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Eine winzige persönliche Lobpreisung an Berlin und seine Filmbezogenheit

18.01.2015 - 23:06 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Potsdamer Platz
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Ursprünglich hatte ich einen Artikel zur Aktion „Werde Berlinale-Blogger 2015“ verfasst, in der Hoffnung, vielleicht zu gewinnen und hinfahren zu können. Dann stellte ich fest, dass ich vor März nicht nach Berlin fahren kann, weshalb die Teilnahme für mich ins Wasser fiel. Ein sehr netter User hier schlug daraufhin vor, den Artikel umzuschreiben und als eine Art Hommage doch online zu stellen, damit er nicht ewig als Entwurf daherdümpelt. Somit habe ich das getan…

Es gibt zwei Dinge, die ich immer wieder gern als zwei der wichtigsten Aspekte meines Lebens bezeichne und die mich in so viele Richtungen hin verändert haben, mich vorangebracht und gestützt haben und ohne die ich nicht leben könnte - das eine ist das Kino und das andere ist Berlin. Da liegt es nahe, dass die Berlinale dazu gehört und ich sie jedes Jahr mit großem Interesse verfolgt habe, auch wenn ich mal nicht dabei sein konnte. Denn der Livestream vom roten Teppich und der Einzug der Stars zum Eröffnungsfilm sowie das Wissen, dass dies alles so gut wie vor der eigenen Haustür in der für mich lebenswertesten, tollsten Stadt der Welt passiert, das ließ mich so viele negative Elemente in meinem Leben beiseite schieben und mich daran erinnern, dass es auch schöne Dinge gibt, Momente, über die man sich einfach mal freuen kann.

Die Berlinale bringt etwas Glamour in die Stadt, aber auch nur in diesem für Berlin typischen Maße, dass es nicht zu einem dieser Cannes-Filmfest-B-Promi-Schickimicki-Möchtegernhollywood-Events macht, sondern einfach für sich steht. Einfach Berlin eben. Etwas anders. Etwas unkünstlicher. Etwas bodenständiger mit einem Touch Art House. Das Thema bleibt „Film“, nicht „Profilierung“.

Ich wohne nun schon fast ein Jahr nicht mehr in der Stadt meines Herzens und dies wird sich auch leider nicht mehr so schnell ändern. Die Berlinale ist in weite Ferne gerückt, ebenso wie das Heimatgefühl, dass mich in den letzten zehn Jahren mit der Hauptstadt verbunden hat, die Freunde, die Orte an denen man seine eigenen kleinen Abenteuer erlebte und das Kino. Warum das Kino?
Die Kinoszene in Berlin ist sehr vielfältig. Ich liebe sowohl die großen Cineplex-Riesen am Potsdamer Platz, die kleineren Programmkinos, welche man überall in der Stadt findet sowie auch das besondere, also die kleinen Aufführungsräume, in denen man mit einem Kaffee in der Hand auf einem Sofa auf die Leinwand schaut. Jedes hat seinen Charme, jedes ist in seiner Weise genau richtig da. Außerdem ist der Zoopalast ist jetzt wieder Berlinale-Kino und ich habe ihn seit der Wiedereröffnung noch gar nicht betreten, war ich doch entsetzt, als es damals geschlossen wurde, kurz nachdem ich dort das letzte Mal einen Film gesehen habe.
Berlin hat eine sehr eigene, sehr einzigartige Kinokultur, die ich sehr vermisse.

Oh, könnte ich die Berlinale besuchen...
Ich würde mir ein Bein rausreißen, hinzufahren, nur leider habe ich hier Verpflichtungen und mir fehlen die Argumente, mich in einen Zug nach Berlin zu setzen und hier alles stehen und liegen zu lassen. Ich dachte, würde ich gewinnen, hätte ich keine Wahl, müsste fahren und wäre aus dem Schneider, aber es gibt Dinge, die leider nun einmal vorgehen. Somit warte ich ein Jahr.
Aber ich wüsste sowieso nicht, über was ich schreiben würde. Die beste Inspiration kommt doch im eigentlichen Moment und am besten berichtet man doch aus der Euphorie heraus, aus der man etwas erlebt hat. Ich würde mich treiben lassen und meine Eindrücke zu allem, was mich dort bewegt hat, wiedergeben. Da ich natürlich nicht allein gehen würde, sondern noch neun andere Karten zur Verfügung habe, würde ich die Eindrücke dieser Leute wiedergeben wollen und mit gezielten Fragen ihre Meinungen, Berichte und Erfahrungen einfangen. Einfach ein Rundum-Paket liefern. (Das würde ich den Leuten, die fahren, empfehlen, denn schließlich geben alle an, gern zu schreiben oder zumindest Lust aufs Schreiben zu haben, weshalb sie sich irgendwo ja Gedanken darüber machen werden, über was.^^)

Dies ist also meine schlussendliche Nichtbewerbung (Ich glaube, man liest die ehemalige Bewerbung noch raus.). Es ist ein kleiner, banaler, aber persönlicher Text, und ich wünsche den Leuten, die gewinnen alles Gute. :)
Abschließend möchte ich noch sagen, egal, wo ihr lebt: Schätzt die Stadt, in der ihr wohnt und euch wohl fühlt. Woanders ist es nämlich vielleicht auf keinen Fall besser. Das ist das, was ich erfahren und befürchtet hatte.
Danke.

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