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Ein filmisches Rendezvous mit Al Pacino

25.04.2016 - 07:15 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Zum Geburtstag alles Gute
Warner Bros.
Zum Geburtstag alles Gute
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Intensive mit Emotion getränkte Blicke sind das Werkzeug seines Charismas. Der Mime von seltener Art gehört ohne Zweifel zu den ausdrucksstärksten Charakterdarstellern seiner Generation. Heute wird der Amerikaner wieder ein Jahr älter. Sechs moviepiloten feiern dies anhand von selbst verfassten Herzblut-Kommentaren zu jeweils einem seiner Filme. Achtung vor möglichen Spoilern.

Stolze 76 wird Herr Al Pacino dieses Jahr. Wir haben uns zu diesem Anlass mit Pacino zum Filmabend verabredet, um sechs seiner Darstellungen einen Filmkommentar zu widmen:


(VincentVega) über Carlito's Way

1993 als Carlito Brigante
No room in this city for big hearts like hers.

Al Pacino ist Carlito Brigante und Carlito Brigante ist Al Pacino.
Zwei Namen festverwurzelt miteinander in der Filmgeschichte. Carlito ist dabei kein manischer Gangsterboss welcher auf die komplette Welt spuckt, wie Tony Montana oder ein eiskalter, präziser wie Michael Corleone, nein. Carlito ist und bleibt Carlito, er kommt aus dem dreckigsten Sumpf mit der Arbeit und er ist gut in dem, was er macht, verdammt gut. Doch Carlito möchte etwas anderes aus seinem Leben machen, er möchte Erlösung, Freiheit und die Liebe seines Lebens. Um dies zu erreichen setzt er sein Vertrauen in gewisse Menschen, ob er ihnen auch wirklich trauen kann? Es fällt schwer, einem vom Kokain zersetzten und von Wahnsinn und Paranoia befallenen Gehirn eines Anwalts zu vertrauen. Aber wem sonst?

Der alte Weg wäre doch viel leichter, die Drogen, das schnelle Geld, das Gefängnis, das Leben als Legende im Viertel, das Gefängnis, der ewige Teufelskreis für einen kleinen puertorikanischen Gangster.

Die alte, bekannte Welt, seine Heimat. Entfliehen.
Denn wer die Erlösung möchte muss Opfer bringen.
Für die neue Welt. Erstrebenswert.

Eine neue Welt mit anderen Möglichkeiten, mit neuen Menschen aber auch mit alten, denn vergesst niemals die Liebe, sie ist stärker als alles andere und Carlito kämpft für sie. Doch seine Vergangenheit holt ihn immer wieder ein, denn man bekommt vielleicht den Jungen von der Straße, aber niemals die Straße aus dem Jungen, sie sind verwurzelt. Und somit muss er erst tiefer in den Strudel aus Gewalt eintauchen, um sich endgültig von ihm lösen zu können. Ein aller letztes Mal.

Zum Geburtstag wünsche ich ihm alles Gute, es war mir eine Ehre.

Den Kommentar zum Film findet ihr auch hier.


Ioosh698 über Serpico

1979 als Frank Serpico
Es ist unglaublich. Es ist unfassbar. Ich stehe wie ein Verbrecher da, weil ich es ablehne Geld zu nehmen.

Sidney Lumet ist einer der bedeutendsten Regisseure gewesen, dies verdeutlicht Serpico auf einschlagende Art und Weise. Der als "Meister des Justizfilms" verehrte Filmemacher, eine Bezeichnung, die Lumets ganzer Klasse übrigens mehr als gerecht wird, hat mit Serpico einen seiner besten Filme gedreht, ein Werk, welches sich völlig zurecht auf seinen Status als einer der besten Copfilme der Filmgeschichte berufen kann. Serpico handelt von einer Rarität, nämlich einem ehrlichen und aufrechten Cop, dem titelgebenden Frank Serpico.

Lumets Film basiert dabei auf der wahren Geschichte des eben genannten Serpico, der in den 70er Jahren in den USA als erster Cop gegen Korruption innerhalb der Polizei ankämpfte und dieses mutige Unterfangen fast mit seinem Leben bezahlen musste. Sidney Lumet inszenierte diese äußerst interessante Thematik als kühlen, düsteren, spannenden, harten und ehrlichen Cop-Thriller, ohne den es einige andere Klassiker des Genres wohl niemals gegeben hätte. In dieser Hinsicht ist Serpico also definitiv ein wegweisender und auch sehr wichtiger Streifen für die Filmgeschichte, gerade was die Zeiten des New Hollywood betrifft.

Doch was macht Serpico neben seiner großartigen Geschichte so besonders, so einzigartig und unverwechselbar? Natürlich, es ist mal wieder Al Pacino! Pacino, den ich nach De Niro wohl zu meinen allerliebsten Schauspielern zähle, hat sicherlich schon in einigen herausragenden Werken mitgewirkt. Man denke nur mal an Meisterwerke wie Heat, Der Pate oder Scarface, in denen Pacino allesamt fantastische Leistungen erbrachte und teils Overacting vom Feinsten ablieferte, doch ich habe diesen Mann selten besser erlebt als in Serpico.

Al Pacino ist ein Schauspieler, der seinen Beruf als Leidenschaft auslebt, der ALLES für seine Rollen gibt und seine Charaktere so einzigartig und authentisch wie kaum ein anderer Darsteller zum Leben erwecken kann. Für seine Rolle in Lumets Serpico verbrachte Pacino einige Zeit mit dem wahren Frank Serpico, um durch jenes Beisammensein mit dem ehemaligen Beamten eine noch größere Bindung zu seiner Rolle und den Eigenschaften und Denkweisen seines zu verkörpernden Charakters zu entwickeln. Frank Serpico sagte mal vor ein paar Jahren, Al Pacino hätte die Figur des Serpico besser gespielt als er selbst.

Ich denke, dies sagt mehr über Pacinos Talent und seine Leistung in diesem Film aus als alles andere. Man kann sagen, was man will, aber Pacino bleibt einfach einer der größten Charakterdarsteller überhaupt, ein Schauspieler, der mit seinen Figuren verschmelzen kann. Pacinos Darstellung von Serpicos psychischen Problemen oder dessen aufgeblähtem Temperament im Alltag und Beruf ist einer DER Beweise für diese Tatsache und dies bringt Serpico wunderbar zur Geltung. Ein Film, in dem Pacino abermals alle Register zog und durch seine authentische, menschliche sowie faszinierende Art des Schauspiels, die wohl keiner auch nur ansatzweise kopieren kann, zu einer Sternstunde des Kinos und seines eigenen Schaffens einlädt - großer Mann!

Somit kann man Al Pacinos Porträt des bekannten Cops ohne Frage zu den ganz großen Momenten seiner Karriere zählen! Pacino spielte Frank Serpico nicht, er WAR Serpico.

In dem Sinne, Happy Birthday, Al Pacino! ❤️

Den Kommentar zum Film findet ihr auch hier.


Amon über Heat

1995 als Vincent Hanna
I gotta hold on to my angst. I preserve it because I need it. It keeps me sharp, on the edge, where I gotta be.

Micheal Mann inszenierte im Jahre 1995 das Treffen der Schauspiel-Giganten Robert DeNiro und Al Pacino in seinem Thriller Heat, der schnell zu den besten Filmen dieses Genres gezählt werden sollte.

Eine Verbrecherbande verübt in Los Angeles eine Reihe Raubüberfälle, die von ihrem Anführer, Neil McCauley (DeNiro), bis ins letzte Detail geplant werden. Doch ein Überfall misslingt und ruft den Polizisten Vincent Hannah (Pacino) auf den Plan, der sich McCauley und seinen Leuten an die Fersen heftet. Ein finaler Coup soll noch folgen, doch diese Aktion geht schief, weshalb die Gangster vor Hannah und dessen Leuten fliehen müssen.

Das wirkliche Highlight des Films ist das Leinwand-Duell zwischen DeNiro und Pacino, die beide nicht weniger als eine ihrer besten Karriere-Leistungen abliefern. Ihre beiden Figuren sind dabei Getriebene ihres Perfektionismus' und Ehrgeizes, die sie zu zerfressen drohen; beide Kontrahenten sind bereit bis ans Äußerste zu gehen, um ihre Ziele zu erreichen. McCauley plant seine Coups jedes Mal wieder minutiös genau und legt größten Wert darauf, dass seine Pläne detailgetreu umgesetzt werden. Hannah hingegen lebt ganz und gar für seinen Job, der sein ganzes Leben und Sein definiert; jeder Zeit famos und glaubhaft von Pacino sowie seinen Konterpart DeNiro gespielt.

Highlight und zugleich ein erster großer Showdown beider Protagonisten ist ein Treffen in einem Café, welches von Mann ohne Schüsse und Action, doch dafür mit viel Atmosphäre inszeniert wurde. Der Dialog offenbart die wahre Stärke des Films: seine Protagonisten. Im Verlauf der Handlung jagen und verachten sich McCauley und Hannah, doch gleichzeitig verstehen sie ihr Gegenüber und sympathisieren gar miteinander. Mit Worten, Gestik und Mimik lernen sie sich in dieser Szene besser kennen, als sie vorher für möglich gehalten hätten.

Micheal Manns Thriller Heat ist ein Meilenstein des Genres, sowie eines seiner besten Werke: Absolut perfekt inszeniert und brilliert von zwei herausragenden Schauspielern auf der Höhe ihres Schaffens.


Big T. über Scarface

1983 als Tony Montana
THE WORLD CHICO... AND EVERYTHING IN IT.

1983 erschien Scarface.

Drehbuch: Oliver Stone
Regie: Brian de Palma
Leadact: Al Pacino

Zumindest für die letzten beiden ist Scarface wohl die Meisterarbeit in ihrem bisherigen Schaffen, auch wenn beide natürlich schon vor- und nachher fabelhafte Arbeiten ablegten. Besonders für das heutige Geburtstagskind Al Pacino, auf dessen Arbeit an diesem Film ich hier ausschließlich eingehen werde, war Scarface enorm wichtig.

Mit der Rolle des, in die Vereinigten Staaten geflohenen, Kubaners Antonio Montana schaffte der US-Amerikaner mit italienischen Wurzeln sein großes Comeback. Hundstage  war 1975 erschienen, acht Jahre bevor Scarface das Licht der Welt erblickte, acht Jahre bevor Millionen von Menschen ein Meisterwerk erblicken konnten, welches massiven Einfluss auf die Hip-Hop-Kultur hat und hatte. Pacino war seit Hundstage quasi nicht mehr vorhanden. Aber er kam zurück, Anfang der Achtziger, und wie!

Der gebürtige New Yorker wandelte zu dieser Zeit seine ganze Art zu schauspielern um.
Zu Zeiten von Der Pate, als er Michael Corleone zum Besten gab, war sein Acting ruhig, verhalten, minimalistisch,- kein Vergleich zu dem Stil, den er nun seit Beginn der Achtziger Jahre pflegt. Einen Stil, den Pacino bringt, der ihn immer wieder "Bigger than life"-Performances abliefern lässt, siehe z.B. Im Auftrag des Teufels. "Push it to the limit" war nicht nur ein Songtitel, der zum Soundtrack gehört (welcher exzellent und passend ist), sondern war wohl auch das Motto für Al Pacino bezüglich seines Schauspiels. Hochklassiges Overacting, welches passend wirkt, da Tony Montana ein Choleriker ist, ein Choleriker auf Kokain, und Pacino weiß genau wie weit er gehen darf, um nicht idiotisch zu wirken.

Dank seiner Leistung in Scarface war Al Pacino zurück auf der großen Bühne. Und damit war der Weg frei, um uns weiterhin mit hinreißenden Leistungen in mittlerweile über drei Jahrzehnten, zu erfreuen. Der Weg war frei für Filme wie Heat, Carlito's Way, Donnie Brasco, An jedem verdammten Sonntag und für den Film, der Pacino endlich auch zum Oscar-Preisträger machte: Der Duft der Frauen. Was wären alle diese Filme ohne Al Pacino?

Al Pacino hat die Welt erobert und anders als die ikonische Figur Tony Montana ist er nicht gefallen.

THE WORLD IS YOURS!

In diesem Sinne lieber Al, alles Gute zum Geburtstag! Hoffen wir, dass du uns im Herbst deines Lebens noch die ein oder andere herausragende Leistung in hochklassigen Filmen präsentierst.


Robert Sinclair über Donnie Brasco

1997 als Lefty Ruggiero
You're gonna walk out on me? You don't walk out on me. I walk out on you.

Al Pacino ist mein persönlicher Lieblingsschauspieler, das ist er auch von vielen Filmfans, da er in zahlreichen Klassikern der Filmgeschichte die Hauptrolle übernahm, damals in den 70ern wie wenige andere das "New Hollywood" mit prägte und weil er ganz einfach einer der charismatischsten Darsteller ist, die man in den vergangenen Dekaden bewundern durfte. Aber wenn man die eigene Faszination mal kurz vergisst, ist Pacino dann wirklich "Der Beste" Schauspieler? Was macht denn einen guten Darsteller überhaupt aus?

Wandlungsfähigkeit sicherlich, die Lust immer an die eigenen Grenzen zu gehen und Neues auszuprobieren. Wenn ich dann ganz ehrlich bin, muss ich sagen, dass ein Robert De Niro sich vielleicht mehr in viele seiner Rollen reingelebt hat als ein Pacino. Dass man vielleicht von einem Daniel Day-Lewis mehr Facetten in verschiedenen Rollen sehen konnte als von Pacino.

Mein Lieblingsschauspieler muss sich nämlich trotz aller Ehren manchmal den vorwurfsvoll gemeinten "Overacter" gefallen lassen. Doch gerade für den Gift und Galle spuckenden Scarface, für den charismatischsten, übertriebensten Satan aller Zeiten in Im Auftrag des Teufels oder sogar für seine tanzende Gummimaskenperformance in Dick Tracy liebt man ihn doch.

Pacino spricht mich persönlich damit wohl am meisten an, macht mir in diesen Rollen am meisten Spaß, wenn er einfach Pacino ist. Doch verfolgt man seine Filmkarriere, wird klar, dass er sich irgendwann erst dahingehend änderte und subtiles Spiel, wie man es in Der Pate gesehen hat, irgendwann in den 80ern mehr und mehr ablegte und dass man mehr und mehr "Pacino-Ausraster" statt zurückgenommenes Spiel sah.

Worauf ich damit hinaus will, ist, dass es in den späteren Jahren dann zu seinen besten Rollen kam, wenn er diese beiden Spielarten miteinander verbunden hat, den ruhigen Mimen mit dem charismatischen "Overacter" womit er in Donnie Brasco eine seiner essentiellsten Rollen ablegte.

Der junge Johnny Depp spielt einen Polizeispitzel der sich bei der Mafia eingeschlichen hat, Pacino, der schon lange als Gangster aktiv ist, nimmt ihn unter seine Fittiche und es entwickelt sich zwischen Gangster und Polizeiratte eine Vater-Sohn-ähnliche Beziehung. Während der junge Cop in der Mafiahierarchie aber Karriere macht und sich nach oben arbeitet, bleibt sein Lehrmeister Pacino, der der Truppe schon seit vielen Jahren angehört, weiter zurück ohne Aufstiegschancen.

Obwohl dieser Film ein authentisches Bild der Szene liefert, große Schauspieler hat und mit Themen über Verrat, Respekt und Vertrauen einer der ganz Großen im Gangstergenre sein sollte, vergisst man ihn oft bei den ganzen Casino oder GoodFellas-Streifen zu Unrecht, denn die Essenz von Donnie Brasco bleibt die Nebenrolle von Al Pacino, weil er nie wieder diesen so ungewohnten Part übernahm. Kein Mafia-Don, Clubbesitzer oder Gangsterboss, sondern nur ein verletzter, desillusionierter Kleingangster, der im fortgeschrittenen Alter keine Aufstiegschancen mehr hat und darüber verzweifelt, während er die Fassade des coolen Gangsters weiter aufrecht halten will, der Anti-Michael Corleone, die dreckige Kehrseite des so oft glorifizierten Mafiatraums. Dieser Rolle verleiht Pacino viel Würde und Melancholie und sie ist DER Abgesang auf den Filmgangster, der er in allen Augen immer war.


Amarawish über Der Duft der Frauen

1992 als Colonel Frank Slade
Ihre Lippen..., wenn du sie das erste Mal auf deinen fühlst ist das so, wie der erste Schluck Wein nach einem langen Gang durch die Wüste,..

Dezente Süße von zarter Eleganz, geheimnisvolle, leicht spürbare Melancholie mit einer frisch frechen Note - das ist derzeit mein liebster Duft - Moment de Bonheur.

Sind sie sportlich, extravagant, mädchenhaft, oder bodenständig - die Wahl des Parfums einer Frau verrät es. Auch wenn der Duft für uns meist nur die Persönlichkeit unterstreicht, so ist er für einen Blinden umso wichtiger, gar ein zentraler Beweggrund für aufkeimendes Interesse. Al Pacinos Figur Frank Slade ist zwar nach einem Vorfall im Dienst erblindet, doch den Duft der Frauen errät er dafür aufs genaueste. Der Frauen wird er zwar niemals müde, gegen die Lebensmüdigkeit des alten Kriegsveteranen hilft allerdings weder die Gesellschaft des Alkohols noch der häufige Telefonsex. Sein misanthropisches Verhalten äußert sich im gleichem Maße gegenüber seiner Nichte als auch bei seinem Aufpasser für Thanksgiving.
Leicht ist es nicht gerade zum zynischen, Jack Daniels liebenden Colonel vorzudringen - dafür aber umso amüsanter für den Zuschauer.

Einen letzten Höhenflug in Form eines New York-Wochenendes möchte er sich noch gönnen, bevor er seinen Qualen selbst ein Ende bereitet. In einem teuren Hotel wird im Beisein seines Freundes Jack Daniels gewohnt, im maßgeschneiderten Anzug in einem noblen Restaurant genüsslich gespeist und die Intimität mit einer Frau ein letztes Mal genossen. Die flotte Spritztour im blitzroten Ferrari durch Manhattan mit ihm am Steuer und der feurige Tango mit einer wildfremden, jugendlichen Schönheit, deren Duft er maßlos verfiel, sind nur zwei der intensiv gespielten und wunderbaren Momente des Films, die uns ganz und gar in Beschlag nehmen und wieder etwas in ihm wachrufen. Ein Gefühl, das er schon verloren glaubte: Lebendig zu sein und die Lust am Leben zu spüren.

Schüler Charlie, der vom Aufpasser zum Gefährten wird, schafft es durch seine ehrliche, naive Art die Lebenslust des Griesgrams neu zu entfachen. Optimismus ist dabei seine stärkste Waffe gegen die Schwermut des Colonels. Frank dankt es ihm, in dem er für ihn in einer misslichen Lage Partei ergreift. Während Charlie lernt, dass man im Leben öfter mal den steinigen Weg wählen sollte, entdeckt der alte Militär wieder einen Sinn in seinem Leben.

....

Pacino porträtiert eindrucksvoll und gewohnt ausdrucksstark einen zerrissenen, alternden Mann, den er mit vielen Facetten versieht. Er ist ein Getriebener, ein Sklave seiner von Verlust gequälten Seele, nur noch ein Schatten seiner selbst. Seine Fassade besteht aus Ironie und Tragik, welche zusammen seinen Schutzschild vor der Außenwelt ergeben. Doch die selbst gebaute Mauer hält nicht nur sein Innerstes verschlossen, sondern lässt auch keine helfende Einwirkung von außen zu.

Al Pacino schafft es ausnahmslos jede Szene zu einem lebendigen, zartbitteren Genuss zu machen, indem er nicht mehr bloß spielt, sondern selbst zur Figur wird. Dies ist für mich zweifellos eine seiner großen Stärken.

Alles Gute, Herr Pacino! Ich hoffe Sie beehren uns noch einmal mit einem grandios, ausgefeilten Schauspiel, bevor Sie sich den Ruhestand begeben.

Den Kommentar zum Film findet ihr auch hier.


Und welcher ist euer Lieblingsfilm mit Al Pacino?

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