Makatsch wird Knef

04.04.2008 - 09:43 Uhr
Heike Makatsch in Almost Heaven
timebandits films, Potsdam
Heike Makatsch in Almost Heaven
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Heike Makatsch soll auf der großen Leinwand die Hildegard Knef geben.

Filmbiographien stehen hoch im Kurs. Erst unsere Romy Schneider, nun auch unsere Hildegard Knef. Das Leben der Schauspielerin, Chanson-Sängerin und Buchautorin soll nun unter dem Titel Hilde für das Kino verfilmt werden … und die Hauptrolle übernimmt unsere Heike Makatsch.

Spannend war das Leben des deutschen Stars wahrlich. In Joseph Goebbels Schauspielkader-Schmiede in Potsdam-Babelsberg ist sie zum Ende des Zweiten Krieges auf das blonde deutsche Mädchen abbonniert, hat eine kurze Liebesbeziehung zum Reichsfilmdramaturgen Ewald von Demandowsky. Bei Kriegsende wird sie ausgebombt und gerät in polnische Gefangenschaft, kann fliehen und wohnt einige Zeit in einer Schauspieler-WG in Berlin. Der Regisseur Wolfgang Staudte gibt ihr die Rolle in dem ersten DEFA-Film Die Mörder sind unter uns und macht sie damit schlagartig berühmt, sie wird zum Star des deutschen Nachkriegsfilms. Sie lernt den US-Kontrolloffizier für das deutsche Filmwesen Kurt Hirsch kennen und heiraten ihn. Dadurch kann sie Deutschland verlassen. Zwischen 1947 bis 1950 reist sie zwischen Deutschland und Amerika hin und her, nennt sich in den USA Hildegard Neff. 1950 wird sie amerikanische Staatsbürgerin. Dann kommt es Anfang der 1950er Jahre in Deutschland zum großen Skandal: In Die Sünderin spielt sie eine Prostituierte, ist für kurze Zeit nackt auf der Leinwand zu sehen. Kirchliche Verbände laufen Sturm gegen den Film. Angeblich rufe er zur Prostitution, wilden Ehe und zu Selbstmord sowie Sterbehilfe auf. Hildegard Knef aber wird dadurch zum internationalen Star, geht nach Hollywood, dreht in Großbritannien, Frankreich und Italien, später auch wieder in Deutschland. Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin wird sie mehr und mehr Sängerin. Bereits in einigen ihrer Filme hat sie Lieder gesungen. Ihre erste Single veröffentlicht sie 1951. Die Rockband Extrabreit arrangiert 1992 ihren erfolgreichen Schlager “Für mich soll’s rote Rosen regnen” und landet damit einen Charterfolg.

Äußere Ähnlichkeit zwischen Hildegard Knef und Heike Makatsch sind durchaus vorhanden, nur müßte Heike Makatsch noch etwas mehr rauchen, um das tiefe Timbre der Knef überhaupt ansatzweise erreichen zu können. Vielleicht hat Regisseur Kai Wessel dazu aber schon eine zündende Idee. Monica Bleibtreu, Michael Gwisdek, Johanna Gastdorf und Henry Hübchen sollen ebenfalls bei dem Biopic dabei sein, der 2009 in unsere Kinos kommen wird.

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