Kollegen nehmen Abschied von James Gandolfini

20.06.2013 - 19:00 Uhr
James Gandolfini in Die Sopranos
HBO
James Gandolfini in Die Sopranos
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Am Mittwoch ist Sopranos-Star James Gandolfini im Alter von 51 Jahren verstorben. Unter Kritikern, Kollegen und Zuschauern genoss der Mann, der den Jähzorn seiner Figuren so bedrohlich porträtierte, ein hohes Ansehen.

“Ich glaube nicht, dass irgendwer in meiner Familie dachte, dass es eine intelligente Entscheidung ist”, sagte James Gandolfini mal über seinen Weg in die Schauspielerei. “Ich denke nicht, dass irgendwer dachte, dass ich Erfolg haben würde, was verständlich ist. Ich glaube, sie waren einfach nur glücklich, dass ich etwas tun wollte.” (Vanity Fair) Nach True Romance, The Man Who Wasn’t There, Romance & Cigarettes und natürlich Die Sopranos wissen wir, dass James Gandolfini für diese Profession geboren wurde. Am Mittwoch starb der Schauspieler 51-jährig in Italien (wir berichteten).

Mehr: Abschied von James Gandolfini in Bildern

“James war ein Genie. Jeder, der ihn auch nur in der kleinsten Rolle gesehen hat, weiß das. Er ist einer der größten Schauspieler unserer, aber auch jeder anderen Zeit.” So beschreibt David Chase, Schöpfer von Die Sopranos, den Darsteller des Tony Soprano, der auch in seiner Regiearbeit Not Fade Away mitspielte. “Ein großer Teil dieses Genies wohnte in diesen traurigen Augen. […] Manchmal war er nicht einfach. Aber er war mein Partner, er war mein Bruder auf eine Art, die ich nicht erklären kann und niemals erklären werde können.” (Telegraph)

Sopranos-Produzent Brad Grey nennt James Gandolfini einen der “talentiertesten, authentischsten und verletzlichsten Schauspieler unserer Zeit. Er war unorthodox und in so vieler Hinsicht etwas wirklich besonderes. Er hatte das Sex-Appeal von Steve McQueen oder [Marlon] Brando auf seinem Höhepunkt und das komödiantische Genie eines Jackie Gleason.” (guardian)

In seinem bewegenden Nachruf bringt der Kritiker Matt Zoller Seitz die besondere Qualität von James Gandolfinis Schauspiel auf den Punkt: “Du konntest es durch die Leinwand hindurch leuchten spüren, diese Wärme und Verletzlichkeit, diese gebrochene und trotzdem hoffnungsvolle Menschlichkeit. Das hat Tony Soprano, einen Tyrann und Killer und Betrüger und abstoßenden Heuchler so liebenswert gemacht. […] Er war Tony Soprano. Er war James Gandolfini. Er war einer von uns. Wir haben heute einen Freund verloren.”

Bei seinem Auftritt in James Liptons Inside the Actor’s Studio beschrieb James Gandolfini seine Eltern und seine Motivation übrigens folgendermaßen: “Sie waren ehrliche, gute Leute. Ich stehe auf ihren Schultern, denn sie haben hart gearbeitet, damit ich ins College gehen kann. Sie gehören zu der Art von Menschen, die ich liebe und der Art von Menschen, die ich in Filmen zeigen will, weil ich denke, dass sie betrogen werden. Wenn ich irgendeine Kraft habe als Schauspieler, dann kommt sie daher.”

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