Ich, Jedi Knight 2: Jedi Outcast & wilde Cheat-Orgien

31.03.2015 - 13:30 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Star Wars Jedi Knight 2: Jedi Outcast
Lucas Arts
Star Wars Jedi Knight 2: Jedi Outcast
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Lichtschwerter, Sturmtruppen, Blaster und Thermaldeto..datona...detonit...Granaten! Jedi Knight 2: Jedi Outcast bot meinem Teenager-Ich alles, was es wollte und brauchte. Erinnerungen an Cheat-Orgien, Multiplayer-Schlachten und grinsende Mundwinkel.

Erst vor Kurzem habe ich in dieser Rubrik Star Wars: Episode 1 für euch ausgegraben und erzählte von den nostalgischen Erinnerungen an den Moment, als ich dieses Spiel von meinem Getränkehändler in die Kinderfinger gedrückt bekam.

Während Star Wars noch zu den Highlights meiner frühesten Spielerjahre gehörte, so prägte das Abenteuer, das ich euch heute vorstelle, zahllose Wochenenden und Abende meines Teenager-Ichs: Die Rede ist von Star Wars: Jedi Knight 2 - Jedi Outcast  und herrje, ich habe schon wieder Gänsehaut.

Die Duelle waren das spektakulärste, was meine jungen Augen bisher gesehen hatten.

Star Wars: Jedi Knight 2 — Jedi Outcast erzählt abseits der offiziellen Filme die Geschichte von Kyle Katarn, der einst als Jedi an der Seite des berühmten Luke Skywalker kämpfte und nach einem tragischen Zwischenfall das Laserschwert an den Nagel hing und sich der Macht verschloss. In Jedi Knight 2 holt ihn seine Vergangenheit wieder ein und fordert eine Entscheidung vom schwarzhumorigen Kyle, die ihm alles andere als leicht fallen wird.

Das Spiel mit dem unglaublich langen Namen erschien 2002 und vereinigte damals hochaktuelle Technik mit dem beliebten Franchise und einem unglaublich ausgereiften Storytelling: Denn völlig untypisch für das vom Kampf zwischen Hell und Dunkel geprägten Star Wars-Universum ist Kyle Katarn ein Grenzgänger, der seinen Platz nicht kennt und ständig von seinen Erinnerungen gejagt und gequält wird. Damit bietet die Geschichte alles, um auch erfahrene Krieger der Sterne vor den Monitor zu holen.

Für mich persönlich spielte damals die Geschichte aber nur eine untergeordnete Rolle, denn neben der hübschen Präsentation und einnehmenden Charaktere faszinierte mich vor allem eines: Die Cheat-Konsole.

2002 verfügte ich erstmals über eine ausreichende Internetleitung sowie minimale Technik-Kenntnisse, um effektiv im Netz nach Komplettlösungen für mein damals liebstes Star Wars-Abenteuer zu suchen. Schnell stieß ich hier auch auf Cheats, die Jedi Knight 2: Jedi Outcast wie ich es erleben sollte, gründlich umkrempelten.

Je nach Talent der Gegner konnten die Duelle online extrem spannend sein.

Fortan spielte ich mit lila Lichtschwertern, kämpfte im geheimen Mace Windu-Modus oder überraschte Sturmtruppen mit Angriffen aus der Wand heraus. Dank der Cheat-Konsole war Jedi Knight 2: Jedi Outcast die größte Allmachtsphantasie, die sich ein rothaariger Dorfjunge im Teenager-Alter überhaupt erträumen konnte.

Doch damit waren meine Mundwinkel noch lange nicht an ihre Grenzen gestoßen: Wurde ich der Singleplayer-Allmächtigkeit irgendwann doch müde, suchte ich online nach Mulitplayer-Sessions. Am liebsten waren mir und einem nicht unwesentlichen Teil der Community die Server, auf denen nur Lichtschwerter, aber keine Machtkräfte oder Schusswaffen erlaubt waren. Dort duellierte ich mich stundenlang mit anderen Spielern, schmiedete Freundschaften und Allianzen oder schaute dem Treiben einfach nur zu.

In diesem Sinne war der Multiplayer-Modus von Jedi Knight 2: Jedi Outcast eines der ersten MMORPGs überhaupt, das die Möglichkeiten zur Kommunikation auf ein Minimum beschränkte — und vielleicht genau deswegen so viel Spaß gemacht hat.

Ich habe den Vorgänger bis heute nicht gespielt und auch den dritten Teil des Abenteuers nur kurz ins Laufwerk gelegt. Es war nicht mehr das Gleiche. Offenbar hat Jedi Knight 2: Jedi Outcast mit seiner Mischung aus Lichtschwert-Spielplatz und Online-Wettkämpfen zur richtigen Zeit den richtigen Nerv bei mir getroffen und bleibt damit in meinem Herzen für immer ein echter Klassiker.

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