Interview mit Kostja Ullmann zu Warten auf Angelina

07.01.2009 - 09:00 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Kostja Ullmann & Florian Lukas
Farbfilm
Kostja Ullmann & Florian Lukas
NEWS» Schauspieler Kostja Ullmann beantwortet Fragen zur Komödie Warten auf Angelina.

Wie sind Sie an diesen Film gekommen?

Florian Lukas und ich hatten ja gerade Stellungswechsel gedreht, da haben wir uns kennen gelernt. Und als Florian mit Hans-Christoph Blumenberg über den Film gesprochen hat, darüber, dass die Rolle des Momme noch nicht besetzt ist, hat er netterweise mich vorgeschlagen… Hans-Christoph Blumenberg hat mir dann das Drehbuch geschickt, und da war es für mich eigentlich auch ganz klar, so ein lustiges, ehrliches Drehbuch, da wollte ich gern mitmachen! Mit Florian wieder zusammen zu drehen, den ich toll finde, da musste ich nicht lange überlegen.

Kannten Sie den Regisseur vorher?

Ich hatte ein paar Dokumentarfilme von ihm gesehen, kannte seinen Namen natürlich, und Florian, der ja schon häufiger mit ihm gedreht hat, hatte mir eine Menge erzählt. Und mein erster Eindruck vom Drehbuch war super. Wahnsinn! Blumenberg hat das ja selbst geschrieben, und so ist eben auch sein Humor, genau so hab ich ihn kennen gelernt. Die Geschichte ist einfach mitten aus dem Leben, und dann dieser trockene Humor…

Wie würden Sie Momme beschreiben, was für ein Typ ist er?

Momme ist einer, der noch so eine Art jugendlichen Leichtsinn hat. Er hat gerade seine Freundin auf Pellworm verloren, und jetzt macht er alles für die Liebe, dafür, sie zurück zu gewinnen. Er geht sogar nach Berlin, um Angelina Jolie und Brad Pitt abzufotografieren, nur um seiner Exfreundin ein Foto zu geben! Er ist ein bisschen ein Träumer…

Können Sie das nachvollziehen, oder sind Sie mehr Realist?

Sowohl als auch. Ich bin auch Realist, aber wenn es um Liebe geht, dann träumt man noch… dann macht man natürlich alles dafür, das kenne ich auch. Noch! Gerade wenn man frisch verliebt ist, ich glaube, in der Phase würde ich ebenfalls Dinge machen wie jemandem hinterher reisen, alles versuchen, damit man wieder zusammenkommt…

Können Sie als Schauspieler das Interesse an dem Privatleben von solchen Prominenten verstehen?

Ich kann das einerseits ein bisschen verstehen, weil ich mich auch selbst dabei ertappe, dass ich genau hinhöre, wenn in den Medien zum Beispiel von Brad Pitt und Angelina Jolie die Rede ist, da will ich dann auch wissen, wo haben die sich jetzt ein Haus gekauft, wie viele Kinder haben die denn jetzt überhaupt. Aber man kann’s auch übertreiben! Man kriegt als Schauspieler ja auch mit, dass es leicht so extrem werden kann, wie in dem Film. Bei mir ist das glücklicherweise nicht so.

Woran liegt das denn, dass Menschen so eine starke, schon fast unverschämte Neugierde in dieser Hinsicht entwickeln?

Ich glaube, das liegt daran, dass man diese Superpromis andauernd in den Medien sieht, bis man das Gefühl bekommt, man kennt sich schon ein bisschen, weil man eben tagtäglich mit diesen Leuten zu tun hat! Auch wenn’s nur auf der Mattscheibe ist. Und dann will man eben auch alles andere erfahren…

Kennen Sie solche Typen wie Maik, solche mit allen Wassern gewaschene Paparazzi?

Gott sei Dank eher weniger. Auch vom Typ her, solche Leute hab ich eher nicht in meinem Freundeskreis… ich konnte insofern auch viel von mir in die Rolle mit rein nehmen, denn im Film nähern die beiden sich ja auch eher zögerlich an, sind eigentlich ganz gegensätzlich. Aber das war auch das Schöne an den Rollen: Sie haben trotzdem das gleiche Ziel, und müssen eben zusammen funktionieren.

Ein Wort zu den Dreharbeiten…

Wir hatten wenig Zeit, wir hatten aber vorher Lese- und andere Proben, das war auch wichtig für das Projekt – schließlich haben wir in dieser Konstellation das erste Mal zusammengearbeitet, und es waren sehr lange Szenen, die wir gedreht haben. Normalerweise gehen Szenen vielleicht zwei bis drei Minuten, hier gingen sie sieben oder acht Minuten. Da hatte man natürlich auch ganz schön viel Text zu lernen! Das war für mich mal eine ganz neue Erfahrung. Es ging aber sehr gut, was an den Texten an sich lag. Die waren so toll geschrieben, die konnte man sich gut merken. Wenn man diese Rolle richtig verstanden hat, fällt es einem nicht mehr schwer.

Und wie war’s mit den Damen in den Nebenrollen?

Das war natürlich Wahnsinn, mit was für tollen Frauen man da gedreht hat, normalerweise muss man wahrscheinlich Jahre warten, um überhaupt mit einer mal etwas zu machen… Hans Christoph wusste natürlich genau was er will, und hatte schon alles detailliert im Drehbuch stehen. Darum hatten die anderen, und hatte ich auch nie das Gefühl, dass ich etwas anders machen will, oder dass es anders organischer wäre.

Copyright: Mit Material von Farbfilm

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