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Effekte in Filmen: Nur noch Effekthascherei?

25.11.2016 - 17:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
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Warner Bros.
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In Filmen wird schon lange mit Greenscreen, CGI etc. gearbeitet. Nun stellt sich die Frage, ob diese wirklich immer eine Verbesserung darstellen und ob die Technik heutzutage wirklich besser ist als früher.

Im Laufe der Zeit, in der (Computer-)Effekte wirklich wichtig für Filme geworden sind hat sich vieles geändert. Was früher realistisch aussah, wirkt heute teilweise unecht, die Technik hat sich wahnsinnig weiterentwickelt: die Möglichkeiten die Filmemacher heutzutage haben sind unglaublich. So gesehen ist das erstmal natürlich toll, sowohl für die Zuschauer, als auch für die Filmemacher. Allerdings ist es doch recht auffällig, dass inzwischen in vielen Filmen fast nur noch Computereffekte eingesetzt werden und nichts mehr handgemacht wird, bei vielen Filmen wird nicht mal mehr an echten Locations gedreht. Benötigt man einen Wald, wird dieser eben ins Studio gebracht. Natürlich mag dies etwas einfacher und vermutlich auch billiger sein, als in einem echten Wald zu drehen, aber das Ergebnis am Ende dankt es einem dann doch sehr, obwohl die im Studio gedrehten Filme meist auch in Ordnung aussehen. Natürlich gilt das nicht für alle Filme, gerade bei Science-Fiction-/Fantasyfilmen kann man eben nicht alles an echten Schauplätzen drehen und da ist es dann vollkommen nachvollziehbar mit Greenscreen im Studio zu drehen. Auch bei anderen Filmen kann natürlich nicht alles an realen Orten gedreht werden, kein Schauspieler will zum Beispiel wirklich eine hunderte Meter hohe Eiswand hochklettern. Teilweise wird eine Mischung aus realem Schauplatz und Greenscreen verwendet, bei der eben draußen gedreht wird, wobei dann irgendwo ein Greenscreen steht, um später noch etwas einfügen zu können. Aber es gibt eben auch Filme, in denen Bestandteile mit CGI verwirklicht wurden, obwohl es mindestens genauso gut mit handgemachten Effekten funktioniert hätte, was oft sogar besser aussieht, als die Computereffekte. Ein gutes Beispiel ist da Jurassic Park: In diesem Film wurde ein Großteil der Dinosaurier als Puppen nachgebaut, in Jurassic World hingegen wurde alles mit dem Computer gemacht, was zwar nicht schlecht aussieht, allerdings tatsächlich weniger realistisch, als im über 20 Jahre älteren Jurassic Park. Andere Beispiele wären die alte und die neue Star-Wars-Trilogie, wobei in der neuen einfach alles mit CGI „zugebombt“ wurde und teilweise überladen von Computereffekten wirkt.

Yoda in den alten und den neuen Filmen

In Star Wars 7 sieht das wieder sehr viel besser aus, hier wurde viel an echten Drehorten gedreht und mit Modellen etc. gearbeitet. Das wahrscheinlich krasseste Beispiel ist aber immer noch der Unterschied zwischen den Herr-der- Ringe-Filmen und der Hobbit-Trilogie. Auch hier gibt es wieder eine wahnsinnige Differenz zwischen den alten und den neuen Effekten.

Aber auch heutzutage gibt es noch positive Beispiele, wie etwa The First Avenger: Civil War bei dem noch ziemlich viel handgemacht wurde (v.a. die Actionsequenzen) und an echten Schauplätzen gedreht wurde, nicht nur im Studio. Aber ich möchte nicht behaupten, dass Computereffekte immer nur schlecht sind, natürlich gibt es auch Filme, in denen das CGI wirklich gut aussieht, wenn man es richtig macht, funktioniert es auch. Doch es geht nicht nur ums Aussehen des Films, sondern auch um die Schauspieler. Wenn sie Pech haben, haben sie teilweise nichts zum Interagieren, außer vielleicht eine Markierung oder einen grünen Gegenstand, der ihnen zur Orientierung dient. Ein bekanntes Beispiel ist da der Schauspieler Ian McKellen, der während des Drehs für die Filmreihe „Der Hobbit“ geweint hat, weil er vor einem Greenscreen drehen musste und nicht mit echten Schauspielern und einer echten Umgebung interagieren konnte. „Dafür bin ich nicht Schauspieler geworden“, sagte er dazu.

Ian McKellen am Set von "Der Hobbit"

Auch für den dieses Jahr erschienen Film The Jungle Book der wirklich toll aussieht, obwohl er komplett mit Bluescreen gedreht wurde, stand der Hauptdarsteller Neel Sethi teilweise in einem leeren blauen Raum ohne große Interaktionsmöglichkeiten. Allerdings hatte er zumindest das Glück noch nie geschauspielert zu haben, er kannte es also gar nicht anders und hatte kein Problem damit so zu drehen. Dennoch kann diese Schauspielerfahrung sehr unschön sein, wie man am Beispiel McKellens sieht.

Mein Fazit ist also, dass CGI nicht unbedingt schlecht sein muss, es kommt nur drauf an, wie man es verwendet. Dennoch sollte man noch auf handgemachte Effekte (auch den Darstellern zu Liebe) setzen, eine Mischung aus beidem ist, wenn gut gemacht, also ideal.

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