Kino in den Augen der Jugend

09.05.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Das Erlebnis Kinobesuch
Frode Evensen/Buena Vista/moviepilot
Das Erlebnis Kinobesuch
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Mit zunehmendem Alter ändert sich die Sichtweise. Auch die auf Film und Kino. Einen Rückblick auf die noch gar nicht so ferne Zeit der Unbeschwertheit nimmt heute FilmFreeza vor.

In meinem ersten Text in der Speakers’ Corner wollte ich mich mit einem Thema beschäftigen, das uns allen bekannt vorkommt, das wir womöglich alle sogar genau gleich wahrgenommen haben und das uns alle wohl zu den Filmliebhabern gemacht haben mag, welche wir heute sind.

Was bedeutet das Kino in Kinder-/Jugendaugen?
Dieser Ort, das Kino, er hatte doch so viele Funktionen und jetzt, wo man allmählich älter wird und aus diesen Kinderjahren hinauskommt, denkt man darüber nach, da die Erinnerung noch frisch ist, aber man allmählich merkt, dass sie langsam aber sicher verblasst.

Als Kind gab es nichts Schöneres als seinen Kindergeburtstag im Kino zu feiern. Nachdem man die Topfschlagrunde und die selbstgebackene Pizza überstanden hatte, machte sich jeder auf den Weg zum absoluten Highlight, dem Kinofilm. Quengelnd standen wir in der Reihe mit unseren Freunden und stritten uns, wer als erstes sein Popcorn in den Händen halten durfte. Anschließend dann eben der Film. Filme wie Shrek – Der tollkühne Held oder Findet Nemo waren bei uns damals total angesagt und diese Erlebnisse wird man nie aus dem Kopf bekommen. Meine Güte, wie oft wir damals den Platz getauscht haben, um endlich neben unserem besten Freund sitzen zu können.

Aber nicht nur Kindergeburtstage konnte man im Kino gut feiern, auch seine ersten Dates hielt man immer gerne im Kino ab. Im dunklen Saal, hatte man immer ein Gefühl der Geborgenheit und einen gewissen Schutz, der unsere Schüchternheit für einen Moment abstreifte und uns das Signal gab, wann die beste Gelegenheit ist, seine Begleitung an der Hand zu halten. Auch den ersten Kuss haben mit Sicherheit einige im Kino erlebt, da dieser Magie sich einfach niemand verwehren kann/konnte.

Momente, die jeder kennt, und wenn nicht, so habt ihr wirklich was verpasst. Kino verbindet, das war schon immer so, und auch heute im Teenager–Alter, wo man langsam aber sicher erwachsen wird, hat sich das nicht geändert. Bei den Abendplanungen steht das Kino immer an oberster Stelle, und wenn der liebe Wettergott uns mal wieder nicht so wohl gesonnen ist, dann verkriecht man sich ab in den schönen, bequemen Kinosessel und lässt seinen Blick über die Leinwand schweifen und denkt sich: „Genau deshalb bin ich hier“. Ich sitze hier mit meinen Jungs, wir schauen den Film und wir wissen genau, dass wir danach erst mal in einer schönen Diskussionsrunde unsere Meinungen austauschen.

Worauf ich hinaus will, ist, dass auch die Zeit, in der man sich noch nicht die Gedanken über die Schauspielerleistung von dem Hauptdarsteller gemacht hat oder den Soundtrack und die Kameraarbeit beurteilte, eine wunderschöne Kino-Zeit war, in der herzhaft über jeden noch so kleinen Witz gelacht wurde.

Das Kino ist ein magischer Ort für Kinder. Dieser Ort ist etwas Besonderes und vor allem als kleine Racker haben wir dies auch noch auf eine ganz andere Art geschätzt, wie wir es heute tun. Diese Erinnerung werde ich immer bei mir tragen und möchte ich auch nicht mehr missen.

Danke für alles, Kino.


Vorschau: Nächsten Mittwoch wird spekuliert, bis die Schwarte kracht!


Dieser Text stammt von unserem User FilmFreeza. Wenn ihr die Moviepilot Speakers’ Corner auch nutzen möchtet, dann werft zuerst einen kurzen Blick auf die Regeln und schickt anschließend euren Text an ines[@]moviepilot.de

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