Dragon Age: Inquisition – Hakkons Fänge im Test

26.03.2015 - 10:30 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Endlich mehr Dragon Age: Inquisition
Electronic Arts
Endlich mehr Dragon Age: Inquisition
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Die Drachenjagd geht weiter im ersten Story-DLC zu Dragon Age: Inquisition. Was es mit Hakkons Fänge auf sich hat und ob sich ein weiterer Abstecher nach Thedas lohnt, erfahrt ihr hier.

Wo andere DLCs lange im voraus angekündigt und umfangreich beworben werden, tauchte Dragon Age: Inquisition – Hakkons Fänge  wie aus dem Nichts auf und lädt schon einen Tag später zur Drachenjagd auf PC und Xbox One. Ohne große Umschweife lockt BioWare also zurück nach Thedas, wo es dieses Mal darum geht, herauszufinden, was mit dem letzten Inquisitor geschah bevor er vor über 800 Jahren bei der Jagd nach einem mächtigen Drachen verschwand.

Hierfür geht es in ein komplett neues, enormes Spielgebiet, das zu den schönsten gehört, die uns in Dragon Age: Inquisition  bisher erwarteten: malerische Küsten, hohe Berge, nebelverhangene Täler und üppige Wälder, in deren Baumkronen wir in Form von Baumhäusern unser Lager aufschlagen, um den Gefahren am Boden zu entkommen. Neben giftigen Spinnen und Echsen machen der Inquisition vor allem die sektengleichen Jaws of Hakkon das Leben schwer. Der abtrünnige Volksstamm der Avvar will eine finstere Macht enfesseln, die das Ende von Thedas bedeuten könnte.

Es ist schwer viele Worte über die doch komplexere Handlung von Hakkons Fänge zu verlieren, ohne zu spoilern. Die durchaus spannende Geschichte sollte möglichst ohne großes Vorwissen erlebt werden, denn von viel mehr lebt der erste Story-DLC zu Dragon Age: Inquisition leider nicht.

Das Startgebiet von Hakkons Fänge

Im Kern bietet der Zusatzinhalt ein paar neue Gegenstände, eine neue Fähigkeit und ein wirklich großes neues Gebiet mit einer Hauptmission und einigen kleinen (Fetch-)Quests. Diese sind nur aus dem Grund halbwegs interessant, weil sie gut geschrieben sind und die Kultur der Avvar näher bringen, einem Volk, über das bisher nicht viel bekannt war – außer, dass sie gerne Ziegen gegen Burgmauern schleudern.

Das Gameplay selbst zeigt sich unverändert und bietet nichts Neues. Selbst die neue Kraft ist nicht viel mehr als eine magische Barriere, die mir mit meiner mit zwei Dolchen bewaffneten Schurkin meist nur wenig brachte. Dabei hätte ich etwas mehr Unterstützung durchaus gebrauchen können, denn der Schwierigkeitsgrad hat es teilweise durchaus in sich.

Dragon Age: Inquisition – Hakkons Fänge unter Level 20 zu starten, dürfte selbst auf niedrigeren Schwierigkeitsstufen für Frustration sorgen und auch die richtige Party möchte sorgfältig gewählt werden. In einem der letzten Bosskämpfe bin ich mit meiner Auswahl an Begleitern so verzweifelt, dass ich die Mission kurz vor Ende abbrach und noch einmal mit einer besser durchdachten, besser ausgestatteten und strategisch angepassten Gruppe von vorne begonnen habe, weil der Kampf zuvor schlicht aussichtslos war.

Drachenzähmen schwer gemacht

Immerhin wurde mein Leiden nach dem Wechsel belohnt und ich habe nicht nur einen glorreichen Sieg davongetragen, sondern vor allem noch mehr über die Welt von Dragon Age erfahren. Schon Inquisition tauchte tiefer als seine Vorgänger in die fiktive Geschichtsschreibung der RPG-Reihe ein und zeigte, dass nicht alles, was wir zu wissen glaubten, auch wirklich der Wahrheit entspricht. Dragon Age: Inquisition – Hakkons Fänge bildet hier keine Ausnahme, sondern zeigt einmal mehr die Auswirkungen falscher Überlieferungen selbst Jahrhunderte später.

Darauf geht das Spiel allerdings nur indirekt ein, was für mich die größte Enttäuschung von Hakkons Fänge darstellt. Ich weiß nicht, ob es noch immer am ominösen Party-Banter-Bug liegt oder ob die Gefährten meines Inquisitors während Hakkons Fänge schlicht kaum etwas zu sagen hatten. Ab und zu wurde knapp etwas kommentiert, wirklich tiefgründig wollte aber niemand auf die Weltbild-verändernden Ereignisse eingehen.

Geschichte entspricht nicht immer der Wahrheit

Das änderte sich auch in Skyhold nicht. Es gibt keinerlei neue Interaktionen mit Gefährten oder euren LIs. Niemand interessiert sich abseits von einer handvoll Notizen dafür, dass ihr den vielleicht mächtigsten Drachen aller Zeiten jagt, was mit dem letzten Inquisitor geschehen ist und welche Auswirkungen das noch heute hat.

Einer der Gründe, warum ich DLCs zu BioWare-Spielen bisher immer mochte, war, weil sie jedes Mal neue Szenen, Interaktionen und Gespräche mit lieb gewonnenen Charakteren boten. Von Scout Harding abgesehen bietet der erste Story-DLC zu Dragon Age: Inquisition nichts dergleichen, weshalb er diesbezüglich unerwartet leb- und lieblos wirkt. Gerade in Anbetracht der faszinierenden Hintergrundgeschichte und neuen Charaktere ist das unglaublich schade.

Fazit

Hakkons Fänge ist absolut kein schlechter DLC. Allerdings muss sich BioWare den Vergleich mit früheren Erweiterungen gefallen lassen und hier schwächelt der erste Zusatzinhalt zu Dragon Age: Inquisition gewaltig. Das liegt vor allem daran, dass es trotz der spannenden Hintergrundgeschichte kaum erinnerungswürdige Momente gibt, wozu das passive Verhalten der bekannten Charaktere beiträgt, allerdings auch die Abwesenheit jeglicher Innovation. Hakkons Fänge bietet zwar mehr Dragon Age: Inquisition, vergisst dabei allerdings, eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln.

Dragon Age: Inquisition – Hakkons Fänge wurde in Form eines Codes von Electronic Arts bereitgestellt und auf PC getestet.

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