Kino für zu Hause - Cameron, Nolan und Shyamalan gegen The Screening Room

18.03.2016 - 09:40 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Die Regisseure James Cameron, Christoper Nolan & M. Night Shyamalan
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Die Regisseure James Cameron, Christoper Nolan & M. Night Shyamalan
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The Screening Room will Filme zeitgleich zum Kinostart per Stream anbieten. Die Idee spaltet die Filmindustrie. Jetzt melden sich auch namhafte Regisseure wie James Cameron, Christopher Nolan und M. Night Shyamalan zu Wort.

Mit dem Heimkino-Dienst The Screening Room will Napster-Gründer Sean Parker Kinofilme simultan zum Kinostart in die eigenen vier Wände bringen. Nachdem sich zuletzt bei den großen Kinoketten Widerstand gegen diese Geschäftsidee formierte, schalten sich jetzt auch namhafte Regisseure wie James Cameron, Christopher Nolan, Peter Jackson und M. Night Shyamalan in die Debatte ein. Die sind allerdings gespaltener Meinung.

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Nachdem sich vor ein paar Tagen bereits renommierte Regisseure wie Steven Spielberg und Peter Jackson für The Screening Room ausgesprochen hatten, treten nun mit James Cameron und Jon Landau zwei Filmemacher auf den Plan, die von der Idee überhaupt nicht angetan sind. In einem Exklusivinterview mit Deadline  sagte der bekannte Produzent Landau stellvertretend für beide:

Jim und ich setzen uns weiterhin für die Unantastbarkeit des Kinoerlebnisses ein. Für uns ist es sowohl von einem kreativen als auch einem finanziellen Standpunkt aus essentiell, dass Filme zur Premiere exklusiv im Kino gezeigt werden. Wir verstehen nicht, warum die Industrie dem Publikum einen Anreiz bieten sollte, die beste Art, unsere Kunstform zu erfahren, für die wir so hart arbeiten, zu übergehen. Das Kinoerlebnis ist für uns die Quelle des gesamten Geschäfts, egal, auf welchen anderen Plattformen wir letztlich laufen sollten oder werden. Niemand ist gegen Filme für zu Hause, aber es gibt eine Reihenfolge von Ereignissen, die dort hinführt. Das gemeinsame Kinoerlebnis ist etwas sehr Besonderes.

Eines der stärksten Argumente gegen das Geschäftsmodell von The Screening Room ist neben der Selbstzerfleischung der Filmindustrie die Gefahr durch Raubkopien. Landau und Cameron stimmen dem zu:

Sobald etwas für zu Hause erhältlich ist, machst du dich gegenüber der Piraterie verwundbar, und bisher haben wir gelernt, dass Leute, die Raubkopien schauen, nicht an deren Qualität interessiert sind.

Christopher Nolan kann seinen Kollegen James Cameron und Jon Landau nur beipflichten. Gegenüber Variety  sagte der Regisseur von Inception und Interstellar:

Es wäre schwer, die große Bedeutung einer exklusiven Kinoveröffentlichung für unsere Industrie überzeugender auszudrücken, als Jon Landau und James Cameron es getan haben.

Etwas dramatischer formuliert es M. Night Shyamalan, Regisseur von The Sixth Sense, der auf Twitter  unter anderem folgenden Kommentar postete:

Sobald Filmemacher und Kinobetreiber dieser Idee die Tür öffnen, gibt es kein Zurück mehr. Das Kinoerlebnis ist etwas, für das gekämpft werden muss!

Die Liste der Screening Room-Befürworter beläuft sich hingegen neben Steven Spielberg und Peter Jackson auf Filmemacher wie Martin Scorsese, J.J. Abrams, Frank Marshall, Taylor Hackford, Ron Howard und Brian Grazer, wobei einige von ihnen finanziell an der Idee beteiligt sind. Sie sind der Meinung, dass dadurch neue Einnahmequellen von Verbrauchern erschlossen würden, die nicht ins Kinos gehen.

Wie steht ihr persönlich zu The Screening Room?

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