Johnny Depp – ein Schauspieler wie kein Zweiter! Einer von wenigen Schauspielern, denen man jeden Fehltritt verzeiht. Dies liegt vor allem daran, dass er sowohl innerhalb, als auch außerhalb seiner Filme eine einzigartige Persönlichkeit ist, welche dafür sorgt, dass es niemals langweilig wird ihn anzuschauen. Hinter der gesamten Fassade verbirgt sich seine Persönlichkeit, welche eigentlich der wahre Star ist.
Die Karriere Johnny Depps begann für ihn ganz plötzlich 1984 mit dem Horrorfilm Nightmare – Mörderische Träume. Damals kam er nur als Unterstützung für seinen Freund Jackie Earle Haley zum Casting für den Film. Damals hätte wohl nicht einmal er selbst erwartet, dass er einer der wohl erfolgreichsten Stars die Hollywood jemals ausgespuckt hat, vor allen wenn man bedenkt, dass er selber einen ganz anderen Lebensweg für sich geplant hatte.
Springen wir wieder einige Jahre zurück: John Christopher Depp II ist am 9. Juni 1963 als Sohn der Kellnerin Betty Sue Palmer und des Ingenieurs John Christopher Depp I in Owensboro, Kentucky auf die Welt gebracht worden. Seine Jugend wurde von übermäßigem Alkohol- und Drogenkonsum, was bis hin zum autoaggressiven Verhalten führte, überschattet. Als Kind einer ständig umherziehenden Familie fühlte er sich nirgendwo richtig Zuhause und konnte auch nirgendwo richtige Kontakte schließen. Schon damals zog er sich lieber aus dem öffentlichen Leben zurück und lebte lieber in seiner eigenen Welt. Bis heute blieb dies nicht anders: Er äußert sich nicht oft über sein Familienleben. Zusätzlich zu seinen vielen Umzügen kamen noch familiäre Probleme bis hin zu der Scheidung seiner Eltern, welche ihn letztendlich dazu brachte sein High-School-Leben mit dem Alter von 15 Jahren hinter sich zu lassen und sich voll und ganz auf sein großes Hobby Musik zu konzentrieren. In seiner Band The Kids konnte er endlich seine rebellische Art rauslassen, welche er auch in einigen seiner Rollen, wie seine Rolle als Drogendealer George Jung in Blow, in der er auch seine Familienprobleme verarbeiten konnte, darstellte.
Seine Band konnte immer mehr kleinere Erfolge feiern und alles sah danach aus, dass er eine Karriere als Musiker beginnen wird. Bis der damals schon bekannte Nicolas Cage ihn kennenlernte und mit zu seinen Drehs nahm. Außerdem wäre da natürlich auch das bereits genannte Casting, welches ihn zu seiner ersten Kinorolle brachte.
In den nächsten Jahren machte Johnny sich mit Mädchenschwarm-Rollen, wie Jack in Die Superaufreisser und natürlich Officer Tom Hanson der Erfolgsserie 21 Jump Street, einen Namen. Viele vor allem weibliche Teenage-Fans sehen ihn auch heute noch als diesen Mädchenschwarm, was ihn bereits 2 Mal (2003, 2009) zum Sexiest Man Alive verhalf. Er selber konnte sich allerdings nie mit diesen Rollen identifizieren, was schnell dazu führte, dass er das öffentliche Leben wieder satt hatte.
Zu diesem Zeitpunkt trat eine wichtige Person in sein Leben, welche Depp die Chance geben wollte einen anderen Rollentypen auszuprobieren: Tim Burton. Sofort merkt man, dass beide vieles gemeinsam haben. Tim Burton nahm bereits vorher die Beziehung zwischen Eltern und Kind als Leitfaden durch seine Filme, auch ihre Leidenschaft für das Skurrile und Groteske teilen beide. Die Figuren in Burtons Filmen, welche meistens in einer anderen eigenen Welt leben und ihre eigenen kleinen Geheimnisse haben, sind praktisch perfekt auf Johnny Depp zugeschnitten. So kam es dazu, dass Depp schnell Stammbesetzung im Cast von Burton wurde und mit Burtons Frau Helena Bonham Carter bildeten die drei ein verlässliches Trio.
Sei es die Rolle des schlechtesten Regisseurs der Welt Edward D. Wood jr., welcher ein geheimes fable für Frauenkleidung hat, der Schokoladenfabrikbesitzer Willy Wonka, welcher in seiner eigenen Welt lebt, weil er über die Probleme mit seinem Vater nicht hinweg kommt, der verrückte Hutmacher aus dem Wunderland oder eben seine erste Rolle mit Tim Burton der einsame Edward mit den Scherenhänden, welcher sich erst an die Öffentlichkeit gewöhnen muss, in jeder dieser Rollen spiegelt sich ein Teil Depps Persönlichkeit wieder. Hinzu kommen Filme, wie Fear and Loathing in Las Vegas oder Rum Diary, in denen auch seine Drogen- und Alkoholexzesse angesprochen werden, oder natürlich auch seine Paraderolle des Captain Jack Sparrow in der Erfolgsfilmreihe Fluch der Karibik, bei der er seinen inneren Keith Richards raushängen lassen kann.
Depps Karriere war eigentlich immer auf dem Hochpunkt, egal welche Fehlentscheidungen er getroffen hat, doch für mich hatte Depps seinen absoluten Höhepunkt mit den drei Rollen des Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street in der gleichnamigen Musicalverfilmung, des J.M.Barrie, dem Erfinder von Robin Hood in Wenn Träume fliegen lernen und des Fluch[s] der Karibik. Wenn man sich die drei Rollentypen anschaut, für die er übrigens auch alle eine Oscar Nominierung bekommen hat, merkt man wie vielfältig und einzigartig Depp ist. Er und alle Anderen können sich in irgendeiner Weise mit seinen Rollen identifizieren, sei es in seinem tiefsten Inneren. Depp hat sich während seiner Karriere viele Namen gemacht: Rebell, Grimassenmeister, Hutliebhaber, Pirat, Frauenschwarm – für mich ist er einfach nur der genialste Schauspieler der Welt!
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