Für Marvel gibt es nur eine Rettung: Avengers 5 & 6 müssen das MCU zerstören

30.07.2022 - 15:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Marvel's The AvengersDisney
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Die nächsten zwei Avengers-Filme kommen 2025 dicht hintereinander ins Kino. Das hört sich spektakulär an, wirkt aber auch wie eine Verzweiflungstat. Dennoch verbirgt sich hier eine große Chance.

Sechs Jahre werden seit dem letzten Avengers-Films vergangen sein, wenn sich die Superheld:innen des Marvel Cinematic Universe ein weiteres Mal versammeln, um die Welt zu retten. Avengers 5: The Kang Dynasty startet im Mai 2025 im Kino, dicht gefolgt von Avengers 6: Secret Wars, der sechs Monate später eintrifft. Das gab es im MCU noch nie. Und trotzdem fühlt sich die Ankündigung ideenlos an.

Neues Avengers-Doppel: Die Multiversums-Saga wirkt wie ein Klon der Infinity-Saga

Als Marvel-Chef Kevin Feige letzte Woche die kommenden MCU-Phase auf der Comic-Con in San Diego vorstellte, hatte er die Begeisterung der Fans auf seiner Seite. Phase 5 arbeitet auf das Crossover Thunderbolts hin, ehe das Fantastic Four-Reboot Phase 6 eröffnet. Dazu kommen die erwähnten Avengers-Filme als Leuchttürme, um die zweite große MCU-Saga zu beenden, die jetzt offizielle Multiverse-Saga heißt.

Nach dem Chaos von Phase 4 klingt das nach einem soliden Plan, um das Franchise über die nächsten Jahren beständig auszubauen. Bei genauerer Betrachtung stellt sich jedoch Ernüchterung an: Marvel wiederholt sich. Es deutet alles darauf hin, dass uns das gleiche Großereignis wie bei dem Doppel Avengers 3: Infinity War und Avengers 4: Endgame erwartet, inklusive eines großen Cliffhangers dazwischen.

Hier könnt ihr den Trailer zu Endgame schauen:

Avengers 4: Endgame - Trailer (Deutsch) HD
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Nach über einer Dekade an erfüllten Fan-Wünschen befindet sich das MCU verzweifelt auf der Suche nach weiteren Geschichten mit Eventcharakter. Feige hat fast jedmöglichen Joker gezogen. Selbst die Zusammenführung von drei Spider-Man-Generationen haben wir bereits im Kino erlebt. Was bleibt, ist die MCU-Einführung von Deadpool und die Neuerfindung der X-Men und Fantastic Four. Und wer weiß, wie lange Hugh Jackman dem Gedanken an ein Wolverine-Comeback widerstehen kann.

Nach Endgame und No Way Home: Die verzweifelte Suche nach dem nächsten Mega-Event

Avengers 5 und 6 sollen als wuchtiger Doppelschlag scheinbar darüber hinwegtäuschen, dass sich Marvel zunehmend im Kreis dreht. Ausgehend von den Reaktionen, die die Enthüllung der neuen Logos nach sich gezogen hat, funktioniert Feiges Taktik zumindest auf kurze Distanz: Zwei Avengers-Filme in einem Jahr – das ist eine Ansage, die sich in Hollywood aktuell kein anderes Studio leisten kann.

Avengers 5: The Kang Dynasty und Avengers 6: Secret Wars

Ein Protzen, das allen Fans und Investor:innen die Langlebigkeit des Franchise versichert. Hoffentlich steckt mehr hinter der großspurigen Ankündigung. Sollten Avengers 5 und 6 tatsächlich das Konzept der Vorgänger wiederholen, müssen sie am Ende eine konsequente Entscheidung treffen, anstelle sämtliche Ereignisse mittels Zeitreise oder Multiversums-Sprung rückgängig zu machen.

Der Avengers 6-Titel stimmt vorsichtig optimistisch: Das MCU adaptiert die bahnbrechende Secret Wars-Storyline aus den Comics, die das Multiversum kollabieren ließ und als praktisches Reboot-Werkzeug fungierte, um einen Neustart zu ermöglichen. Zahlreiche Marvel-Figuren wurden überdacht, ausgesiebt und variiert. Secret Wars steht somit für das, wovor sich das MCU am meisten fürchtet: Veränderung.

Secret Wars: Für Avengers 5 und 6 muss das MCU über sich selbst hinauswachsen

Als das Franchise das letzte Mal an einem vergleichbaren Scheideweg stand, entschied es sich dazu, fast alle Figuren unverändert zurückzuholen. Gewichtige Einschnitte wie Iron Mans Opfer lassen sich an einer Hand abzählen. Selbst der Tod von Black Widow war nur von kurzer Dauer: Gleich der erste Filme aus Phase 4 brachte die Superheldin in Form eines Prequels zurück. Secret Wars erfordert deutlich mehr Mut.

Avengers 3: Infinity War

Alles, was wir über das MCU gelernt haben, widerspricht dieser Anforderung. Die meisten kreativen Entscheidungen der letzten Jahre kratzen höchstens vorsichtig am Status quo. Die einzigen Grenzen, die überwunden werden, sind die Richtung Vergangenheit: Mit der Rückkehr von Ex-Marvel-Stars wie Tobey Maguire, Andrew Garfield und Patrick Stewart wird an die Nostalgie appelliert, anstelle in die Zukunft zu blicken.

So uninspiriert das bevorstehende Avengers-Doppel auf den ersten Blick wirkt. Es ist auch ein interessanter Test für das MCU. Im besten Fall erwartet uns nach 2025 ein völlig neues Marvel-Universum, das sich von sämtlichen Altlasten befreit. Überspringt Peter Parker und zeigt uns direkt Miles Morales, lasst Pepper Potts als Iron Man zur Avengers-Bösewichtin werden und stellt unser gesamtes Marvel-Wissen auf den Kopf.

Im schlimmsten Fall nutzt Feige die Multiversums-Kollision, um Robert Downey Jr. und Chris Evans in minimal veränderter Form wieder in das Franchise einzugliedern. Doch vorerst sollten wir Secret Wars als einmalige Chance begreifen und darauf hoffen, dass die Titelwahl des Avengers-Finale nicht bloße Behauptung ist. Viele Fans wissen um die Bedeutung der Storyline. Mit der Neuerfindung des größten Franchise könnte Feige nicht nur Marvel-Geschichte, sondern auch Hollywood-Geschichte schreiben.

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Was sagt ihr zu den Marvel-Plänen für die Multiverse-Saga?

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