Homeland - Zeit für Ideologie & Macht & Trauma

21.11.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Damian Lewis & Claire Danes in Homeland
Showtime
Damian Lewis & Claire Danes in Homeland
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Heute geht mein Herz für Serie an das Showtime-Format Homeland. Claire Danes und Damian Lewis verheddern sich zwischen machtstrukturellen Affären, traumatisierter 9/11-Gesellschaft & ideologischen Überzeugungen.

In der englischsprachigen Wikipedia ist sogar ein eigener Artikel für die Liste der Auszeichnungen angelegt worden, die Homeland in den vergangenen zwei Jahren für sich verbuchen konnte. Doch nicht nur Trophäen en masse zeichnen das US-amerikanische TV-Format aus dem Haus Showtime aus. Die Serie überzeugt auch ohne zahlreiche Awards im Rücken mit äußerst spannender sowie brisanter Handlung, vertrackten Charakterbeziehungen und explosivem Entwicklungsgeflecht. Aus diesen sowie anderen Gründen geht Mein Herz für Serie heute an Homeland.

Angst vor dem Unvermeidbaren & gegenseitiges Vertrauen im Krieg gegen den Terror
Selbst wenn im späteren Verlauf der Episoden die einzelnen Handlungsstränge in ein komplexes großes Ganzes verwoben werden, gestaltet sich die Prämisse zu Beginn der Serie überschaubar. Im Zentrum steht CIA-Agentin Carrie Mathison (Claire Danes). Diese pflegt unkonventionelle Arbeitsmethoden und lebt regelrecht für ihre Arbeit – selbst wenn sie dazu neigt, ausschließlich ihren eigenen Kopf durchzusetzen. Ihr Hauptaugenmerk konzentriert sich vor allem auf den Krieg gegen den Terror und im Rahmen einer Operation im Irak erfährt sie davon, dass gefangene amerikanische Soldaten von Terroristen durch Folter sowie andere Methoden umgedreht werden. Zehn Monate nach dieser Entdeckung sorgt eine Meldung für Schlagzeilen in den Medien: Der seit 2003 vermisste Marine Nicholas Brody (Damian Lewis) wird von einer Special-Force-Einheit aus einem versteckten Lager im Irak befreit.

Von den vorliegenden Informationen ausgehend, misstraut Carrie jedoch dem Heimkehrer-Wunder und hegt Verdacht, dass es sich bei Brody um eben einen der sogenannten Schläfer handelt. Während sie das halbe Antiterrorzentrum in Langley, Virginia in Aufruhr versetzt, um ihre Theorie zu untermauern, feiert das gesamte Land die Rückkehr des tapferen Kriegshelden. Doch Carrie ist felsenfest davon überzeugt, dass sich hinter Brodys Fassade mehr verbirgt als ein traumatisierter Soldat, der seine eigene Hölle durchlebt hat. Könnte der Stolz der Nation in Wahrheit übergelaufen sein und von nun an im Auftrag der al-Qaida handeln? Schließlich hat Brody von nun an Kontakt zu den obersten Führungsmitgliedern der US-amerikanischen Regierung, was in Verbindung mit einem geplanten Attentat verheerende Auswirkungen nehmen könnte.

Spannungsgeladener & unaufhaltsamer Ablauf der Dinge
Nach beschriebener Ausgangssituation konzentriert sich Homeland hauptsächlich darauf, seine Figuren im authentischen Umfeld zu etablieren und die Charakterbeziehungen zu verknüpfen. Während dieses Geflecht eine immer komplexer werdende Form annimmt und vor allem auch Brodys Familiensituation seziert wird, spielt die Serie stets geschickt mit unserer Erwartungshaltung als Zuschauer. Kaum wurde eine Fährte gelegt, verlagert ein unerwartetes Detail das Geschehen auf eine ganz neue Ebene und bevor wir einen Gedankengang zu Ende gedacht haben, brennt es an drei anderen Stellen noch heftiger. Dieser Ereignisreichtum sorgt natürlich für eine Spannungskurve sondergleichen, die aufgrund anhaltender Wendungen uns Zuschauern wirklich nur an den wenigsten Stellen Zeit zum Durchatmen gewährt.

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