Community

Logan - Meine 7 liebsten Easter Eggs

06.03.2017 - 22:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Logan
Marvel, 20th Century Fox
Logan
13
5
Mit Logan läuft derzeit Hugh Jackmans letzter Auftritt als Wolverine in unseren Kinos, in dem er noch einmal seine Adamantium-Klauen wetzen muss.

Vergangenen Mittwoch saß ich gemeinsam mit vier guten Freunden im Kino und wir fieberten dem (vorerst) finalen Wolverine-Auftritt entgegen. Der Film ist eine emotionale Achterbahnfahrt und ist für mich nicht nur ein mehr als gelungener Abschied für Hugh Jackman und Patrick Stewart, sondern gleichsam der beste X-Men-Film bisher: Der Roadtrip der beiden alten Weggefährten Logan und Charles Xavier führt sie quer durch die Vereinigten Staaten, um der jungen Mutantin Laura zu helfen. Dabei müssen sie sich nicht nur vielen Gefahren stellen, sondern ebenfalls ihren eigenen Ängsten. Wie meine vorherigen Eeaster Egg-Artikeln soll dieser Text keine Filmkritik werden, denn wie bereits in den vorangegangenen X-Men-Kinofilmen gibt es auch in Logan - The Wolverine für den aufmerksamen Beobachter wieder viele Easter Eggs und Anspielungen zu entdecken. In diesem Artikel möchte ich euch die 7 Easter Eggs näher vorstellen, die mir besonders gut gefielen.

Da es sicherlich Leute gibt, die Logan noch nicht auf seiner letzten Mission begleiteten, möchte ich an dieser Stelle eine klare SPOILER-WARNUNG aussprechen, da ich auf die eine oder andere Schlüsselszene des Films näher eingehen werde.


Platz 7.) X-Men Comics (#117 + #132)

X-Men-Comics in Logan

Im Laufe des Film checken Logan, Professor X und die kleine Laura in einem Hotel ein, um kurz zu verschnaufen. Auf ihrem Zimmer entdeckt Logan schließlich einige Comic-Hefte, welche Laura in ihrem Rucksack mit sich herum trägt, in denen es um die Abenteuer der X-Men geht. Logan erzählt dem Mädchen, das Meiste, was in diesen Comics gezeigt wird, sei lediglich frei erfunden, denn in der Realität hätte es sich ganz anders ereignet. Auffällig bei diesen Heften sind jedoch ihre Nummern, die auf echte X-Men-Comics anspielen. In Heft #117 aus dem Jahre 1979 glaubt Professor X, seine X-Men seien tot und er fragt sich, ob es womöglich besser gewesen wäre, hätten sich die Mutanten den Menschen nie offenbart. In meinen Augen ist X-Men #132 von 1990 jedoch weitaus interessanter, denn in dieser Ausgabe feierte einer der Bösewichte des Films, Donald Pierce (Boyd Holbrook), seinen ersten Auftritt. Wie sein Film-Pendant besitzt das Comic-Original mechanische Körperteile, die unter anderem bei einem Kampf gegen Wolverine von diesem zerschmettert wurden. Gleichzeitig verweist dieser Comic auf den Hellfire Club, dem unter anderem Sebastian Shaw und Emma Frost, die Antagonisten aus X-Men: Erste Entscheidung, angehören.


Platz 6.) Old Man Logan

Old Man Logan - Cover

Obwohl Logan keine 1:1-Adaption von Mark Millers im Jahre 2008 erschienenen düsterem Comic-Epos Old Man Logan ist, so gibt es doch die eine oder andere Parallele zwischen diesen Werken zu entdecken. In beiden Geschichten steht ein gealterter Wolverine im Mittelpunkt, dessen Selbstheilungskräfte längst nicht mehr das sind, was sie einmal waren. Sein Kampfeswille ist mittlerweile erloschen und den Namen Wolverine nutzt er schon längst nicht mehr - in beiden Versionen rafft er sich jedoch ein weiteres Mal zu einem Roadtrip auf, um eine neue Mission zu erfüllen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist im Setting der Geschichten zu finden, denn beide spielen in einer entfernten Zukunft, in der es die X-Men nicht mehr gibt und die handelnden Charaktere in einer dystopischen Welt leben. Hier enden jedoch bereits die Parallelen, denn eine akkurate Adaption der Comics war aufgrund der Lizenzlage nicht möglich; somit sieht man weder im MCU beheimatete Charaktere wie Hawkeye oder Hulk noch wurden die USA von diversen Superschurken untereinander aufgeteilt.


Platz 5.) Referenzen an die Vorgänger

The Wolverine - Poster

Hier betreten wir nun langsam SPOILER-Territorium, denn ab hier geht es um kleinere und größere Anspielungen auf Geschehnisse, die sich in den vorangegangenen Filmen des Franchise ereigneten. Bereits in den Trailern konnte man schon das eine oder andere Easter Egg entdecken, welches auf frühere Ereignisse anspielt. Eine sehr offensichtliche Referenz ist Logans Hundemarke, die er im Laufe von X-Men Origins: Wolverine bekam, doch dies ist nicht die einzige Anspielung an das eher ungeliebte Prequel. Caliban entdeckt eine Adamantium-Kugel, mit der Logan seinem Leben womöglich ein Ende setzen möchte - in Origins wurde mit einer solchen Kugel noch sein Gedächtnis gelöscht. Eine weitere Referenz an einen der vorherigen Filme, genauer Wolverine: Weg des Kriegers, ist ein Samurai-Schwert, welches an einer Wand in Logans Unterschlupf hängt und ganz eindeutig auf seine Zeit in Japan anspielt. Doch einige Anspielungen reichen zeitlich sogar noch weiter zurück: In einer Szene erwähnt Professor X die Freiheitsstatue, womit er deutlich auf den Kampf auf dem Kopf der Statue im allerersten X-Men anspielt, womit sich der Kreis schön schließt.


Platz 4.) Reavers

Reavers

Nun betreten wir endgültig die SPOILER-ZONE, denn ab hier möchte ich auf essentielle Punkte der Handlung näher eingehen.

Im Film verdingt sich Logan als Limousinen-Fahrer und macht während einer seiner Pausen Bekanntschaft mit dem weiter oben bereits erwähnten Donald Pierce. Dieser erkennt in Logan einen gealterten Wolverine wieder und fragt diesen, ob er vielleicht ein kleines Mädchen gesehen hätte. Bei diesem Mädchen handelt es sich um Laura, die sich auf der Flucht vor Pierce und dessen Männern befindet. Im Laufe der Geschichte erfährt man, dass Laura ein Experiment ist, welches der Konzern Transigen in Auftrag gab, doch Laura konnte dank der Hilfe einer Pflegerin verschwinden und wird seitdem von Pierce verfolgt. Tatsächlich gelingt es Pierce und seinen Männern, Laura aufzuspüren, doch diese will sich nicht kampflos geschlagen geben und geht auf die bewaffneten Söldner los. Auffällig, sowohl bei Pierce selbst als auch bei seinen Männern, sind deren Augmentations, also künstliche Körperteile, die ihre Hände, Arme oder auch Beine ersetzen. Später werden diese Männer einmalig als Reavers bezeichnet, was eine deutliche Referenz an eine ähnliche Gruppierung aus den X-Men-Comics ist. Die Reavers waren ursprünglich eine Art Privatarmee des Hellfire Club, allerdings machten diese Soldaten Bekanntschaft mit Wolverine, nachdem die X-Men den Club besiegt hatten. Nachdem die Männer, wie im Film, von Logan um die eine oder andere Extremität erleichtert wurden, "verbesserten" sie ihre Körper mit künstlichen Teilen und wurden zu Cyborgs. Ganz so erbarmungslos wie ihre Comic-Vorbilder gehen die Film-Reavers zwar nicht vor, doch es ist eine schöne kleine Anspielung auf diese Gruppierung.


Platz 3.) Böser Wolverine/X-24

Logan vs. Albert

Nachdem es Logan, Charles und Laura gelingt vor Pierce und dessen Reavers zu fliehen, müssen sich diese vor ihrem Boss, Dr. Zander Rice, rechtfertigen. Damit er Laura bald wieder in seiner Gewalt hat, schickt Rice X-24, einen Klon Wolverines, los, um das Mädchen einzufangen. Dieser Charakter wurde zwar eigens für den Film geschaffen, doch es ist weder die erste Wolverine-Kopie noch ist es die erste "böse" Version dieses Charakters. Im Jahre 1991 erschuf Donald Pierce in Wolverine #37 einen Roboter-Doppelgänger von Wolverine namens Albert, der das Original jagen und umbringen sollte, doch wie das obige Bild bereits verrät, hatte der Roboter keinen Erfolg. Einen richtigen Klon Wolverines gibt es natürlich ebenfalls, nämlich die kleine Laura beziehungsweise X-23, auf die ich nun jedoch noch nicht näher eingehen möchte. Wolverine wechselte in den Comics sogar schon einmal die Seiten und schloss sich als Tod dem Mutanten Apocalypse an, um diesem als einer der Vier Reiter zu dienen.

Nun noch ein paar Worte zu Dr. Rice und X-24, denn beide tauchten (irgendwie) bereits in den Comics auf. Ein X-24 trat zwar nie als eigener Charakter in den Comics auf, allerdings gab es Anspielungen auf die Existenz eines solchen Gen-Experiments. Dr. Rice und Dr. Kinney waren in den Comics für die Erschaffung von X-23 verantwortlich, was Kinney jedoch nicht ahnte war, dass Rice noch weitere Mutanten-Experimente plante, nämlich die Nummern X-24 bis X-50. Diese Projekte sollten jedoch nie von Erfolg gekrönt werden, denn Laura tötete Rice bevor er seine Forschungen vollenden beziehungsweise meistbietend verkaufen konnte. Dr. Zander Rice und sein Vater, Dale Rice, teilen zudem eine Gemeinsamkeit, denn beide wurden von ihren eigenen Schöpfungen ermordet: Dale war in das originale Waffe X-Programm involviert und wurde von Wolverine ermordet. Jahre später fiel Dales Sohn, wie gerade erwähnt, Wolverines Klon Laura, der neuen Waffe X, zum Opfer.


Platz 2.) The Death of Wolverine

The Death of Wolverine - Cover

Viele sahen sicherlich kommen wie Hugh Jackmans letztes Abenteuer als Wolverine enden würde und ja, tatsächlich stirbt Logan am Ende des Films. Er stürzte sich schwer angeschlagen in den Kampf gegen seinen jüngeren Klon X-24, um Laura sowie ihre Freunde zu beschützen - und bezahlte dafür mit seinem Leben. In Lauras Armen starb Logan schließlich und hinterlässt somit eine Lücke, von der ungewiss ist wann oder wie diese in zukünftigen X-Men Filmen gefüllt werden soll. Wolverine starb allerdings nicht nur im Film, auch sein Comic-Gegenstück verließ im Oktober 2014 die Marvel-Bühne und machte Platz für potenzielle Nachfolger, die in seine Fußstapfen treten sollten. In der vierteiligen Mini-Serie The Death of Wolverine verliert Logan seine Selbstheilungskräfte und muss zu seinem Entsetzen erfahren, dass die Arbeiten am Waffe X-Programm wieder aufgenommen wurden, weshalb er sich auf eine Reise rund um den Globus begibt, um die Verantwortlichen dafür zu finden. Anders als im Film endet seine Reise jedoch nicht damit, dass er auf einem Baum aufgespießt wird; stattdessen wird er mit flüssigem Adamantium übergossen und erstickt, unfähig diesem unzerstörbaren Sarg zu entkommen. Seine Taten und sein Wille bleiben natürlich unvergessen und gehen auf Charaktere über, die seinen Platz einnehmen könnten. Im Film ist es die kleine Laura, die als nächster potenzieller Wolverine in Stellung gebracht wird und genau um dieses Mädchen soll es gleich gehen.


Wie in meinen bisherigen Artikeln dieser Art gibt es natürlich auch hier wieder einige Honorable Mentions :)

Christopher Bradley, Greenwood Cemetery, Kanada, Kräfte und Namen der Kinder, Laura verletzt sich selbst, Logan als Käfigkämpfer, Logans Anzug, Logan und Zigarren, "Mutanten-Medizin", Rictor, Shane, Westchester, Wolverine-Actionfigur, Wolverine und Drogen


Platz 1.) Laura Kinney/X-23

Laura Kinney/X-23
She's like you... she's very much like you.


Neben Logan ist die junge Mutantin Laura (Dafne Keen) die zentrale Figur des Films und schon während ihrer ersten Kampfszene wird klar - sie kommt ganz nach ihrem "Vater". Wortkarg und erbarmungslos schaltet sie einen Reaver nach dem anderen aus, ehe ihr gemeinsam mit Logan und Professor X die Flucht gelingt. Durch ein Handy-Video erfährt Logan später woher Laura stammt: Sie war Teil eines Programms des Konzerns Transigen, dessen Ziel es war Mutanten zu züchten und aus ihnen die perfekten Killer-Maschinen zu machen. Von Anfang an wurden die Kinder, die aus diesem Experiment hervorgingen, darauf gedrillt ihre Kräfte gezielt zum Töten einzusetzen, ehe einige von ihnen aus der Einrichtung fliehen konnten. Verglichen mit ihrem allerersten Auftritt und ihrem Ursprung in den Comics wurden für den Film einige Änderungen vorgenommen, denn ursprünglich waren weder Essex Corp. noch Transigen für ihre Schöpfung verantwortlich. Wieso Essex Corp.? Nun, in der Post-Credit Scene von X-Men: Apocalypse wurde enthüllt, dass die Untergebenen des Schurken Nathaniel Essex (Mister Sinister) Wolverines Blut sammelten, um dem Waffe X-Programm neues Leben einzuhauchen. Diese Blutproben gerieten in die Hände von Transigen, die daraus X-23 und X-24 erschaffen sollten. Wie gerade bereits erwähnt unterscheidet sich Lauras wahrer Ursprung jedoch von dem der Film-Version, denn erstmals erschien sie im Jahre 2003 auf der Bildfläche, genauer gesagt in der zehnten Episode der dritten Staffel der Animated Series X-Men: Evolution, die passenderweise den Titel X23 trägt. Diese Version des Charakters wurde von HYDRA erschaffen und verfolgt anfangs das Ziel Wolverine zu töten, ehe dieser ihren Zorn besänftigen kann. Nur ein Jahr später wurde sie offiziell in die Comics integriert, was ebenfalls dazu genutzt wurde, um ihre Hintergrundgeschichte zu erweitern: In den Comics wurde Laura von the Facility geschaffen, einer Organisation, die das Waffe X-Programm wiederaufleben lassen will. Maßgeblich an ihrer Erschaffung beteiligt sind die weiter oben bereits erwähnten Doktoren Rice und Kinney. Während Dr. Kinney im Sterben lag erzählte sie X-23, sie sei ihre Mutter und gab ihr kurz vor ihrem Tod noch einen richtigen Namen: Laura. Eine Parallele zum Film hierbei ist, dass Laura noch bei der Leiche ihrer Mutter bleibt und fleht, sie möge sie nicht alleine lassen - ähnlich wie es mit Logan am Ende ihrer gemeinsamen Reise passiert.

X-23

Mit Logan teilt sie jedoch nicht nur ihren genetischen Code, sondern ebenfalls fast vergleichbare Kräfte und Fähigkeiten: Wie er besitzt sie mit Adamantium überzogene Klauen (je zwei an den Händen, je eine an den Füßen). Ihre Selbstheilungskräfte sind angeblich noch stärker als Wolverines, was darauf zurückzuführen sein könnte, dass nicht ihr ganzes Skelett mit dem unzerstörbaren Metall überzogen wurde. In den Comics wird Logan außerdem zu einer Art Mentor für die junge Laura und hilft ihr dabei, ihre Kräfte zu kontrollieren - zeitweise schließt sie sich sogar der X-Force und den X-Men an. Nach Wolverines Tod findet sich Laura in den Wirren des Secret Wars wieder, an dessen Ende sie den Namen ihres "Vaters" und Mentors übernimmt. Somit ist sie derzeit Wolverine und erlebt unter diesem Namen ihre eigenen Abenteuer.

Wie fandet ihr Logan und habt ihr vielleicht noch Easter Eggs gefunden, die mir entgangen sind?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News