Grosser Serienliebhaber bin ich eigentlich nicht. Aber wenn Serie, dann auch ordentliche. Da gibts Die Simpsons, oder auch Scrubs – Die Anfänger. Selbst das Deutsche Format, Kalkofes Mattscheibe gehört sofern man es Serie nennen kann, zu meinen Favoriten. Allerdings, und das ist dann doch imposant, hat meine Lobhuldigung J.J. Abrams (Lost) mehr als zu recht verdient. Und vor allem, ich hatte erst eine Abneigung dagegen, weil Pro 7 damals ne dicke Werbekampagne gefahren ist, und ich noch so dachte, dass kann nur Kacke sein, wenn der Mist schon so dick angepriesen wird. Selbst Raab in TV total machte sich damals drüber lustig. Und da ich den absolut nicht leiden kann, fand ich es umso beschämender, der gleichen Meinung zu sein mit ihm.
Und so kam es trotzdem, dass man aus Neugier, an den Abend in den Piloten hinein geschalten hatte. Und was soll sich sagen, mit dem Absturz des Flugzeugs und den darauf folgenden Bildern hatte es einen erwischt. Liebe auf dem ersten Blick sozusagen. Alles grenzte an eine Art Zauber, als hätte man sein Leben auf genau diesen Moment gewartet. Die Auswahl der Charaktere, der Schauplatz mit dieser Insel, dazu die Verschleierung und dem späteren Auflösen der Schicksale um die einzelnen Personen, war dermaßen grandios, das diese Art der Erzählweise einfach total stark war. Flashbacks, Flashforwards, Paralleluniversen, Mythologie, Mystik, Religion, Fantasy und doch plausibel alles so zu verknüpfen, plus den stetigen Cliffhanger, um die Neugier auch kontinuierlich weiter fortzusetzen, inklusive phasenweiser schöner Musik von Michael Giacchino, das hat Herzen höher schlagen lassen.
Zudem heisst es, die Bedeutung einer Serie, man verfolgt den Werdegang etlicher diverser Schauspieler über Jahre, man wird Teil der Geschichte, und begleitet jeden einzelnen. Es kristallisieren sich Lieblinge und Nervlinge heraus, man versucht zu erörtern warum man gerade den Charakter nicht leiden kann, und andersrum warum doch. Und anhand der Kleingeschichten Vielfalt, sich öfters Meinungen auch ändern oder bestärken. Mein Lieblingscharakter war Terry O’Quinn als John Locke. Weil seine Geschichte mich noch am meisten berührt hat. Im Grunde ein Niemand, dazu gebeutelt am Rollstuhl gefesselt zu sein, einen Vater zu haben, der ihm das Leben schwer macht, ihn arg leiden lässt, und er einfach nur das Wieso beantwortet haben möchte.
Das Problem bei Lost ist, es hat richtig stark begonnen, aber immer weiter abgebaut, und nachdem statt Bueana Vista später die ABC Studios das Kommando übernommen hatten, war der Qualitätsabfall deutlich spürbar. Doch der ganze Hype um die Serie hat natürlich die Macher in Schwierigkeiten gebracht, weil nun die Erwartungshaltung zu gross wurde, immer und immer wieder noch ein oben drauf setzen zu müssen. Natürlich war dies nicht schaffbar, und so blöd ich es auch fand, aber der eingeschlagene Weg der Produzenten war zwar Kacke, aber das einzigst Vernünftige. Und so kam ein Finale raus, das nicht jeden glücklich gemacht hatte, aber unisono dennoch ein würdiger Rahmen wurde.
Die Zeit mit Lost war wirklich mit die schönste, die ich je einer Serie zu Teil kommen werden lasse. Und jedes mal, wenn ich einen Film sehe, indem einer der Charaktere der Serie mit an Bord ist, find ich den Film irgendwie gleich interessanter, weil immer dann bei jedem von ihnen, so eine art hauch der Insel mitschwebt. Lost: ick liebe dir!! :)
Wenn dir dieser Text gefällt, dann vergebe dein moviepilot-Herz unter dem Artikel. Wir zählen am Ende der Aktion Lieblingsserie die Likes zusammen. Wir veröffentlichen den Text anonym, um die Chancengleichheit zu gewährleisten.
Das könnt ihr bei der Aktion Lieblingsserie gewinnen.
