Fatih Akins Familienschicksale in Auf der anderen Seite

14.01.2015 - 19:00 Uhr
Baki Davrak und Nursel Köse in Auf der anderen SeitePandora Film
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Mit Auf der anderen Seite zeigt der BR heute Nacht den zweiten Teil von Fatih Akins Liebe, Tod und Teufel-Trilogie. Erzählt wird das Schicksal von sechs Menschen aus drei Familien und zwei Generationen in Deutschland und der Türkei.

Hatte sich Regisseur und Drehbuchautor Fatih Akin in Gegen die Wand noch auf zwei Hauptfiguren konzentriert, erzählt er in Auf der anderen Seite gleich von sechs Charakteren, deren Schicksale aber alle miteinander verbunden sind. Der ersten Teil des Films handelt vom Scheitern der Partnerschaft der türkischstämmigen Prostituierten Yeter (Nursel Köse) mit dem Witwer Ali (Tuncel Kurtiz) sowie von Alis erwachsenem Sohn Nejat (Baki Davrak), der in Istanbul nach Yeters ebenso erwachsener Tochter Ayten (Nurgül Yesilçay) sucht. Im zweiten Teil flieht Ayten, eine linke Politaktivistin, nach Bremen, wo sie ein Verhältnis mit der Studentin Lotte (Patrycia Ziolkowska) eingeht. Teil drei widmet sich Lottes Mutter Susanne (Hanna Schygulla), die in Istanbul auf Nejat trifft.

Nicht nur geographisch finden sich die Protagonisten im zweiten Teil von Fatih Akins Liebe , Tod und Teufel-Trilogie auf der anderen Seite wieder, auch das Schicksal bringt sie in Situationen, die ihnen fremd sind. Selbst Fatih Akin wusste nach seinem vorigen Film Gegen die Wand erstmals nicht, was er als nächstes machen würde. Schließlich entschied er sich dafür, Auf der anderen Seite teils in Deutschland, teils in der Türkei zu drehen. Einerseits waren die Filmarbeiten in Istanbul für ihn wegen des dortigen Lichts interessanter als die in Deutschland, andererseits wuchs auch seine Hassliebe auf die Türkei wegen der dortigen Politik und des Nationalismus.

2007 gewann Auf der anderen Seite in Cannes den Preis für das beste Drehbuch und den Preis der Ökumenischen Jury. Auch die deutsche Filmkritik lobte den Film als Ausdruck eines neuen, globalisierten Kinos und bescheinigte Fatih Akin eine größere stilistische Reife als bei seinen vorigen Werken. Besonders hervorgehoben wurden die Verflechtungen der einzelnen Handlungsstränge und das Ensemble, das sich durch Akins Führung großartig entfalten könne.

  • Was? Auf der anderen Seite
  • Wo? BR
  • Wann? 23:10 Uhr (Laufzeit: 122 Minuten)

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