Jud Süss bei der 60. Berlinale

21.01.2010 - 08:51 Uhr
Jud Süß - Film ohne Gewissen
Concorde
Jud Süß - Film ohne Gewissen
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Gestern wurden die letzten Filme des Internationalen Wettbewerbs der kommenden Berlinale, die ihr 60. Jubiläum feiert, bekanntgegeben. Mit dabei in diesem Jahr sind drei deutsche Film.

Regisseur Oskar Roehler darf sich freuen: Sein neuestes Werk Jud Süß – Film ohne Gewissen wird im internationalen Wettbewerb der 60. Berlinale laufen. Nach einem Drehbuch von Klaus Richter wird die Geschichte von Ferdinand Marian erzählen, jenem Schauspieler, der die Rolle des jüdischen Kaufmanns in dem perfiden, antisemitischen Propagandafilm Jud Süß (1940) unter der Regie von Veit Harlan spielte. Es geht um die Verquickung von Filmkunst und Macht, die Beziehungen einzelner Filmkünstler zum Propagandaminister Joseph Goebbels (gespielt von Moritz Bleibtreu). Tobias Moretti, Martina Gedeck, Justus von Dohnányi, Armin Rohde und Erika Marozsán sind ebenfalls in Jud Süß – Film ohne Gewissen zu sehen.

Als zweiter deutscher Regisseur ist Benjamin Heisenberg im Internationalen Wettbewerb der Berlinale vertreten. Sein Film Der Räuber basiert auf der wahren Begebenheit und ist Teil der österreichischen Kriminalgeschichte. Erzählt wird vom erfolgreichen Marathonläufer und Bankräuber Johann Rettenberger, der in den 1980er Jahren in Österreich unter dem Namen “Pumpgun-Ronnie” bekannt war. Bei seinen meisten Überfällen trug er eine Ronald Reagan-Maske.

Der dritte Beitrag ist der Debütfilm Shahada des jungen Regisseurs Burhan Qurbani, der mit dem Werk seinen Abschlußfilm vorlegt. Damit in den Wettbewerb eines A-Festivals zu kommen, ist eine kleine Sensation. Bei Shahada handelt sich um einen Episodenfilm, der von drei jungen Muslimen in Deutschland erzählt. “Shahada” ist eine der fünf Säulen des Islam und bedeutet: Entscheidung für einen Weg, ein Bekenntnis. Hier werden die Konflikte von Muslimen beobachtet, eines türkischen Polizist in Berlin, eines homosexuellen Nigerianers und einer westlich orientierten Tochter eines türkischen Geistlichen.

Ob die deutschen Filme Chancen haben, den begehrten Goldenen Bären zu gewinnen, werden wir ab dem 11. Februar sehen. Dann beginnt die 60. Berlinale. Sie haben aber starke Konkurrenz. So wird die US-Regisseur Noah Baumbach mit der Komödie Greenberg und Ben Stiller in der Hauptrolle dabei sein, ebenso wie die Filmemacher Rob Epstein und Jeffrey Friedman mit Howl – Das Geheul, einer Filmbiographie über Alan Ginsberg. Neue Filme aus Dänemark werden ebenfalls zu sehen sein, jene von Pernille Fischer Christensen und Thomas Vinterberg, eine britisch-amerikanische Koproduktion werden wir von Michael Winterbottom sehen. China ist mit dem Meisterregisseur Yimou Zhang vertreten, auch andere alte Hasen wie Roman Polanski und Wakamatsu Koji sind dabei. Der Wettbewerb verspricht also viel … wir sind gespannt.

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