Immer wieder Jim, der liebevolle Flanellsexuelle

05.12.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Immer wieder Jim
Buena Vista
Immer wieder Jim
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Immer wieder Jim mag sicher nicht zu den besonderen oder ausgezeichneten Sitcoms zählen, ist aber eine slapstickreiche Serie, die dem oft unterschätzten James Belushi die Möglich gibt, sein komödiantisches Talent in schöner Regelmäßigkeit zu zeigen.

Jim ist Bauleiter, wohnt in Chicago, mag ganz profane Dinge wie Football, Bowling, Bluesmusik und Bier, ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Ab der siebten Staffel der Serie Immer wieder Jim gibt es weiteren Nachwuchs, die Jungs Jonathan und Gordon gesellen sich zu Ruby, Grace und Kyle, der in der ersten Staffel noch ein Baby ist. James Belushi spielt den Chicago Bears, Blackhawks und Bulls – Fan als hemdsärmligen und fürsorglichen, wenn auch leicht knauserigen Charakter. Allerdings neigt Jim gelegentlich zu mehr oder weniger schwerwiegenden Notlügen, um seinen Leidenschaften zu frönen oder unmännliche Aktivitäten wie Babypartys dringend zu vermeiden.

Jims Frau Sheryl wird gespielt von Courtney Thorne-Smith, die aktuell in der neunten Staffel von Two and a Half Men als Freundin des peniblen Neurotikers Alan zu sehen ist. In der Serie Immer wieder Jim ist sie die gute Seele des Hauses in der Maple Street und Jims Fels in der Brandung. Sie durchschaut seine kleinen Lügen und Geheimnisse schnell, kann ihrem bisweilen etwas machohaften Gatten aber niemals richtig böse sein.

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Eine wichtige Rolle spielt Jims Schwager und Arbeitskollege Andy, dargestellt von Larry Joe Campbell, der als Architekt für Jim arbeitet und gleich neben der Familie sein eigenes Haus hat, das er jedoch eher selten von innen sieht, spielt sich die Handlung der Serie doch meist in Wohnzimmer oder Küche von Jim und Cheryl ab. Andy und Jim streiten sich schon mal exzessiv, beispielsweise wenn ein aberwitziger Kleinkrieg um einen Grill entfacht wird, dem fast die beiden benachbarten Häuser zum Opfer fallen, sind aber im Herzen beste Freunde. Das sieht im Falle von Sheryls Schwester Dana, gespielt von Kimberly Williams-Paisley schon ganz anders aus. Sie hält Jim für einen ungehobelten Proleten und nutzt jede Gelegenheit, um sich mit ihrem Schwager anzulegen. Das ganze verläuft aber entweder harmlos oder wird dermaßen überzeichnet, dass es außschließlich zur Belustigung des Zuschauers beiträgt.

Sowieso ist According to Jim, so der Originaltitel der Serie, reich an Slapstick und einer sehr körperbezogenen Komik, wie sie am ehesten noch in den grotesken Moves eines Kevin James in seiner Paraderolle als King of Queens zu finden ist. Jede Folge fängt mit einem Intro an, in dem einer der Charaktere, meistens Jim, durch Selbstüberschätzung oder eine Unachtsamkeit einen Akt der Zerstörung auslöst. Besonders gelungen ist eine Anfangssequenz, in der sich Jim vor seinen kleinen Kindern aufspielen will und mit dem Ausruf Ich kann alles! bei dem Versuch, einen Handstand zu machen, die Küche verwüstet. Danach heißt es natürlich schnell weg vom Ort des Geschehens, damit Cheryl die Chaoten nicht erwischt.

Eine weitere Quelle, aus der die Serie ihren Witz zieht, sind Jims eher traditionelle Ansichten über Mann und Frau, die nicht immer großen Anklang bei seiner Umwelt finden. Eines Tages gerät er aus Versehen in die Liveübertragung einer lokalen Morning Show und wird fälschlicher Weise für den Autor eines Buches über Metrosexualität gehalten. Schnell ergreift der mit einem Holzfällerhemd bekleidete Macho die Gunst der Stunde zur Verbreitung seiner Theorien und bezeichnet sich selbst als den Flanellsexuellen. Dies führt zu zahlreichen Anrufen beim Sender, unter anderem auch einem von Sheryl, die sich in aller Öffentlichkeit mit Jim zu streiten beginnt, wer nun der Herr sprich die Frau im Hause ist.

Immer wieder Jim ist sicherlich weder die originellste, noch die sprachgewandteste Sitcom. Zum Spaß haben und Lachen über die sympathischen Figuren ist die warmherzig gestrickte Serie aber allemal gut. Außerdem bietet Immer wieder Jim eine regelmäßige Möglichkeit, mehr vom leider oft sträflich unterschätzten James Belushi sehen zu können.

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