Fox-Moderator klagt über fehlende männliche Helden in Hollywood

05.02.2015 - 13:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Ebenso verdutzt...Disney
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In den letzten Jahren gab es ein paar Hollywood-Filme, in denen Frauen die Helden der Geschichte sind und Männer ihre Widersacher. Für Fox News-Moderator Steve Doocy ein alarmierendes Phänomen, das ihn zum Aufruf für mehr männliche Helden veranlasste...

Männer haben es heutzutage schon echt schwer, wenn es nach Fox News-Moderator Steve Doocy geht. Wenn wir an große Kinokassenschlager der letzten Jahre denken, fallen uns ja nur von Frauen dominierte Filme wie Maleficent - Die dunkle Fee, Frozen und die Die Tribute von Panem - The Hunger Games-Reihe ein, in denen praktisch alle männlichen Charaktere ausnahmslos schlecht wegkommen. Ist es da ein Wunder, dass die Jungs von heute sich kulturell ausgeschlossen fühlen und grundsätzlich ein alarmierend niedriges Selbstwertgefühl haben? Diese und ähnliche Fragen stellte sich zumindest erst kürzlich der Moderator Doocy bei seinem Interview mit Penny Nance, der Vorstandsvorsitzenden der christlichen Frauengruppe Concerned Women for America (via AVclub ).

Fox News trifft auf CWA? Da kann schnell Übles dabei rauskommen. Und genau so trug es sich auch in diesem Fall zu. In besagtem Interview war Disneys Die Eiskönigin - Völlig unverfroren aka Frozen der Anhaltspunkt für die sehr weit hergeholte Annahme, dass Männer eine viel zu kleine Rolle in heutigen Hollywood-Produktionen einnehmen würden. Auf Doocys Frage, ob die Männer in Frozen als bösartig und kalt dargestellt werden, antwortete Nance: "Hollywood vermittelt grundsätzlich sehr oft die Botschaft, dass Männer überflüssig, dumm und im Weg wären." Gerade die übermäßige Betonung weiblicher Vorbilder bestärke nur Mädchen, was Jungen zum Nachteil fallen würde. Steve Doocy entgeht wohl unter anderem, dass Jungs auch weibliche Vorbilder haben können - und umgekehrt.

Das allein gäbe eigentlich schon genügend Diskussionsstoff, doch Doocy ließ sich daraufhin zu einem besonders fragwürdigen Wunsch hinreißen: "Es wäre schön, wenn Hollywood mehr männliche Figuren in dieser Art Film als Helden haben würde." Auf diese bemerkenswert weltfremde Aussage hätte man eigentlich direkt eine Gegenfrage stellen müssen: Steve, gehst du eigentlich ab und an ins Kino? Dann wäre dem Fox News-Moderator vielleicht auch wieder eingefallen, dass der Großteil aktueller Hollywood-Produktionen sowohl vor als auch hinter der Kamera von Männern dominiert wird. Allein 13 der 20 erfolgreichsten Filme, die im letzten Jahr in den Kinos liefen, hatten männliche Protagonisten in den Hauptrollen. Und das war noch ein vergleichsweise starkes Jahr für Heldinnen (siehe Maleficent und Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1). Aber das scheint ja offensichtlich nicht jeder so zu sehen. Gucken wir bloß auf die Disney-Animationsfilme, sind die Heldinnen ebenso keineswegs in großer Überzahl.

Hoffentlich verrät niemand Doocy, dass auch eine Frau (Jennifer Lee) an der Regie von Frozen beteiligt war. Sonst startet er womöglich noch eine Kampagne gegen den Mangel männlicher Filmemacher in Hollywood. Zuzutrauen wäre ihm das jedenfalls.

Wie denkt ihr über das Thema des angeblichen Mangels von männlichen Helden in Hollywood-Produktionen?

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