Mark (Colin Farrell) ist ein Kriegsfotograf, der keine Grenzen kennt. Doch diesmal hat er sich zu weit vorgewagt. Schwer verletzt überlebt er 1988 ein Gefecht zwischen kurdischen Rebellen und den Truppen des irakischen Diktators Saddam Hussein. Sein Freund und Kollege David (Jamie Sives), dessen Frau ein Baby erwartet, wollte das Kriegsgebiet vor Beginn der Offensive verlassen. Als Mark bei seiner Rückkehr nach Dublin erfährt, dass von David jede Spur fehlt, zieht er sich immer mehr zurück. Seine Frau Elena (Paz Vega) könnte ihren Großvater, den Psychiater Joaquín Morales (Christopher Lee), um Hilfe bitten. Doch den Kontakt zu ihm hat sie längst abgebrochen - entsetzt darüber, dass er nach dem Spanischen Bürgerkrieg auch den Folterknechten des Franco-Regimes therapeutischen Beistand geleistet hat. Schweren Herzens greift Elena dennoch zum Telefon, um gemeinsam mit ihrem Großvater dem verzweifelten Mark zu helfen.
Regisseur und Drehbuchautor Danis Tanovic hat für seine dritte Spielfilmarbeit Triage eine kraftvolle Geschichte adaptiert, die sich als doppeltes Drama entpuppt. Tanovic erzählt zuerst eindringlich vom gefährlichen Alltag des Kriegsfotografen, davon, wie man abstumpft, um zu überleben, aber auch von der tiefen Freundschaft zwischen Mark und David. Ihre Kameras werden für sie zum Schutz vor dem Leid und dem Grauen vor der Linse. Mit Marks Heimkehr beginnt das zweite Drama, den Zuschauer überkommt das Gefühl, in einem neuen Film zu sein. Tanovic beleuchtet nun die psychologische Seite des vom Krieg zutiefst traumatisierten Mark mit all seinen Facetten.
Durchweg überzeugend sind auch die eindringlichen Darbietungen der Schauspieler. Colin Farrell gibt hier als Kriegsfotograf vollen körperlichen Einsatz, und auch die in den Nebenrollen besetzten Christopher Lee und Paz Vega bestechen durch ihr glaubwürdiges Spiel.
Moviepilotin kristin.knieriem.5 fand lobende Worte für das tragische Kriegsdrama von Danis Tanovic:
Ein sehr beeindruckender Film, der nicht nur durch die Authentizität, sondern auch durch die spezielle Sichtweise des Krieges beeindruckt. Hier wird noch einmal deutlich, welche Auswirkungen der Krieg auch abseits der Front hat und wie schockierend diese sein können ... dieser Aspekt wird auch durch die erschreckenden Bilder verdeutlicht, welche dem Film ebenfalls zu seiner Authentizität verhelfen. Colin Farrell spielt meiner Meinung nach gnadenlos gut und Christopher Lee sowieso! Gerade weil der Film eher ruhig statt actionreich ist, wird die Grausamkeit des Krieges umso deutlicher hervorgehoben ... bei viel Gemetzel sieht man immerhin nur die physischen Leiden, hier stehen jedoch eher die psychischen Leiden im Vordergrund. [...] Einmalig und sehr empfehlenswert!
Was? Triage
Wann? 22:00 Uhr
Wo? Servus TV