"Bevorzugung der düsteren Seiten des Lebens [und] Sympathie für die Benachteiligten", so lauten zwei Charakteristika des Poetischen Realismus, sagt Wikipedia. Diese Merkmale finden sich in der Filmographie von Jean Renoir wieder, so auch in Boudu - Aus den Wassern gerettet von 1932. Der Obdachlose Boudu (Michel Simon) verliert jeden Lebensmut, weil sein Hund stirbt und stürzt sich in die Seine, die durch Paris fließt. Der Buchhändler Lestingois (Charles Granval) rettet ihn vor dem Ertrinken und nimmt ihn bei sich auf. Damit versinkt das liberale, aber geordnete Leben des Verkäufers im Chaos.
Mit Boudu verfilmte Jean Renoir ein Buch seines Landsmannes René Lauchois. Auch in anderen Werken wie Die Spielregel oder Die Hündin beschäftigte sich der Filmemacher mit den prekären Lebensverhältnissen von Außenseitern. Renoir gilt als einer der wichtigsten Filmemacher Frankreichs und auch darüber hinaus. In einer Umfrage der britischen Filmzeitschrift Sight & Sound belegte er den 4. Platz der größten Regisseure aller Zeiten, hinter Jean-Luc Godard. 1975 erhielt er den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.
Im Jahr 2005 gab es eine Neuverfilmung der Geschichte mit Gérard Depardieu in der Rolle des energiegeladenen Obdachlosen.
- Heute im TV: Boudu - Aus den Wassern gerettet (1932)
- Sender: Arte
- Sendezeit: 01:45 Uhr
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