Die Super-Helden der Nation(en)

26.02.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Warner Bros.
Immer zur Stelle, wenn man/frau ihn braucht: Superman
Warner Bros.
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Im heutigen Teil der Themenreihe beschäftigen wir uns mit Superhelden, die scheinbar keine Makel haben und mit ihren übermenschlichen Fähigkeiten und Moralvorstellungen das Ideal eines jeden (Amerikaners) repräsentieren.

In der letzten Woche haben wir uns die anfänglichen Gehversuche von Comicfiguren auf der großen Leinwand näher angeschaut, wobei sich diese ersten Helden oder Heldinnen oft selbst nicht allzu ernst nahmen und ohne große Moralansprüche inszeniert wurden. Mit dem heutigen Teil der Themenreihe zur Entwicklung der filmischen Comicadaptionen richten wir den Blick auf Superhelden, die ohne Fehl und Tadel zu sein scheinen und ihre Kräfte nur für das Wohl der Menschheit einsetzen. Besonders in den Mittelpunkt rückt dabei natürlich der starke Mann mit dem roten Cape vom Planeten Krypton, der vielleicht mehr als alle anderen Superhelden die Hoffnungen und Träume der Menschen oder besser gesagt der Amerikaner repräsentiert.

Erwachen eines Nationalhelden
Heutzutage ist er kaum mehr aus Comicbüchern, so mancher Zeichentrickserie und Filmadaption oder auch als klassisches Karnevalskostüm wegzudenken: Superman, der Mann aus Stahl. Die Erfolgsgeschichte von Kal-El, so sein gebürtiger Name auf seinem Heimatplaneten, begann dabei schon in den 1930er Jahren, als der Mann mit dem Hitzeblick als erster großer Superheld der Comicgeschichte das Licht der Welt erblickte. Nachdem sich sein erster Auftritt als ein immenser Erfolg entpuppte und er darauf seine Kräfte noch in vielen weiteren Comicreihen zur Schau stellen durfte, mutierte Superman nach und nach zum nationalen Volkshelden in den USA. Nicht zuletzt, weil er zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges die Stärke Amerikas repräsentierte, in dem er Nazis und Japaner mit Leichtigkeit den Garaus machte. Der Erfolg sprach für sich und so war es auch nicht verwunderlich, dass die Printmedien Superman nicht allzu lange nur für sich beanspruchen konnten. Schon bald tummelte sich der Erfolgsgarant mit der Schmalzlocke auch in Film und Fernsehen (und sogar im Radio). Erst als Zeichentrick, dann als Live-Action-Serie setzte er seinen Siegeszug in Amerika fort, bis er es eines Tages schließlich auf die große Leinwand schaffte. Mit dem etwas irreführenden Titel Im Netz der Schwarzen Spinne und Kirk Alyn in der Hauptrolle begann Superman seine Kinokarriere, die sich aber vorerst nur auf den amerikanischen Kontinent beschränkte. Erst Ende der Siebziger Jahre sollte der Mann aus Stahl seinen Weg nach Deutschland finden.

Ein Held für Jedermann
In Richard Donners Superman, der Auftakt zu einer vierteiligen Erfolgsreihe, wurde der amerikanische Volksheld zu einem Retter der Welt, der als außerirdischer Immigrant überall und doch nirgends zu Hause war. In der Rolle des stählernen Helden sahen wir das relativ unbekannte Gesicht von Christopher Reeve, der mit der Rolle des Superman nicht nur sich selbst, sondern auch dem Franchise zu einem immensen Erfolg verhalf. Den übrigen Teil dazu trugen die bemerkenswerten Spezialeffekte bei, die Ende der Siebziger neue Maßstäbe setzten. Doch natürlich verkaufte sich dieser Superman nicht nur so gut, weil die Zuschauer endlich einen Menschen realistisch fliegen sahen, sondern weil seine Rolle überzeugend spielte. Im Vergleich zu den bisherigen medialen Auftritten des Man of Steel nahm Regisseur Richard Donner seinen Helden ernster, verlieh ihm eine gewisse Charaktertiefe und auch Herz. Obwohl wir an dieser Stelle sagen müssen, dass er auch hier nicht ohne das bis dato branchentypische Augenzwinkern auskam, womit er dem Zuschauer letztendlich die Möglichkeit bot, sich mit dem Übermensch identifizieren zu können, aber auch das Bild der oberflächlich anmutenden Vorlage greifbarer machte.

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