Die Top 7 der besten Krankenhausserien

08.04.2012 - 07:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Scrubs hat es in die  Top 7 der besten Krankenhausserien geschafft
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Scrubs hat es in die Top 7 der besten Krankenhausserien geschafft
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Krankenhausserien sind nicht zwangsweise Soaps über schöne Ärzte mit großem Mitgefühl für Patienten und noch größerer Liebe für Schwestern. Von komödiantisch bis gruselig reicht das Spektrum, das die folgende Top 7 absteckt.

Krankenhausserien gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Fast jedes Jahr gehen in den Staaten neue Bewerber an den Start, die oft genug nach nur wenigen Folgen abgesetzt werden. Das Feld des seit Jahrzehnten beliebten Formats ist gewaltig und längst nicht mehr auf Soaps wie General Hospital begrenzt. Von verschiedensten Genres wurde das Sujet des Hospitals über die Jahre in Beschlag genommen und herausgekommen sind sozialkritische, schockierende, lustige, gruselige oder schlicht bewegende Shows. Grund genug ist das, endlich mal eine Top 7 der besten Krankenhausserien aufzustellen.

Platz 7: Chefarzt Dr. Westphall – Wie der Realismus ins Krankenhaus kam
St. Elsewhere (so der Originaltitel) ist nicht nur die Serie, die Herrschaften namens Denzel Washington und Tim Robbins die Karriereleiter erklimmen ließ. Wegen ihrer damals ungewöhnlichen seriellen Erzählweise wurde sie zum Vorreiter der realistischen Krankenhausserien der 90er Jahre. Das fiktive Hospital St. Eligius in Boston zieht vor allem arme Kundschaft an und wird deswegen finanziell arg vernachlässigt. St. Elsewhere scheute sich auf Basis dessen nicht vor harten Themen wie AIDS, Vergewaltigungen und Brustkrebs. Mit ihrem bis heute kontrovers diskutierten Finale schrieb die erstmals zwischen 1982 und 1988 bei NBC ausgestrahlte Show sogar Fernsehgeschichte.

Platz 6: Cardiac Arrest – Die bitterböse Wahrheit
Jed Mercurio war ein angehender Arzt, als er durch einen Zufall zum Serien-Creator aufstieg. Die drei Staffeln umfassende BBC-Produktion Cardiac Arrest (1994-1996) war seine erste, schockierende Schöpfung. Ein Patient mit Nasenbluten, der seine Ärztin schließlich blutüberströmt zurücklässt, war nur einer der Reizpunkte der Show. Sie inspizierte den britischen National Health Service (NHS) und zeigte den alltäglichen Rassismus, die Frauenfeindlichkeit und die Gewissenlosigkeit so mancher Engel in weiß. 600 Ärzte signierten zehn Jahre später eine Petition zur DVD-Veröffentlichung, während Jed Mercurio zur selben Zeit in seiner zweiten Schöpfung Bodies wieder in Angriffsstellung ging.

Platz 5: Dr. House – Sherlock Holmes im Hospital
Wenn Krankenhausserien eines gemeinsam haben, dann dass sie unter symptomatischer Überlänge leiden. Bei Dr. House wurde nach Staffel 8 die Reißleine gezogen. Gerade in den ersten drei, vier Seasons war die Serie von Creator David Shore ein Jungbrunnen für das Genre. Sarkastisch, hochintelligent, am liebsten ohne direkten Kontakt zu Patienten und nach eigenen Angaben broken ist Gregory House ein moderner Sherlock Holmes, der statt Tatorten Symptome untersucht. Die Serie leidet zwar auf Dauer unter dem Drang, die Eskapaden ihrer Hauptfigur zu toppen, doch mit ihren erzählerischen Spielereien fesselte sie ein ums andere Mal. Zudem verhalf die Show Hugh Laurie zu großer Bekanntheit. Das allein ist schon Grund genug für diese Platzierung.

Platz 4: Scrubs – Die Anfänger – Tagträume und andere Krankheiten
In Sachen Überlänge nahm auch Scrubs auf Dauer Schaden. Die Comedy von Bill Lawrence bleibt jedoch ein in endlosen Wiederholungen unterhaltsames Amalgam soapiger, komödiantischer und medizinischer Elemente. Die surrealistischen Tagträume sowie vor allem das skurrile, aber liebenswerte Ensemble begründeten die große Fanbase der Serie und das zu Recht. In gewisser Weise erwuchs Scrubs mit seiner verträglichen Portion Drama, dem Voice Over und dem weichen Indie-Gedudel über die Jahre zur erträglichen Variante von Grey’s Anatomy – Die jungen Ärzte. Wer nach den neun Staffeln immer noch Lust auf Krankenhaus-Comedy hat, sollte es übrigens mal mit Green Wing und Childrens Hospital versuchen.

Platz 3: Emergency Room – Die Notaufnahme – AIPler und Hubschrauberabstürze
E.R. war anders. 1994 feierte die Serie mit dem beeindruckenden Zweiteiler Der erste Tag bei NBC Premiere. Mit ihrem realistischen Stil, der Hektik, der Detailgenauigkeit sowie der Konzentration auf die (bürokratischen) Probleme des Krankenhausalltags revolutionierte Emergency Room das Genre nicht, sie bugsierte es frühzeitig ins 21. Jahrhundert. Schon die Kamerafahrten sorgen für eine ungeheure Dynamik, die, selbst wenn wir kein Wort des medizinischen Kauderwelschs verstehen, die Spannung enorm anzieht. Vor allem aber bewies die Serie, die im Verlauf der 15 Staffeln ein tolles Ensemble anhäufte (Anthony Edwards, Noah Wyle, Julianna Margulies, George Clooney, Maria Bello, Paul McCrane, Alex Kingston, Goran Visnjic …) in ihren besten Momenten immer auch eines: Humor.

Platz 2: Geister – Gruseliges von Lars von Trier
Die wohl unkonventionellste Serie in dieser Liste wurde irgendwo im Kopf von Lars von Trier geboren. In der neurochirurgischen Abteilung des Kopenhagener Reichskrankenhauses kommt es zu übernatürlichen Phänomenen, die Patienten wie Ärzte in Unruhe bringen. Einen Zombie bringt die Serie, die schlicht Riget heißt und aus zwei großen Teilen besteht, auch noch unter. Mehr Horror als Ärztealltag, ringt die Produktion ihrem Sujet doch ungeahnte Facetten ab, wie es wohl kein Genre-Vertreter davor und danach gelang.

Platz 1: MASH – Hawkeye im Koreakrieg
Wenn es ein Beispiel für die gelungene Adaption eines Kinofilms fürs Fernsehen gibt, dann ist es MASH. Mit teils neuem Cast wird ausgehend von Robert Altmans M.A.S.H. das Geschehen in einem Feldlazarett der US-Armee während des Koreakriegs geschildert. Zunächst eher als Comedy angelegt, wandelt die überaus erfolgreiche Serie rund um Captain Benjamin Franklin ‘Hawkeye’ Pierce (Alan Alda) und seinen Kollegen später auf tragikomischen Pfaden. Selten wurden die Auswirkungen des Krieges auf die Psyche, der tägliche Kampf um Leben und Tod so massentauglich und gleichzeitig durchdacht aufbereitet wie in MASH. Das dachten sich auch die amerikanischen Zuschauer, die das 1983 nach 11 Staffeln ausgestrahlte Finale zum meistgesehen Serienfinale überhaupt machten.

Was ist eurer Meinung nach die beste Krankenhausserie?

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