Filme, die den Bechdel-Test bestehen, bringen mehr Kohle

03.04.2014 - 15:00 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Stark im Film und an der Kinokasse
StudioCanal
Stark im Film und an der Kinokasse
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Hollywood setzt in Filmen gerne auf den durch Testosteron getriebenen Mucki-Mann. Doch wie eine Studie jetzt aufzeigte, bringen Filme mit mindestens einer wichtigen Frauenfigur darin im Vergleich mehr Geld in die Kinokassen.

Nachdem wir uns hier bei moviepilot schon des Öfteren mit dem berühmt-berüchtigten Bechdel-Test beschäftigt haben und im Zuge dessen feststellen mussten, dass erstaunlich wenige der Hollywoodfilme über eine wichtige Frauenrolle bzw. ernsthafte Frauengespräche verfügen, zeigt uns heute eine Studie, dass die Traumfabrik ihren weiblichen Charakteren ruhig mehr Vertrauen entgegen bringen könnte. Wie einem Artikel auf Variety entnommen werden kann, sind nämlich Blockbuster, die über eine starke Frauenrolle verfügen zum einen günstiger in der Produktion und zum anderen erfolgreicher an den Kinokassen.

Als Bemessungsgrundlage warf die Studie einen Blick auf all jene Filme, die eben diesen umstrittenen Bechdel-Test bestanden haben. Für diejenigen, die noch nicht von diesem Film-Kriterium gehört haben sollten: Der Bechdel-Test stellt eigentlich nur drei simple Fragen an einen Film, nämlich ob es mehr als eine Frau mit einem Namen gibt, ob diese Frauen überhaupt miteinander sprechen und ob diese dann auch ein anderes Thema auf Lager haben als nur die lieben Männer. FiveThirtyEight untersuchte dabei 1.615 Filme, die zwischen 1990 und 2013 veröffentlicht wurden. Dabei wurden Bechdel-Tauglichkeit sowie Budget und Einspielergebnis miteinander verglichen. Heraus kam, dass Filme, die den Bechdel-Test bestehen, im Durchschnitt für jeden Budget-Dollar 2,68 Dollar einspielen, während Bechdel-Verlierer nur auf 2,45 Dollar kommen. Zu beachten ist dabei, dass das Durchschnittsbudget eines Bechdel-Gewinners (31,7 Mio.) um 35 Prozent unter dem jener untersuchten Filme liegt, die den Test nicht bestehen (48,4 Mio.).

Den Bechdel-Test bestehen zum Beispiel Filme wie die Romanadaption Die Tribute von Panem – Catching Fire, der aktuell anlaufende Die Bestimmung – Divergent oder der Disneyhit Die Eiskönigin – Völlig unverfroren, der nicht weniger ist als der erfolgreichste Animationfilm überhaupt. Übrigens fallen auch die eigentlich alles andere als feministisch erscheinenden Vampirfilme der Twilight-Saga in diese Kategorie, denn immerhin wird nicht nur über Schönling Edward, sondern auch über den Abschlussball gesprochen. Katniss, Bella und Co. bestehen also nicht nur den Bechdel-Test, sondern können im Vergleich auch noch ein höheres Einspielergebnis vorweisen als ähnliche Produktionen ohne prominente Frauenfiguren.

Hinzu kommt, dass laut der Studie allmählich mehr und mehr Filme den Bechdel-Test bestehen, was vielleicht auch daran liegen mag, dass vermehrt weibliche Produzenten, Autoren oder Regisseure in Aktion treten. Natürlich ist dabei immer noch Luft nach oben, denn im Jahr 2012 lag die Anzahl der Frauen, die auf dem Regiestuhl platz nehmen konnten, gerade mal bei 4,1 % – zumindest wenn wir die 100 erfolgreichsten Filme dieses Jahres betrachten.

Was sagt ihr zum Bechdel-Test und über wichtige Frauenfiguren in Filmen?

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