Mit Preston Sturges geht es urkomisch und Atemlos nach Florida

16.02.2015 - 17:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Palm Beach Story - Atemlos nach Florida Wann? 20:15 UhrParamount Pictures
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Er ist der Meister der Screwball-Komödie: Preston Sturges. Heute Abend könnt ihr in seinem Genre-Klassiker sehen, wie Claudette Colbert einen alten Millionär an der Nase herumführt und Joel McCrea per Zufall von einer Prinzessin umgarnt wird.

Preston Sturges war 1942 nach einem rasanten Aufstieg vom Drehbuchautor zum Regisseur eine Art Wunderkind der Filmbranche. Seine Filme wurden von der Kritik hochgelobt und spätestens nach dem finanziellen Erfolg von Die Falschspielerin aus dem Jahr 1941 bekam Sturges freie Hand von den Studio-Verantwortlichen in Bezug auf die Wahl der Drehbücher und der Schauspieler. 1941 schrieb Sturges ein Drehbuch mit dem Arbeitstitel Is That Bad?, in dem er sich über die Moralvorstellungen der sogenannten "Oberen Zehntausend" und ihren verschwenderischen Lebensstil lustig machte. Ironischerweise stammte Sturges selbst aus einer reichen Familie. Das Vertrauen von Paramount war so groß, dass Sturges den damals größten Star des Studios, Claudette Colbert, für die weibliche Hauptrolle gewinnen konnte.

In der spritzigen Persiflage Palm Beach Story - Atemlos nach Florida stellt Colbert unter Beweis, warum sie in den 40ern die gefragteste Darstellerin im Genre der Screwball-Komödie war. Besonders die wegweisende Kritik am wohlständigen Leben im Überfluss und der gewitzte Einsatz musikalischer Stücke wie der Ouvertüre zu Wilhelm Tell (ob Stanley Kubrick sich dahingehend vor dem Dreh von Uhrwerk Orange hat beeinflussen lassen?) machen die Screwball-Komödie von Preston Sturges zu einer einmalig kurzweiligen Angelegenheit.

Als Tom (Joel McCrea) und Gerry Jeffer (Claudette Colbert) ihre New Yorker Wohnung wegen Mietschulden räumen müssen, kommt Gerry eine Idee, wie sie an Geld gelangen könnten. Sie weiß, dass sie sehr anziehend auf ältere Männer wirkt. Also geht sie nach Florida und macht sich dort auf die Suche nach einem alten Millionär. Sie erhofft sich ein finanziell abgesichertes Leben, das auch Tom zu Nutzen käme. Es gelingt ihr, die Bekanntschaft eines der reichsten Männer der Welt zu machen: John D. Hackensacker (Rudy Vallee), der sie mit auf seine Yacht vor Palm Beach nimmt. Zurück an Land wartet Tom, der wieder mit seiner Frau zusammen sein will und den Gerry ihrem Millionär als ihren Bruder vorstellt. Die Situation verkompliziert sich, als Johns Schwester, die Prinzessin Maud Centimillia (Mary Astor), ein Auge auf Tom wirft ...

Auch moviepilot FlintPaper zeigte sich angetan von Sturges' Screwball-Komödie:

Die Ehe ist überbewertet, gegenseitige Liebe jedoch nicht. Sturges inszeniert große, gesellschaftliche Themen als kurzweilige, romantische Komödie. In den 40ern hat das natürlich keinen interessiert, heutzutage scheint der Film jedoch zeitgemäßer denn je. Dazu ein Drehbuch, in dem alles am rechten Fleck sitzt - keine Sequenz scheint überflüssig, die Dialoge sind treffsicher und amüsant, ihre Figuren lebendig und glaubwürdig. Ein Film von beneidenswerter Stringenz.

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