Wer die Filme von Der Herr der Ringe: Die Gefährten bis Der Hobbit 3: Die Schlacht der Fünf Heere gesehen hat, dem sind bestimmt nicht nur die Helden in Erinnerung geblieben. J.R.R. Tolkiens Welt wäre nicht so episch und unverwechselbar, gäbe es nicht die beeindruckenden, finsteren und widerwärtigen Kreaturen in der Welt von Menschen, Zwergen und Elben. Die bösen Gestalten, die wir aus den Filmen kennen, sind da nur die Spitze des Eisbergs, denn bereits im ersten Zeitalter von Mittelerde gab es Diener und Herren des Bösen, die Sauron, Smaug und die Nazgûl geradezu blass erscheinen lassen. Vor allem im Sammelwerk Das Silmarillion beschreibt Tolkien den Ursprung des Bösen und die Wesen, die wohl sogar für die Kinoleinwand zu groß und mächtig wären. Cryostare hat sie auf Imgur gesammelt und wir haben sie hier für euch hier im Deutschen aufgelistet:
Melkor/Morgoth, der Ursprung allen Bösen
Morgoth ist das ultimative Böse in der Welt von J.R.R. Tolkien. Er ist gleichzusetzen mit Satan im christlichen Glauben, denn er sagte sich von den Valar, den Hütern der Welt, los, um seinen eigenen Willen durchzusetzen. Im ersten Zeitalter führte die gottähnliche Figur Krieg gegen ganz Mittelerde, um alles Land zu unterjochen. Er erschuf die grausamsten Kreaturen, um die Welt ins Dunkel stürzen zu können. Er hieß ursprünglich Melkor und war selbst unter den Valar einer der mächtigsten und schönsten. Morgoth war derjenige, der den Maia Sauron zum Bösen verführte und ihn später zum Befehlshaber seiner zweiten Festung Angband machte. Nach Morgoths Sturz durch die anderen Valar wurde er
im Jahr 583 des Ersten Zeitalters in die Äußere Leere gesperrt, wo er fortan für immer im Dunkeln wandeln musste.
Ungoliant, die Mutter aller Riesenspinnen
Die Mutter aller Riesenspinnen Ungoliant ist das einzige Wesen in Mittelerde, das selbst Morgoth fürchtete. Ihr Name bedeutet Finsternis-Weberin und ihre Ursprünge sind ungewiss. Legenden besagen, dass sie von der Dunkelheit geboren wurde, denn sie hasst das Licht und wird immer umgeben von einer grauenvollen Wolke der Finsternis, die jegliche Helligkeit verschlingt. Als sie von Morgoth dazu überredet wurde, ihm bei dem Diebstahl der Silmaril-Steine zu helfen, verschlang sie ihn fast, da er ihr die Beute verwehrte. Nur mit Hilfe der Balrog konnte sich der dunkle Herrscher aus den Fängen Ungoliants befreien. In Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs wird die Spinne Kankra, die Frodo vergiftet, als Brut Ungoliants bezeichnet. Auch Ungoliants weiteres Schicksal ist nicht bekannt, doch es heißt, dass sie sich im Hungerwahn selbst verschlang.
Gothmog, der Fürst der Balrog
Morgoth versklavte während seiner Schreckensherrschaft nicht nur Elben und züchtete sie zu Orks heran, er unterwarf sich auch viel mächtigere Kreaturen, die seine direkten Diener wurden. Neben Sauron waren dies vor allem die Balrogs, was übersetzt so viel heißt wie Dämonen des Schreckens. Gothmog war der Schrecklichste und Mächtigste von allen, stand über allen anderen. Er war einst ein Maia, genau wie Sauron und die anderen Balrogs, und wurde von dunklen Meister Morgoth in den Bann gezogen. Er tötete die legendären Elbenfürsten Feanor und Fingon und starb durch die Hand Ecthelions. Sein Namensvetter ist der Ork und Statthalter von Minas Morgul, der bei der Schlacht auf den Pelennor-Feldern gemeinsam mit dem Hexenkönig von Angmar das Heer Saurons in die Schlacht führte. Der Balrog von Moria, der schließlich von Gandalf erschlagen wurde, überdauerte im Gegensatz zu Gothmog die Schlacht von Beleriand.
Glaurung, der Vater der Drachen
Glaurung, der goldene Schatten, war der erste von Morgoth gezüchtete Feuerdrache und ist der Vater der Drachen. Er war, wie für Drachen typisch, sehr eitel in seinem Verhalten, trat in schlangenartiger Form in Erscheinung und hatte keine Flügel. Er konnte andere Wesen kontrollieren, ohne dass sie es merkten und stieß giftige Dämpfe aus. Er starb bereits im Ersten Zeitalter durch die Hand des Menschen Túrin, dessen Schicksal er aber noch mit seinem letzten Atemzug verderben konnte.
Ancalagon, der Schwarze
Der größte der geflügelten Feuerdrachen war Ancalogon, der Schwarze. Er war vermutlich noch größer als Glaurung selbst und gemeinsam mit seinen untergebenen Drachen war er die letzte Verteidigung Morgoths im Krieg des Zorns am Ende des Ersten Zeitalters. Er konnte sogar zeitweise die gesamte Macht der Valar zurückhalten. Mit dem Fall Ancalogons war die Niederlage des dunklen Herrschers besiegelt, denn dem Halbelben Earendil gelang es, den übermächtigen Drachen zu erschlagen. Ancalogon stürzte während seinem Todeskampf auf den von Morgoth aufgeschütteten Berg Thangorodrim, der sich über dem Eingang von Angband befand und zerstörte ihn dadurch. Der Berg war riesig und das lässt auf die enorme Größe des Drachenfürsten schließen.
Würdet ihr euch über eine Verfilmung des Silmarillion-Stoffes freuen, der noch viele andere großartige Geschichten über die Schergen Morgoths zu bieten hat?