Meine Schauspielerin des Jahres 2012 – Sarah Silverman

25.12.2012 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Sarah Silverman
IFC Films/moviepilot
Sarah Silverman
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Meine Schauspielerin des Jahres 2012 ist zwar hauptberuflich gar keine Mimin und als solche im vergangenen Jahr auch gar nicht in Erscheinung getreten, Sarah Silverman sprach in Ralph Reichts jedoch so genial Vanellope von Schweetz, dass an der Auszeichnung kein Weg vorbei führt.

Sarah Silverman war zwar streng genommen 2012 nicht als Schauspielerin im Kino zu sehen, lieh sie doch nur der Kartrennen-Begeisterten Vanellope von Schweetz in Ralph reichts ihre Stimme. Dies tat sie aber so unnachahmlich, dass sie damit zu meiner Lieblingsschauspielerin des Jahres 2012 wurde.

Sarah Silverman ist ja ohnehin eher als Komikerin denn als Schauspielerin bekannt und trägt als solche stets mit Unschuldsmine die unglaublichsten Geschichten vor, bei denen der Zuschauer sich oft fragt: ‘Moment, was hat sie gerade gesagt?’, gefolgt von einem ‘Moment, das hat sie doch nicht gerade gesagt!?’. Als Königin der Ironie nimmt sie sämtliche Stereotype und Vorurteile ungeschminkt aufs Korn, die nicht bei drei auf den Bäumen sind. Insofern verdient die Entscheidung, gerade sie in einem Disneyfilm mit einer der Haupt-Sprechrollen auszustatten, schon mal großen Respekt und ein Vorweg-Lob.

Bösewicht Wreck-it Ralph (John C. Reilly) trifft in Ralph Reichts bei seiner Suche nach der Heldenmedaille, die ihn endlich einmal zum Gutwicht machen soll, auf die von Sarah Silverman gesprochene Videospiel-Figur Vanellope von Schweetz. Der muss er bei der Verwirklichung ihres Lebenstraumes helfen, damit er sich seinen erfüllen kann. Und Silvermans Charakter hat es in Ralph Reichts wahrlich nicht leicht: Alles, was sie will, ist, bei einem Kartrennen des Arcade-Spiels Sugar Rush teilzunehmen. Das darf sie aber nicht, denn sie ist eine Art Programmierfehler und wird als solcher von allen anderen Bewohnern des Sugar Rush-Königreiches ausgegrenzt. Wie gut, dass sie die Heldenmedaille von Wreck-It Ralph findet und ihn somit quasi zwingt, ihr zum Gewinn des Kartrennens zu verhelfen, denn er braucht seine Medaille unbedingt zurück.

Sarah Silverman spricht Vanellope nun mit einer grandiosen Mischung aus Kleinkindattitüde und frecher Großkotzigkeit, wenn es die Geschichte verlangt aber auch herzerweichend verletzt und trotzig. Sie sorgt dafür, dass in der Süßigkeitenwelt des Rennspiels Sugar Rush niemand einen Zuckerschock wegen zu viel niedlicher Putzigkeit erleidet, sondern das ironische Element stets überwiegt. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit – groß und sanft gegen klein und rotzig – finden Wreck-it Ralph und Vanellope von Schweetz durch ihr Außenseiterdasein zusammen, und Vanellope sorgt für den nötigen Pep in der Geschichte. Silverman bringt ihre gewohnte zuckrige Pöbeligkeit auch als Vanellope zur Geltung, wenn auch natürlich in einer familienkompatiblen Version, da es sich ja immer noch um einen Disney-Film handelt.

Wenn Vanellope Ralph endlos nachäfft, ihn als Windelkind bezeichnet oder ihn fragt, ob er ein Penner sei, ist es schlicht unmöglich, sich ihrem Charme zu entziehen. Als Zuschauer möchte man sie gleichzeitig knuddeln und ihr den Mund mit Seife auswaschen. Zudem sieht Vanellope auch noch so ähnlich aus wie Sarah Silverman mit ihrem typischen Unschuldslook, wodurch ihre Rotznäsigkeit nur umso unerwarteter daherkommt und umso putziger wirkt. Insgesamt erweist sich Sarah Silverman also als die ideale Besetzung für Vanellope von Schweetz sowie als perfekter Gegenpart und Ergänzung zu John C. Reillys Wreckt-it Ralph und hat sich meine Lieblings-Schauspielerinnen-Auszeichnung redlich verdient.

Was haltet ihr von Sarah Silverman?

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