Kino.to-Chef wird der Prozess gemacht

09.05.2012 - 15:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Der Prozess gegen den mutmaßlichen Chef von Kino.to hat begonnen
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Der Prozess gegen den mutmaßlichen Chef von Kino.to hat begonnen
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Der Prozess gegen die Macher des illegalen Filmportals Kino.to steuert auf seinen vorläufigen Höhepunkt zu. Gestern hat der Prozess gegen einen 39-Jährigen begonnen, der als mutmaßlicher Kino.to-Chef gilt. Dem Angeklagten drohen 15 Jahre Haft.

Am gestrigen Dienstag hat der Prozess gegen den 39-jährigen Leipziger Dirk B. begonnen, dem vorgeworfen wird, in mehr als 1,1 Millionen Fällen gewerbsmäßige Urheberrechtsverletzungen begangen zu haben. Dem mutmaßlichen Chef und Gründer des Streamingportals Kino.to drohen nun im Falle einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft.

Zum Prozessauftakt im Landgericht Leipzig wurde die Anklage verlesen, ob der mutmaßliche Kino.to-Chef sich in den nächsten Verhandlungen selbst zu den Vorwürfen äußern und ein umfassendes Geständnis ablegen wird, ist noch unklar. Der Prozess ist auf vier Verhandlungstage angesetzt. Wolfgang Müller, der Anwalt des Angeklagten, kündigte für den nächsten Verhandlungstermin am 22. Mai eine Erklärung an.

Dirk B. soll von den Machern des Streamingportals am meisten profitiert und mit Werbeeinnahmen, Entgelten und Provisionen über 6,6 Millionen Euro verdient haben. Der Ankläger der sächsischen Generalstaatsanwaltschaft, Dietmar Bluhm, wirft Dirk B. vor, das Filmportal sei ein arbeitsteiliges und parasitäres Geschäftsmodell gewesen, das einzig und allein auf die persönliche Bereicherung ausgerichtet gewesen sei, wie Welt Online berichtet. Ganz nebenbei wurde damit natürlich auch der Film- und Fernsehindustrie ein erheblicher Schaden zugefügt. Kino.to war zwischenzeitlich das größte Portal für illegale Filme und hatte täglich bis zu vier Millionen User.

Mehr: Legale Alternativen zu kino.to

Von dem Prozess, der nun auf seinen vorläufigen Höhepunkt zusteuert, wird eine große Signalwirkung erhofft. Die Mittäter des Angeklagten sind bereits zu Haftstrafen verurteilt worden (wir berichteten). Spiegel Online gibt eine informative Übersicht zu den bisher verhängten Haftstrafen gegen fünf weitere Mitarbeiter von Kino.to. Die bisher höchste Strafe muss der Chef-Programmierer des illegalen Filmportals verbüßen, da er als zweitwichtigster Mann von Kino.to gilt. Er wurde vor einem knappen Monat verurteilt und verzichtete wie seine Kollegen darauf, weitere Rechtsmittel einzusetzen.

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