Das Bühnenstück Frost/Nixon erlebte im Londoner West End im Sommer 2006 seine Premiere. Richard Nixon und David Frost wurden auf der Bühne von Frank Langella und Michael Sheen gespielt, die nach ihrem großen Triumph in London diese Rollen anschließend auch am Broadway übernahmen. Für seine Darstellung des Präsidenten bekam Frank Langella den Tony Award und Drama Desk Awards als Bester Schauspieler, beides überaus wichtige Preise für Theaterschauspieler.
Es war von Anfang an klar, dass Frank Langella und Michael Sheen auch in der Verfilmung Frost/Nixon die Rollen von Richard Nixon und David Frost spielen sollten. “Wir hätten uns gar keine anderen Darsteller als diese beiden vorstellen können. Niemand hat sich auf diese Rollen so intensiv vorbereitet. Fast zwei Jahre lang haben sie als Frost und Nixon gelebt.”, erläutert Regisseur Ron Howard.
Frank Langella wollte bei seiner Darstellung Nixon nicht einfach nur nachmachen, sondern ihn als fehlbaren Menschen zeigen. Anders als Michael Sheen hatte er keine Möglichkeit, seine Figur lebendig zu erleben. "Ich wollte keine Kopie von Nixon spielen. Ich suchte in ihm nach etwas, wonach ich bei jeder meiner Figuren suche: Was machte seine Seele aus? Wie hat er gefühlt und gedacht? Man spielt nicht einfach einen ‘Politiker’, einen ‘Musiker’, einen ‘Serienkiller’. Man spielt keinen Titel. Jeder ist ein Mensch, wir alle haben eine Seele, ein Herz und einen Verstand. …
… Richard Nixon gehört zu den spannendsten Figuren, die ich je gespielt habe. Ich war wie besessen von ihm und besessen von seinen inneren Dämonen. Mir gefiel, dass Nixon kein alltäglicher Typ gewesen ist, was sehr typisch für die Politiker jener Zeit war. Die waren jähzornig, schwierig und sahen seltsam aus. Es waren bizarre Figuren, die durch ihre Eigenheiten viel mehr verrieten als es die Politiker von heute tun."
Es hat sich scheinbar gelohnt. Bei den Preisverleihung ist Frank Langella in diesem Jahr überall unter den Nominierten. Aber wie ebenfalls jedes Jahr gibt es auch Konkurrenten, die vielleicht etwas besser spielen oder in dem besseren Film spielen oder gerade die Sympathien der Wähler haben. So könnte sein, dass Frank Langella – obwohl er es wohl verdienen würde – nicht den Oscar bekommt, weil Sean Penn den netteren Politiker in Milk gibt, Brad Pitt wegen seiner Veralterung bzw. Verjüngung der Preis zuerkannt wird oder Mickey Rourke als The Wrestler alles Zuneigungen auf sich zieht.
Quelle: Mit Material von Universal Pictures