Dwayne Johnson will James Bond werden: Spätestens nach seinem neuen Netflix-Film ist das unvorstellbar

16.11.2021 - 17:05 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Red NoticeNetflix
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Dwayne Johnson hat seine Bewerbung als Daniel Craig-Nachfolger abgegeben. Aber er ist absolut ungeeignet als James Bond. Ihr solltet Red Notice bei Netflix schauen, wenn ihr noch einen Beweis braucht.

Die Welt sucht einen Nachfolger für Daniel Craig. Der einzige Mensch, der Dwayne Johnson ernsthaft als neuen Bond ins Spiel bringt, ist: Dwayne Johnson. Der frischgebackene Red Notice-Star und professionelle Vin Diesel-Gag-Lieferant hat letzte Woche in einem Interview mit Esquire  seine Bewerbung für die prestigeträchtige Figur abgegeben – und das, nachdem er jahrelang daran arbeitete, sich für genau diese Art Rolle zu disqualifizieren.

Der Trailer zu Red Notice mit Dwayne Johnson

Red Notice - Trailer 2 (Deutsch) HD
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Nach Red Notice: Warum Dwayne Johnson unbedingt Bond werden will

Die Geschichte hinter Johnsons zartem Bond-Wunsch ist hochinteressant. Der Superstar erklärt:

Mein Großvater war ein Bond-Bösewicht in James Bond 007 - Man lebt nur zweimal mit Sean Connery. Es war sehr, sehr cool. Und ich würde gerne in seine Fußstapfen treten und der nächste Bond sein. Kein Bösewicht. Es muss Bond sein.

Der genannte Großvater hieß Peter Maivia und war wie Johnson professioneller Wrestler und Mitglied der Wrestler-Dynastie Anoa'i Family. Maivia starb, als Dwayne Johnson 10 Jahre alt war. Dass dieser nun eine sentimentale Verbindung zur Bond-Geschichte verspürt, ist also durchaus verständlich.

Wie ernst Johnson seinen Wunsch meint, ist nicht ganz klar. Aber die Worte "Ich würde gerne der nächste Bond sein" sind in der Welt und das ist Grund genug, diese löchrige Bewerbung einer Prüfung zu unterziehen.

Problem 1: Dwayne Johnson ist viel zu bekannt für die James Bond-Rolle

Bond wurde nie von fertigen Stars gespielt und Dwayne Johnson ist zufällig einer der größten Filmstars der Gegenwart. Ein Bond-Darsteller muss formbar sein, er soll im Franchise wachsen und mit ihm verschmelzen. Dafür muss jeder Bond-Darsteller die Rolle über Jahre (und bestenfalls Jahrzehnte) komplett in sein Image aufnehmen. Daniel Craig, Pierce Brosnan, Roger Moore, Sean Connery: Sie alle erfüllten genau diese Anforderungen.

Das Image von The Rock ist allerdings derart ausgefüllt und er jongliert mit derart vielen Projekten (Fast and Furious, Black Adam, Jungle Cruise ...), dass Bond da kaum noch Platz findet. Aus demselben Grund haben auch von Bond-Fans favorisierte Namen wie Tom Hardy und Henry Cavill kaum Chancen auf das Agenten-Amt. Doch selbst wenn wir diese "Kein Superstar wurde jemals Bond"-Regel außen vor lassen, passt das mit Johnson und Bond einfach nicht. Und das hat er sich selber eingebrockt.

Red Notice - Clip 1 (English) HD
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Problem 2: Netflix' Red Notice zeigt, dass Dwayne Johnson der unerotischste Star ist

Spoiler zu Red Notice: Der neue Netflix-Blockbuster Red Notice zeigt präzise, dass Johnson nicht in der Lage ist, einen geheimnisvoll attraktiven Mann zu verkörpern. Es ist ein großer Reiz der Figur, zu beobachten, wie sie auf andere Menschen zugeht und an Informationen kommt, die nicht für sie bestimmt sind. Dwayne Johnson hat nur einen Modus. Als Geheimagent wäre er völlig durchschaubar und damit unbrauchbar.

Ein Bond muss flirten und aus dem Nichts sexuelle Spannungen mit flüchtigen Bekanntschaften aufbauen können. Ein The Rock-Charakter liebt vielleicht, aber er begehrt nicht. Zwischen ihm und seinen weiblichen Gegenparts fliegen keine Funken. Das kann zum Teil beabsichtigt sein, wie in Jungle Cruise mit Emily Blunt.

Oder auch nicht, wie zuletzt in Red Notice mit Gal Gadot. Die beiden Stars teilen eine denkbar unerotische, geradezu sterile Tanzszene. Sie soll sexy sein, wirkt aber grob, steif und peinlich wie ein Engtanz auf einem Schulball zwischen zwei Pubertierenden. Da kann auch die in Red Notice großartig aufgelegte und charmante Gal Gadot nichts retten. Wer eine auch nur annähernd frivole Szene mit Johnson spielen will, rennt stets gegen eine Wand aus eingeübter Väterlichkeit. Er strahlt das genaue Gegenteil der hinterlistig verspielten Aura eines James Bond aus. Oder anders: Wenn das sexlose MCU ein Schauspieler wäre, wäre es Dwayne Johnson.

Auf dieses familienfreundliche Image hat Johnson hingearbeitet, wie wir hier ausführlicher analysiert haben: Dwayne Johnson hat gute Gründe, auf Erotikszenen zu verzichten. Das von allem Sexuellen abgefeilte "Produkt" The Rock lässt sich widerstandslos in fast jedes Action-Vehikel schieben. Probleme bekommt der Star erst, wenn eine Rolle nach Kanten verlangt. Wie die von James Bond.

Podcast über das Phänomen Dwayne Johnson: Nervensäge oder Sympathieträger?

Dwayne Johnson ist gerade überall. Er spielt neben Gal Gadot und Ryan Reynolds in Red Notice die Hauptrolle, dem bis dato teuersten Netflix-Film. Außerdem hat er mit Young Rock eine eigene Serie über sein Leben, die in Deutschland bei Sky zu sehen ist. Darin präsentiert er sich wie gewohnt zurückhaltend als Präsidentschaftskandidat der Zukunft.

Deswegen diskutieren ein Johnson-Fan und eine Johnson-Kritikerin diesen außergewöhnlichen Star. Ist The Rock der sympathischste Mann in Hollywood oder eine Nervensäge?

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