Mit der Dystopie Snowpiercer legte der südkoreanische Auteur Bong Joon-ho seinen ersten englischsprachigen Film vor und überzeugte damit vom Punkt weg. Bongs nächstes Projekt steht bereits in den Startlöchern. Okja wird ein Monsterfilm, und damit Bongs zweiter Genre-Beitrag nach The Host aus dem Jahr 2006. An der Finanzierung für Okja haperte es jedoch bislang. Da sich keins der schwerfälligen großen Studios rührt, springt nun der Streaming-Riese Netflix in die Bresche und fördert Bongs Projekt mit ganzen 50 Millionen Dollar. Der Regisseur zeigt sich in einem Statement dankbar:
Das ist eine fantastische Gelegenheit für mich als Filmemacher. Für Okja brauchte ich ein größeres Budget als für Snowpiercer und gleichermaßen vollständige kreative Freiheit. Netflix gewährte mir beide Bedingungen, was ziemlich selten vorkommt.
Snowpiercer ließ sich noch mit 43 Millionen Dollar finanzieren, ist damit aber weiterhin einer der teuersten Filme Südkoreas überhaupt. Netflix hingegen hatte sich zuletzt wahrlich nicht gescheut, vielversprechende Projekte angemessen zu unterstützen. Brad Pitts Millitär-Satire War Machine wurde unlängst mit 60 Millionen Netflix-Dollar gepusht. Dies stellt allerdings auch die bislang happigste Investition des Unternehmens in einen einzigen Film dar. Brad Pitt seinerseits scheint ebenfalls viel von Bong Joon-ho zu halten. Pitts Produktionsfirma Plan B Entertainment wird Okja koproduzieren.
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Was nun Netflix angeht, ist dessen warmer Geldsegen über Bongs Projekt aber auch ganz rationalen Maßnahmen im Rahmen seiner globalen Markterschließung geschuldet. Der Streaming-Anbieter wird im nächsten Jahr in Südkorea "auf Sendung" gehen und vernetzt sich deshalb strategisch in der Kulturlandschaft der Republik. Wenn im selben Jahr dann der Okja-Dreh beginnt, ist, wie schon bei Snowpiercer, Tilda Swinton mit dabei. Und auch der übrige Cast kann sich absolut sehen lassen: Dem Hollywood Reporter zufolge kann Bong mit Jake Gyllenhaal, Paul Dano und Bill Nighy rechnen. Im Jahr 2017 soll Okja in die Kinos kommen.
Kann Bong Joon-ho die üppige Investition gebührend einsetzen?