Karl Merkatz - Der echte Wiener

26.08.2013 - 19:01 Uhr
Karl Merkatz
moviepilot
Karl Merkatz
2
11
Dieser User hat sich einen, zumindest in Deutschland, eher unbekannten Star ausgesucht. Karl Merkatz ist vor allem durch die Serie Ein echter Wiener geht nicht unter bekannt und gehört zu den erfolgreichsten Schauspielern Österreichs.

Einen Text über meinen Lieblingsstar soll ich also schreiben? Natürlich gebe es da einige weltbekannte Stars unter meinen Lieblingen, aber es gibt nur einen, der herausragt und genau das Gegenteil von einem weltbekannten Star ist und zwar Karl Merkatz.

Vielen Moviepiloten wird dieser Name unbekannt sein. Auch in seinem Heimatland Österreich wird der Name der jungen Generation nichts sagen. Erst wenn man die Rolle erwähnt, die er in der Kultserie Ein echter Wiener geht nicht unter verkörperte, nämlich den „Mundl“, kennt jeder diesen Schauspieler. Denn jeder in Österreich kennt die Silvester-Folge, die genauso zum Fernsehprogramm am letzten Abend des Jahres gehört wie Der 90. Geburtstag oder Dinner for One. Doch was fasziniert mich so an dieser Person, von der ich behaupte, dass sie mein Lieblingsstar ist?

Da er die Rolle des Edmund „Mundl“ Sackbauer, dem Familienoberhaupt einer Arbeiterfamilie aus Wien, so überzeugend spielte, dachte ich mir, dass dieser Mensch im wahren Leben annähernd gleich sein muss. Anders kann ich mir diese hervorragende Schauspielleistung eines so schwierigen Charakters nicht vorstellen. Und dann kam der Moment. Ich schaltete eines Abends den Fernseher ein und es lief ein Interview mit Herrn Merkatz. Zuerst überprüfte ich, ob bei meinem Fernseher nicht vielleicht die falsche Audiospur eingestellt ist, denn Herr Merkatz sprach nicht wie in viele seiner Rollen im Wiener Dialekt, sondern in Hochdeutsch. Das Interview wurde zudem auf sehr hohem Niveau geführt. Nicht das jetzt jemand denkt, dass ich Herrn Merkatz für dumm gehalten habe, doch ich habe eben etwas anderes erwartet.

Ich war irgendwie von dieser Person so fasziniert, dass mir sofort klar war, dass ich mir weitere Filme mit Karl Merkatz ansehen muss. Zuerst waren natürlich die restlichen 22 Folgen der Serie mit dem „Mundl“ an der Reihe, da ich so wie die meisten nur die Weihnachts- und Silvesterfolge kannte. Und die Serie überraschte mich, denn die Serie bietet alle Themen aus dem Alltag: Schulden, Ehekrisen, Familienstreitigkeiten, Geldprobleme, Meinungsverschiedenheiten. Und vor allem zeigte sie perfekt die Probleme bei Klassenunterschieden in der Gesellschaft.

Als nächstes waren die nächsten Meisterwerke des österreichischen Films an der Reihe, nämlich die 4 Bockerer-Teile. Als Vorlage diente das gleichnamige Theaterstück und diese Filme zeigen meiner Meinung nach am besten wichtige Teile der österreichischen Geschichte. Dies ist vor allem der Schauspielleistung von Karl Merkatz zu verdanken und diese Filme, und sei es nur Teil 1, sollten von jedem Geschichtslehrer in Österreich im Unterricht gezeigt werden. Ich denke, so könnte man am besten der heutigen Jugend Geschichte vermitteln.

Mittlerweile ist es ruhiger geworden um Herrn Merkatz. Er ist auch immerhin bereits 82 Jahre alt. Dies hinderte ihn jedoch nicht, im Jahre 2008 bzw. 2010 noch einmal in die Rolle des Edmund „Mundl“ Sackbauers zu schlüpfen. Die beiden Kinofilme, in denen die Handlung 30 Jahre nach Ende der Serie beginnt, war ein voller Erfolg an Österreichs Kinokassen. Die Filme konnten zwar nicht an Qualität der Serie heranreichen, jedoch war es für das Publikum wieder einmal schön, dem jähzornigen „Mundl“ zuzusehen, wie er die Probleme des Alltags in bereits fortgeschrittenem Alter meistert.

Ich denke der Film Anfang 80, der vor zwei Jahren herauskam, in dem es um Liebe im hohen Alter geht, war sein letzter Film. Es wäre auch ein würdiger Abschluss einer fantastischen Filmkarriere. Immerhin erhielt der Film mehrere, auch internationale, Preise und Karl Merkatz wurde zudem mit dem Österreichischen Filmpreis als „Bester Schauspieler“ ausgezeichnet.

Und zum Abschluss, um es mit den Worten Mundls zu sagen: Waunnst ned glei gfoid ma druckst, daunn griagst a Watschn, dass da 14 Tog da Schädl woglt. (Übersetzung: Wenn du nicht sofort Gefällt mir klickst, bekommst du eine Ohrfeige, dass dir 14 Tage der Kopf wackelt).


Wenn dir dieser Text gefällt, dann vergebe dein moviepilot-Herz unter dem Artikel. Wir zählen am Ende der Aktion Lieblingsstar die Likes zusammen. Wir veröffentlichen den Text anonym, um die Chancengleichheit zu gewährleisten.
-
Hier präsentieren wir euch die Preise, die ihr gewinnen könnt und möchten uns damit auch bei all unseren Sponsoren und Medienpartnern bedanken, die sie gestiftet haben:

Gewinne der Aktion Lieblingstar

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News