem verliehenen Auszeichnung der renommierten Britischen Filmakademie von Boyhood geschlagen.

Darüber hinaus warten beide Streifen mit eigenwilligen Besonderheiten auf. So bietet Iñárritu mit seinem letzten Werk dem Zuschauer eine dynamische Vorstellung ohne sichtbaren Schnitt. Damit diese ambitionierte Illusion Wirklichkeit werden konnte, war viel Planungsarbeit sowie gekonnter Einsatz von aufwendiger CGI notwendig. Linklater dagegen setzte nicht auf lange Plansequenzen, sondern auf lange Drehzeiten. Ganze zwölf Jahre lang befand sich Boyhood in der aktiven Produktion. Jeweils drei bis vier Tage pro Jahr wurde gedreht, um das Leben eines heranwachsenden Jungens möglichst authentisch zu begleiten. Dabei musste das Team rund um Linklater so manch technisches sowie organisatorisches Hindernis überwinden.

Spätestens bis zum 22. Februar 2015 muss sich die Oscar-Jury auf einen Gewinner einigen, denn dann werden begehrten Goldjungen wie gewohnt im Dolby-Theater in Los Angeles feierlich verliehen.

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